Ist Die Bibel: Einheitsübersetzung für Katholiken?
5 Antworten
Ja (lesen darf sie aber auch jeder anderer Christ). Die »Einheitsübersetzung« ist die offizielle Bibelübersetzung für Katholiken:
Die Einheitsübersetzung (EÜ) ist eine deutsche Bibelübersetzung für den liturgischen Gebrauch im römisch-katholischen Gottesdienst.
https://de.wikipedia.org/wiki/Einheits%C3%BCbersetzung
Online zum Lesen: https://www.bibleserver.com/EU/1.Mose1
Für den privaten Gebrauch auch die »Gute Nachricht«:
In der katholischen Kirche ist sie jedoch nur zum privaten Bibelstudium vorgesehen, für alle anderen Belange wird die Einheitsübersetzung herangezogen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gute_Nachricht_Bibel
Online zum Lesen: https://www.bibleserver.com/GNB/1.Mose1
mit Beteiligung evangelischer Theologen gefertigt worden,
die haben sich getrennt.
Der eigentliche Bruch erfolgte allerdings erst bei der Arbeit an der Revision, die jetzt im Dezember auf den Markt kommen wird.
Ein großes Problem für die Mitwirkung der evangelischen Kirche war, dass sich Anfang diesen Jahrhunderts das ökumenische Klima sehr deutlich abkühlte.
Die Erklärung der römischen Kongregation für Glaubenslehre "Dominus Jesus", die 2000 maßgeblich von dem späteren Papst Joseph Ratzinger verfasst wurde, bezeichnete die evangelischen Kirchen nicht als Kirchen, sondern lediglich als kirchliche Gemeinschaften.
Das führte natürlich zu Spannungen im gesamten ökumenischen Prozess. 2003 veröffentlichte die (katholische) Deutsche Bischofskonferenz nun eine Pressemitteilung über die begonnene Revision der Einheitsübersetzung. In dieser Pressemitteilung hieß es:
"Seit rund 25 Jahren gibt es die deutsche Einheitsübersetzung der Bibel. Wir haben jetzt eine Überarbeitung beschlossen ... Die Psalmen und das Neue Testament werden in bewährter ökumenischer Zusammenarbeit von evangelischen und katholischen Experten überarbeitet...
Bei der Überarbeitung gelten die Normen für die Übersetzung der Heiligen Schrift und für die Erstellung der Lektionaro (Liturgiam authenticam 34-45)."
Die hier genannten Normen waren es, die das gemeinsame Projekt der Revision der Einheitsübersetzung scheitern lassen mussten, denn sie besagen, dass jegliche von den Experten verfasste Übersetzung durch den Vatikan anerkannt werden muss.
Da wollte die EKD nicht mehr mitgehen und brach die Zusammenarbeit 2005 schließlich ab.
https://fragen.evangelisch.de/frage/4927/ist-die-einheitsubersetzung-okumenisch
Ursprünglich haben an der sowohl Katholiken als auch Protestanten mitgearbeitet, obgleich die Zusammenarbeit jetzt beendet wurde.
Die Bibel ist übrigens in jeder Übersetzung für alle Strömungen nahezu gleich relevant, daher ist die Einheitsüberserzung nicht weniger oder mehr für Katholiken geeignet als andere Übersetzungen.
Ich bin evangelisch und habe durchaus meine Probleme mit der katholischen Kirche, dennoch nutze ich für die Bibellese die Einheitsübersetzung. Ich habe auch eine Lutherübersetzung, allerdings ist mir dieses Exemplar zu wertvoll, um Notizen und Gedanken darin aufzuschreiben. Als ich mir deshalb eine neue, zweite Bibel besorgt habe, habe ich gleich mal einen Blick auf die Übersetzungen geworfen und bin am Ende bei der Einheitsübersetzung hängen geblieben, weil ich sie für einen guten Mittelweg aus wörtliches Übersetzung und leichter Verständlichkeit halte.
