Ist Kommunismus das richtige?

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Die Widersprüche und katastrophalen Folgen des Kapitalismus sind heute so aktuell wie vor hundert Jahren. Kapitalismus bedeutet Armut, Ausbeutung, Diskriminierung, Imperialismus, Krieg und Umweltzerstörung, er führt durch seine eigenen Dynamiken zwangsläufig zu Wirtschaftskrisen und er dringt in jeden Bereich unseres Lebens ein, um ihn zur Ware zu machen - alles für grenzenloses Wachstum zugunsten einer kleinen Minderheit.

Die Alternative ist eine bedürfnisorientierte Wirtschaft, die auf demokratischer Planung und Gemeinbesitz beruht. Nicht anderes ist Kommunismus. Für die absolute Mehrheit der Menschheit, die im Kapitalismus ausgebeutet und unterdrückt wird, wäre der Kommunismus natürlich eine bessere Alternative als das derzeitige kapitalistische System. Ein objektives Interesse an der Erhaltung des Kapitalismus hat hingegen nur die kleine Minderheit von kapitalistischen Unternehmern, die vom derzeitigen System profitiert.

Gerade weil diese Klasse der Kapitalisten aber die wirtschaftliche und gesellschaftliche Macht auf sich konzentriert, hat sie auch die Möglichkeiten, unter der breiten Bevölkerung Rechtfertigungen für ihre privilegierte und herrschende Stellung zu streuen, mit anderen Worten Ideologie und Propaganda zu verbreiten. Mit kapitalistischer Ideologie ist man z.B. in der Schule oder in den Massenmedien ständig konfrontiert und auch viele deiner Ansichten deuten darauf hin, dass du falschen Vorstellungen über den Kommunismus aufgesessen bist.

Es ist schließlich komisch, jeden bei der Arbeit gleich zu zahlen, da es eben Jobs geben wird, die dann niemand mehr ausüben möchte.

Du vergisst, dass es außer Geld noch andere, wichtigere Quellen der Motivation gibt. Selbst im Kapitalismus leisten Menschen ständig unbezahlte Arbeit (etwa im Haushalt, in Erziehung und Pflege, im Ehrenamt), weil sie den Sinn und die Notwendigkeit dieser Arbeit sehen. Selbst in kapitalistischen Unternehmen versucht man inzwischen die Produktivität durch intrinsische Motivation zu steigern, indem man den Angestellten vorgaukelt, sie würden eine "Vision" verfolgen und ihnen in Grenzen Kreativität und Eigeninitiative erlaubt.

Im Kommunismus besitzen alle den gleichen Zugang zu den Produktionsmitteln und die Arbeit wird gesellschaftlich geplant. Es handelt sich also nicht wie im Kapitalismus um entfremdete Arbeit, die nur dem Chef nützt, sondern der gesellschaftliche Nutzen der Arbeit ist offensichtlich und damit kommt auch die nötige Motivation. Zudem sind Menschen nicht mehr an einen Job oder eine Arbeitsstelle gebunden und wirklich unangenehme Aufgaben können daher auch fair rotiert werden.

Der allergrößte Teil der sozialen Ungleichheit im Kapitalismus kommt außerdem nicht durch ungleiche Bezahlung zustande, sondern durch Ausbeutung, d.h. durch die Aneignung fremder Arbeitskraft. Ein Unternehmer mit 10.000 Angestellten kann durch deren Ausbeutung mehr Reichtum scheffeln als er jemals durch eigene Arbeitskraft erwirtschaften könnte.

Ebenfalls fühlt es sich an, als würde man dem Menschen noch mehr die Freiheit wegnehmen, da alles gezielt geplant werden muss.

Im Kapitalismus existiert die Freiheit gerade nur für einen winzigen Bruchteil der Bevölkerung, eben die Reichen und Vermögenden. Der Rest besitzt gerade mal die Freiheit zu entscheiden, von welchem Arbeitgeber man ausgebeutet werden will, bei den meisten Dingen hat man hingegen überhaupt kein Entscheidungsrecht und ist entweder den stummen Zwängen des Marktes ausgesetzt oder dem offenen Zwang des Staates.

Gleichheit bedeutet ja schließlich nicht Gerechtigkeit.

Eine rechtliche Gleichheit auf dem Papier besteht jetzt schon zwischen dem Milliardär und dem Obdachlosen. Doch welchen Wert hat diese rechtliche Gleichheit, wenn der Zugang zu Ressourcen so unterschiedlich ist und dadurch die Handlungsmöglichkeiten bestimmt? Wenn die gesellschaftlichen Ressourcen hingegen allen gleichermaßen offenstehen, kann sich auch jeder gemäß seinen Interessen und Neigungen verwirklichen.


Kann ich mir nicht vorstellen, weil solange Menschen über Menschenregieren, haben Mächtige, die an sich selbst mehr interessiert sind, das zu bestimmen was richtig und falsch ist. Darunter würde jede Freiheit leiden.

In der Theorie ist der Kommunismus eine gute Sache, aber in der Praxis wird es halt leider immer zu einer Diktatur.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich interessiere und informiere mich über Politik.