Ist es kein Interessenkonflikt, wenn der Staat Geld für die Rentensicherung am Aktienmarkt anlegt?
Hallo,
mir kam schon gestern abend die Frage in den Sinn, ob kein Interessenkonflikt vorliegt, wenn der deutsche Staat Aktien kauft.
Wenn eine größere Firma in Schieflage gerät, könnte ihre Rettung doch dann davon abhängen, ob die Rentenkasse gerade Anteile an dieser Firma hält oder nicht. Der Staat dürfte deutlich gewillter (und motivierter) sein ein Unternehmen in so einem Fall zu retten.
Vor Gericht würde das eindeutig als Befangenheit gelten.
Liebe Grüße
Panazee
4 Antworten
Wenn eine größere Firma in Schieflage gerät, könnte ihre Rettung doch dann davon abhängen, ob die Rentenkasse gerade Anteile an dieser Firma hält oder nicht. Der Staat dürfte deutlich gewillter (und motivierter) sein ein Unternehmen in so einem Fall zu retten.
Jup
Deswegen sollte der Staat da auch seine inkompetenten Finger raushalten. Am besten würde jeder Bundesbürger selber über sein Vermögen verfügen dürfen. Meinet wegen könnte man ja einen ACWI ex Germany auflegen, in dem jeder ersteinmal Standard mäßig investiert ist, auf eigenen Wunsch kann man das Produkt aber auch ändern.
Was ebenso wichtig ist, sind die Stimmrechte auf Hauptversammlungen. Auch die sollten nicht dem Staat oder dem Produktanbieter zukommen.
Die Rente wird seit Jahrzehnten schlecht geredet, zudem wurden lange Zeit die Rentengelder zweckentfremdet.
Alles mit dem Ziel, die Gelder in das Glücksspiel Aktienmarkt zu stecken.
Statt das Geld am Aktienmarkt zu verpulvern, sollte die gesetzliche Rente, wie es sie seit Ewigkeiten gibt, gestützt werden. Insbesondere dadurch, dass man die Beitragsvermessungsgrenze erhöht und die Sonderstellung der Beamten in dieser Hinsicht beendet.
Nein, Beitragsbemessungsgrenze bedeute ja nur, das jemand, der weit darüber liegt, genauso wenig zahlen muss, wie jemand, der genau auf ihr liegt. Die Erhöhung führt also nicht zu mehr Empfängern, sondern nur zu höheren Einnahmen, da besser Verdienende mehr einzahlen müssten.
Das scheint aber nicht gewünscht zu sein, da ja die besser Verdienenden die wahre Klientel der Politik sind, nicht die normalen Bürger.
Wer mehr in die GRV einzahlt bekommt auch mehr ausgezahlt...
Auch da gibt es eine Grenze, wie du sehr wohl wissen dürftest. Egal, wieviel du einzahlst, mehr bekommst du nicht an Rente.
Ja. Die Höchstrente ergibt sich unmittelbar aus der Beitragsbemessungsgrenze...
Dann musst du schon sagen, dass das dein Plan ist, eine Reichensteuer einzuführen. Das ist schließlich was vollkommen anderes als was du ursprünglich gefordert hast.
Blödsinn, das habe ich nirgendwo gefordert, ich rede hier rein von der Rente. Da du aber die Reichen ins Spiel bringst, dann sollte man auch Zinsgewinne, Aktiengewinner usw. mit in die Rentenzahlungen einfließen lassen.
Zudem gehört auch die unverschämte Steuer auf Renten abgeschafft.
Stimmt, ist keine Steuer. Da Steuern nicht zweckgebunden sind, würden die Reichen Zahler in irgendeiner Form was davon zurückbekommen. Während du hingegen schlichtweg forderst, dass Gutverdiener den Geringverdienern Geld schenken. Kann man machen. Aber dann sollte man sich nicht hinstellen und behaupten das aktuelle Rentensystem stützen zu wollen. Denn das hat damit absolut überhaupt nichts zu tun.
Da du aber die Reichen ins Spiel bringst, dann sollte man auch Zinsgewinne, Aktiengewinner usw. mit in die Rentenzahlungen einfließen lassen.
Du hast immer noch nicht begriffen, dass "Mehr Einzahlen" in unserem Rentensystem, so wie es jetzt ist, auch immer "Mehr Rausbekommen" bedeutet.
Wie ich bereits darlegte, stimmt dies nicht unbedingt, zumal du mir ja auch das Wort im Mund verdrehst.
Wie ich bereits darlegte, stimmt dies nicht unbedingt
Was stimmt nicht?
zumal du mir ja auch das Wort im Mund verdrehst.
Ne, ich formuliere nur korrekt aus, was du tatsächlich forderst.
Partout kein Skandal.
Leider ist das Investieren besonders gefährlich, wenn man mit Moral statt mit Zahlen investiert. Und ich hab meine Zweifel daran, dass man investiert nach Sicherheit als nach Moral wie zB Solar und Wasserstoffaktien. Ist nicht falsch, aber genauso sollte man zur Diversifikation auch fossile Aktien holen.
Ich finde es einfach nur unnötig. Wir wollen mit mehreren zehn Milliarden andere Länder, Wärmepumpen und sonst was fördern, aber für die Rente ist kein Geld da?
Das passt für mich nicht.
Ich würde es gar nicht als Skandal sehen. Ich frage mich eher, ob das Ganze tatsächlich rechtssicher ist, denn es könnte Klagen geben, falls nicht, weil die staatliche Neutralität nicht mehr gegeben ist.
Auch das ist natürlich ein Faktor. Wenn man priorisiert dt. Unternehmen kauft, würde es mich auch nicht überraschen, wenn eine EU das ganze kippt, wegen Wettbewerbsverzerrung.
In meinen Augen ist genug Geld da bzw. es gibt genug Einsparpotenziale um Rentner eine angemessene Hilfe ohne Hochrisikoanlagen zu zahlen. Daher sehe ich es kritisch
Nein, es ist kein Interessenskonflikt
Ansonsten ist der Staat an vielen Unternehmen oder Banken beteiligt oder ist selbst Unternehmer
Was genau gar nichts bringt, denn dann kriegt man im gleichen Umfang wie man neue Einzahler bekommt auch neue Empfänger.
Das einzige was das aktuelle System wirklich rettet sind mehr Einzahler bei gleichzeitig weniger Empfänger (die auch über einen kürzeren Zeitraum empfangen). Und das kann man nicht erreichen, es sei denn man schläfert alle Alten ein...