Ist dieser Satz grammatikalisch korrekt "Der ist richtig gut und würde ihn dir empfehlen"?
11 Antworten
Grammatikalisch korrekt, aber inhaltlich unklar, da der Zusammenhang fehlt.
Nach meinem Verständnis geht es also um Jemanden, der richtig gut ist und dir Jemanden oder Etwas empfehlen würde (z. B. "Der Hans ist richtig gut und würde dir den Max empfehlen." // "Der Buchhändler ist richtig gut und würde dir den Roman empfehlen.")
Was bedeutet es, wenn irgendein Buchhändler richtig gut ist? Moralisch gut? Ne, es kann sich nur um eine Qualifizierung handeln, die in Zusammenhang mit seinem Beruf steht und dazu, dass er eine Empfehlung gibt. Belesenheit sollte bei Buchhändlern eine Grundvoraussetzung sein. Es muss also schon etwas mehr sein. Nehmen wir mal an, der Sprecher hat festgestellt, dass der Buchhändler außergewöhnlich belesen ist. Aber dann erschließt sich mir immer noch nicht, woher der Sprecher wissen will, dass dieser Buchhändler dem Gegenüber des Sprechers einen bestimmten Roman empfehlen würde, über den Sprecher und Gegenüber z.B. gerade sprechen oder gesprochen haben. Die Betonung liegt im Ausgangssatz ja auf empfehlen und nicht auf dem Roman: "Der ist richtig gut und würde ihn dir empfehlen." Wenn der Sprecher sein Gegenüber jetzt im Moment erst auf einen Roman hinweisen würde, den der superbelesene Buchhändler seiner Meinung nach empfehlen würde, dann müsste der Ausgangssatz ja so lauten: "Der ist richtig gut und würde dir den empfehlen."
Egal wie: Wenn man um derart viele Ecken denken bzw. so viel Phantasie einsetzen muss, um sich eine Situation vorstellen zu können, in der der Ausgangs-satz mit nur einem Subjekt einen Sinn ergibt, dann stimmt einfach was nicht.
Worin mag der Hans wohl außergewöhnlich gut sein? Na, wir wollen das lieber nicht vertiefen!😉
Nein, ist nicht korrekt, da zwei Subjekte vorkommen, aber nur eines genannt wird.
Also entweder:
Der ist richtig gut und ich würde ihn dir empfehlen.
Oder mit nur einem Subjekt:
Der ist richtig gut und empfehlenswert.
Nach Regel 79 Duden steht in der Regel kein Komma vor den Konjunktionen "und, oder, beziehungsweise".
Bei der Verwendung von Partizipien oder Infiniten ohne "zu" kann (muss aber nicht) aber ausnahmsweise doch ein Komma gesetzt werden, wenn man dadurch die Satzgleiderung besser verdeutlichen möchte. Das liegt hier aber nicht vor.
Werden zwei selbstständige Sätze durch ein „und“ verbunden, können Sie sich frei für oder gegen das Komma entscheiden. Das gilt auch, wenn das Subjekt dasselbe ist.
Ich erstelle das Grobkonzept[,] und mein Kollege übernimmt später die Ausarbeitung.
Ich erstelle das Grobkonzept[,] und ich kümmere mich auch um die Ausarbeitung.
Wichtig ist allein, dass der zweite Teilsatz alleine stehen könnte. Mit diesem Test können Sie auch erkennen, ob es sich nicht etwa um einen gleichgeordneten Nebensatz handelt. (Siehe Beispiel oben: „Ich Spaß dran habe“ könnte nicht alleine stehen => kein Komma.)
Warum überhaupt noch ein Komma setzen, fragen Sie sich jetzt? Nun, das Komam soll die Gliederung verdeutlichen. Es ist vor allem dann sinnvoll, wenn der Satz komplizierter wird.
Und in welcher Regel des Dudens soll das stehen? Der ist maßgeblich und nicht eine Werbetexterin, zumal gerade in der Werbung andauernd Fehler gemacht werden.
Die Annika Lamer irrt da näcmlich, denn Regel 85 im Duden sagt eindeutig:
Es steht im Allgemeinen kein Komma, wenn "und" oder "oder" zwei gleichrangige Sätze oder gleichrangige Nebensätze verbindet.
Es gibt allerdings Ausnahmen, wo man ein Komma setzen darf, aber nicht muss, und die sind in den Regeln 73, 76 und 79 benannt, wobei im vorliegenden Fall keiner dieser Fälle vorliegt und auch die von der Lamer angeführte Aussage nicht als Ausnahme oder Kann-Vorschrift genannt wird.
Es ist die ganz große Frage, ob der Duden "maßgeblich" ist. Satzzeichen sollte das Verständnis verbessern und Missverständnisse vermeiden, deshalb sollte vor diesem "und" ein Komma stehen - allein schon wegen der verschiedenen Subjekte.
Der Duden veröffentlicht auch nur die amtlichen Regeln und ist an die gebunden. Allerdings habe ich gerade unten selber festgestellt, dass sich die Kommaregeln inzwischen weiter gelockert haben (arbeite beruflich bedingt immer noch mit den "strengen" Regeln von 1996) und nach den neuen Regeln ist es in der Tat so, dass man ein Komma zwischen zwei mit "und" verbundenen gleichrangigigen Sätzen zwar nicht setzen soll, aber kann. Werde dies aber nicht tun, denn ich finde das schrecklich, im vorliegenden Beispiel dopppelt gemoppelt und an sich auch völlig überflüssig, weil beide Teilsätze so einfach sind, dass nur (sorry) Unterbelichtete Schwierigkeiten haben dürften, die Atzkonstrukiton ohne Komma zu erkennen.
Ich würde es so sagen:
„Der (Film) ist richtig gut, den würde ich dir empfehlen.“
Der ist richtig gut und ich würde ihn dir empfehlen.
Finde das so auch korrekt, würde aber noch ergänzen was denn so gut ist. Z. B. "Der Film ist...."
Aber wenn dem Satz voraus gegangen ist: "wie findest du den Film?"
Ja dann ist klar, auf was es sich bezieht. Dann geht das - ist aber eher Umgangssprache. In der Schule wird das nicht gerne gesehen. Wenn du das in einem Ausatz schreiben willst, geh auf Nummer sicher, und schreibe liebe nochmal Film dazu.
Da hast du natürlich recht, für die Schule geht dass nicht.
Der ist richtig gut und ich würde ihn dir empfehlen.
Zusätzlich würde ich in Deinem korrigierten Satz noch ein Komma vor "und ich" setzen.