Ist es grundsätzlich vermeidbar, einen Satz mit "Und" zu beginnen?

3 Antworten

Vermeidbar ist das sicherlich, denn es ist ja überhaupt kein Problem, ein "und" am Satzanfang zu umgehen. Aber will man das denn? Nicht nur aus stilistischen Gründen, sondern auch weil man die Aufmerksamkeit des Lesers auf bestimmte Inhalte lenken will, ist manchmal einfach ein "und" am Satzanfang nötig.

Dort wo ich ein "und" am Satzbeginn haben möchte, da mache ich dann auch eins.


WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 18.01.2025, 14:12

Ich will es dir nicht verbieten.

Der Deutschlehrer früher vielleicht ...

spanferkel14  18.01.2025, 14:22
@WilliamDeWorde

Ja, in der Grundschule, da war's aber meistens auch berechtigt, denn längere Texte über ein Thema schreiben (à la "Mein schönstes Ferienerlebnis"), das war in dem Alter immer noch etwas holprig. Vor lauter "und" und "dann" oder "und dann" ging da manchmal der rote Faden verloren.

Ja, natürlich - das ist eigentlich nur ein literarisches Stilmittel, das allenfalls Prosatexte auszeichnen sollte, nicht aber eine offizielle oder private Kommunikation. Wenn überhaupt, sollte man hier mit dem Gedankenstrich agieren - so nach dem Motto: "Ich bin zufrieden mit meinem Leben - und ich hoffe, dass ich gesund und munter bleibe" (das war ein unverfänglicher Beispielsatz). Ansonsten kommt es extrem darauf an, wie treff- und textsicher jemand formulieren kann.

Woher ich das weiß:Hobby

WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 19.01.2025, 13:59

Allerdings kann es bei übermäßigem Gebrauch der Gedankenstriche auch zu eienr nervigen Inflation kommen. Bei Terry Pratchett ist das so normal wie die Fußnoten.

Da die meisten Sätze nicht mit "Und" beginnen,
muss das sogar recht einfach möglich sein. Schreib
mal ein paar Sätze hin, wo du das "und" schlecht vermeiden kannst.


WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 18.01.2025, 14:05

Ein vernünftiger Satz ist soeben verschwunden, aber nehmen wir eine Aufzählung:

"Ich esse gern Bohnen, Linsen und Erbsen und Reis finde ich eklig."

Dann würde ich das entweder teilen durch Gedankenstrich:

"Ich esse gern Bohnen, Linsen und Erbsen - und Reis finde ich eklig." oder eben so:

"Ich esse gern Bohnen, Linsen und Erbsen. Und Reis finde ich eklig."

Ähnlich ist es manchmal mit dem Komma vor dem "und".

spanferkel14  18.01.2025, 14:13
@WilliamDeWorde

Hier könntest du ja locker das "und" durch "aber, jedoch, hingegen o.ä." ersetzen.

  • Ich esse gern .... - Reis jedoch finde ich eklig.
  • Ich esse gern ...., aber/doch Reis finde ich eklig.
  • Ich esse gern .... - Reis dagegen/hingegen finde ich eklig.
Tannibi  18.01.2025, 14:19
@WilliamDeWorde

In diesem Fall bietet sich wegen des Gegensatzes ein "aber" an.
Oder statt des Gedankenstrichs ein Semikolon und kein "und":

"Ich esse gerne Kraut und Rüben; Kürbis mag ich überhaupt nicht."