Der Markt regelt das - was denkt ihr über den Spruch?

10 Antworten

Man sieht, dass es nicht funktioniert.

Während der letzten Krisen (Corona, Ukrainekrieg) stabile Gewinne eingefahren bzw. teilweise sogar sehr gute Gewinne gemacht; unter den deutschen Superreichen wurde gut Reibach gemacht.

Hat nichts daran geändert, dass gleichzeitig bei vielen Menschen neue Existenzängste aufgetreten sind, die sie bis dato nicht kannten. Die Infrastruktur ist marode, die Schulen chronisch unterfinanziert, gleichzeitig das Rentenniveau im internationalen Vergleich erschreckend niedrig.

Na, wann passiert es denn endlich, dass die Reichen, die dann freiwillig ihre gesellschaftliche Verantwortung sehen und ihr nachkommen wenn es ihnen gut geht, unsere Renten anheben, den Ausbau des Bahnnetzes finanzieren und mehr Lehrerstellen bezahlen? Wann bauen sie die hunderttausenden benötigten billigen Wohnungen, die ggf. dann eben mal keinen Gewinn abwerfen? Bisher ist das nicht passiert, aber die gute FDP will, dass man ihr glaubt dass es ganz bestimmt irgendwann passieren wird, die Reichen müssen nur noch ein paar Milliarden mehr scheffeln.

war bei mir bis jetzt immer so

Du bist ein einzelner Mensch. Kein Staat von 84 mio. Menschen mit immer schlimmerer finanzieller Ungerechtigkeit.

Lindner leugnet ganz einfach die Monopolisierung und die Verschiebung des Mächtegewichts innerhalb des Marktes.

Es stimmt, dass sich der Markt grundsätzlich selbst regeln kann. Jedoch nur bedingt und eben zum Vorteil weniger. Persönliche Investitionen durch Aktienkäufe kann man nicht auf den milliardenschweren Markt projizieren.

Fakt ist, dass der Markt genauso ungleich ist wie die Gesellschaft. Es gibt wenige Milliardenunternehmen, die vom Kuchen das größte Stück besitzen und sehr viele (die absolute Mehrheit) die die Krümel picken müssen. Wenn das die Selbstregulierung des Marktes sein soll (der sogar von Wirtschaftskrisen profitiert), dann bin ich dagegen. Und zwar mit voller Härte.

Der Markt im kapitalistischen System KANN sich nicht selbst regeln, weil er durch die Profitmaximierung an die Grenzen der Gerechtigkeit und die Grenzen der Möglichkeiten stößt. Das Problem ist, dass die großen Konzerne Monopoly spielen, sich die Reihen durch weitere Unternehmen und Rechte kaufen und durch Krisen (wie die Corona-Pandemie) sogar Rekordumsätze generieren, während kleine mittelständische Unternehmen restlos ausgesaugt werden oder pleite gehen. Das hat mit einem regulierten Markt nichts zu tun. Das ist neoliberales Gequatsche um sich die kaputte Marktwirtschaft zurechtzubiegen. Damit der, der viel hat, sich selbst das überlegene Recht zuschreiben kann.

Wenn du einem Markt komplette Freiheit gewährst, dann wird er diese ins Chaos stürzen. Es ist naiv zu denken, dass Staat und Markt getrennt sein sollten. Gibst du wenigen die Möglichkeit in die Hand, immer größer und reicher zu werden, dann werden sie diese Möglichkeiten bis aufs Blut ausnutzen. Klingt mir eher wie Selbstzerstörung als wie eine moderate Regulierung.

Woher ich das weiß:Hobby – Politik geht nur links!

Der Spruch hat keinen Zusammenhang zu deinen Risikoinvestments, sondern beschreibt das Prinzip der Marktwirtschaft, dass Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen.


WallstreetGuru 
Beitragsersteller
 17.06.2024, 17:33

Das Angebot an Lithium Aktien war hoch, die Nachfrage niedrig. 80% Verlust tun weh.

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Wissbegierig834  17.06.2024, 17:34
@WallstreetGuru

Kannst es ja mit normaler bürgerlicher Arbeit versuchen. Gewinn nach Erbringung der Arbeitsleistung 100 % und Verlust 0 %

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WallstreetGuru 
Beitragsersteller
 17.06.2024, 17:41
@Wissbegierig834

Arbeit habe ich mit Ende 20 beendet. Nun bin ich Vermieter, Unternehmer, Investor und Aktienhändler. Da verdien ich ein vielfaches von meiner Arbeit in der Bank, bin nervige Kollegen los und habe Zeit für meine Familie bzw. für den entstehenden Nachwuchs.

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Wissbegierig834  17.06.2024, 17:42
@WallstreetGuru

Und als ehemaliger Bankkaufmann weißt du den Spruch von Herrn Lindner nicht zu interpretieren? Traurig!

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Das ist erwiesenermaßen falsch.

Wir sehen das zum Beispiel am mobilen Internet: obwohl es mehrere Anbieter gibt, die sich den Markt teilen, haben wir in Deutschland das schlechteste Netz der Welt (so in etwa).

In Schweden dagegen, gibt es keinen freien Markt, sondern der Staat übernimmt diese Aufgabe, und dort hat jeder Elch im tiefsten Wald mehr Internet als viele Deutsche.

Bei der Bahn ist es übrigens ähnlich.

Ganz ohne Regulierung geht es nicht. Das hat 2008 die internationale Finanzkrise, ausgelöst durch die Insolvenz von Lehman Brothers gezeugt. Finanzinstrumente müssen transparent sein, Blasen muss vorgebeugt werden und die Finanzwirtschaft an die lange Kette gelegt. Kartellrecht ist wichtig Wettbewerbsrecht und Verbraucherschutz sonst agieren die Firmen monopolartig und saugen den Verbraucher aus. Der Staat muss über die Wirtschaft wachen sonst bekommst du ein Oligarchensystem wie in Russland. Die Vorstellungen der FDP haben sehr viele schädliche Nebenwirkungen. Klar gibt es in Deutschland viele Vorschriften. Nimm das Thema Bau. Die Baugenehmigung gibt es nicht von heute auf morgen. Es dauert bis das Haus fertig ist. Aber dafür stürzen deutsche Häuser auch nicht ein wie Kartenhäuser wenn die Erde mal ein bisschen wackelt.