Ist Euch die Stimmabgabe lästig?
Am 9. Juni ist Wahlsonntag. Geht Ihr gerne wählen oder ist es eine lästige Pflicht. (man will sich ja nichts nachsagen lassen.)
10 Antworten
Ganz im Gegenteil - ich sehe das nicht als Plicht, sondern als Privileg.
Das Volk kann entscheiden, wer es regiert - das ist eine ziemlich neue und fantastische Sache in der Menschheitsgeschichte. Keine Könige, Diktatoren oder Kirchenfritzen - und selbst heute steht dieses Privileg leider nicht allen Menschen offen.
Für dieses Recht musste gekämpft werden und es sind Leute dafür gestorben.
Danke - man sollte sich halt hin und wieder vor Augen halten, welche gesellschaftliche Bedeutung dieses Wahlrecht und Demokratie haben.
Gibt es erst seit dem 18. Jahrhundert (USA und Frankreich) und in Deutschland erst seit knapp 100 Jahren (mit rund 15 Jahren Unterbrechung) - das ist nur ein kleiner Zeitraum in ca 10.000 Jahren menschlicher Zivilisation.
Leute, die dem kritisch gegenüber stehen, sollten sich mal überlegen, wie es vorher ausgesehen hat.
Objektiv ist es ein geringer zeitlicher Aufwand und man kann es sich einrichten, wann man will zwischen 8 und 18 Uhr. Die meisten Wahllokale sind leicht erreichbar, eventuell zu Fuß sogar. Ich war heute keine halbe Stunde unterwegs für das Wählen.
Gut, es kann lästig sein und einem die Freude am Sonntag nehmen, wenn man immer was vor sich her schiebt, aber da kann man dann ja auch zuvor Briefwahl beantragen und den ganzen Papierkram zuhause ausfüllen.
Ich bin froh, in einem demokratischen Staat zu leben und gehe immer wählen. Ich war auch viele Jahre lang Wahlhelfer und habe dann auch mit ausgezählt.
Das macht mir immer ziemlich Spaß, weil es in meiner alten Grundschule stattfindet und neben dem kurzen Wahlvorgang zur Zeitreise wird. Ich spazier danach immer noch bisschen durchs Gebäude und guck, find ich jedesmal abgefahren. Ist immerhin fast 40 Jahre her und es wurde baulich nichts verändert.
Aus diesem Grund würde ich auch gerne in meiner alten Grundschule wählen. Ist aber nicht möglich, weil dort die Wahlen nicht mehr stattfinden und ich eh umgezogen bin.
Was soll man sich nachsagen lassen - dass man nicht wählen gegangen ist? Nichtteilnahme an einer Wahl kann auch eine bewusste Wahlentscheidung sein…
Sehr schön formuliert.