Ja, im Prinzip ist die Einheitsübersetzung für die katholische und evangelische Kirche im deutschen Sprachraum gedacht gewesen. Bei der letzten Überarbeitung sind die evangelischen Kirchen ausgestiegen, so dass man von einer katholischen Ausgaben sprechen kann.
Die ist in Ordnung. Ich würde aber zur Textfassung von 1980 raten, nicht zu der aktuellen von 2017. Ist antiquarisch leicht zu bekommen.
Mir gefällt an der 1980er, dass bei einigen Teilen auch Protestanten mitgewirkt haben.
Leider hat sich bei den Erklärungen die liberale Theologie eingeschlichen.
Die 2017 er scheint wieder rein katholisch zu sein.
Hier widerspricht sich eine ältere Einheitsübersetzung von 1980 mit der aktuellen Version von 2016:
1 Kor 7,21 Wenn du als Sklave berufen wurdest, soll dich das nicht bedrücken; auch wenn du frei werden kannst, lebe lieber als Sklave weiter.
https://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/bibel/1kor7.html
21 Wenn du als Sklave berufen wurdest, soll dich das nicht bedrücken; aber wenn du frei werden kannst, mach lieber Gebrauch davon!
https://www.bibleserver.com/EU/1.Korinther7%2C21
Mal soll ein Sklave Gebrauch seiner Freiheit machen und mal das Gegenteil.
Siehe auch Elberfelder:
21 Bist du als Sklave berufen worden, so lass es dich nicht kümmern; wenn du aber auch frei werden kannst, mach umso lieber Gebrauch davon[13]!
https://www.bibleserver.com/EU.ELB/1.Korinther7%2C21
13 = viell. auch: bleib lieber dabei
Während nämlich in der Einheitsübersetzung zu lesen ist: „wenn du als Sklave berufen wurdest, soll dich das nicht bedrücken; auch wenn du frei werden kannst, lebe lieber als Sklave weiter“, empfiehlt Paulus nach der Lutherübersetzung das genaue Gegenteil: „doch kannst du frei werden, so nutze es umso lieber“.
Grundsätzlich sind beide Übersetzungen von philologischer Seite möglich – doch je nachdem, welche Entscheidungen man auf der sprachlichen Ebene trifft, hat dies unmittelbare Konsequenzen für die jeweilige Textaussage.
Insofern illustriert dieses Beispiel eindrücklich, wie sehr die inhaltliche Aussage von der philologischen Entscheidung berührt sein kann.
Das Beispiel Onesimus im Philemonbrief zeigt,
Paulus verurteilt Philemon nicht.
Paulus verurteilt Sklaverei nicht.
Paulus bietet Entschädigung an.
Geht es genau um eine Person.
Paulus schreibt, christliche Sklaven sollen ihren christlichen Herren besonders eifrig dienen, und ihnen nicht böse sein, dass sie Sklavenherren sind:
1 Alle, die als Sklaven unter dem Joch sind, sollen ihre Herren aller Ehre wert halten, damit nicht gegen den Namen Gottes und die Lehre gelästert werde.
2 Welche aber gläubige Herren haben, sollen diese nicht verachten, weil sie Brüder sind, sondern sollen ihnen umso mehr dienstbar sein, weil sie gläubig und geliebt sind und sich bemühen, Gutes zu tun.
Das stimmt, also der Kommentar oben ganz am Anfang. Ich bin mit manchen Punkten der neuen Fassung nicht einverstanden. Scheint mir verschlimmbessert zu sein.
Die Einheitsübersetzung ist zwar schön und gut, vor allem für die, die mehr Verständlichkeit und Klarheit im Wort bedürfen.
Doch ich würde mir noch die Arndt-Allioli-Bibelübersetzung zulegen.
Sie ist aber auch mit Beteiligung evangelischer Theologen gefertigt worden, ist also im Grunde universal. Aber Protestanten bevorzugen die Luthersche Übersetzung.