Ist der deutsche Rechtschreibrat noch zeitgemäß?
Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat heute folgendes festgehalten:
Diese Wortbinnenzeichen [Genderzeichen] gehören nicht zum Kernbestand der deutschen Orthografie. (...)
Eine Empfehlung für das Gendern wird ausdrücklich nicht ausgesprochen. Man möchte sogar das obige Zitat in das amtliche Regelwerk einbauen und somit das Gendern verschärfen.
Wenn man nun einen genaueren Blick in die Mitgliederaufstellung des Rats wirft, erkennt man, dass dieser ausnahmslos aus weißen, alten Frauen und Männern besteht, die mit wenigen Ausnahmen alle einen hochgradigen akademischen Titel tragen.
Repräsentiert dieser Rat wirklich unsere deutsche Sprache oder jener, die Ü60 sind? Ist das wirklich noch zeitgemäß und müssen alle Doktoren und Professoren sein?
Hinweis: Die Belgischen und Tiroler Mitglieder waren nicht per se gegen Wortbinnenzeichen. Anders die Mitglieder aus Deutschland.
"weißen, alten Frauen und Männern" - ist Dir klar, daß das rassistisch ist?
Nein, das ist nicht rassistisch sondern eine Tatsache.
11 Antworten
Ja, ist er. Und dass er aus lebens- und spracherfahrenen, akademisch gebildeten Muttersprachlern besteht, ist absolut zeitgemäß und angemessen.
Ja, ist er. Qualifiziert und kompetent auch - das hast du ja erläutert.
Gendern ist wichtig und sinnvoll - aber die benannte Form halt nicht alltagstauglich und praktikabel. Da sollte man weiterhin offen sein für bessere Alternativen.
Netürlich. Solange es noch eine Sprache gibt, ist es auch "zeitgemäß", Regeln für diese Sprache aufzustellen. Schließlich ist Verständigung (die Funktion einer Sprache) nur möglich, wenn beide mit derselben Aussage auch dasselbe meinen.
Und natürlich ist es auch sinnvoll, dass so ein Rat aus Menschen besteht, die diese Sprache hervorragend beherrschen, fachliche Kompetenz besitzen und idealerweise auch etwas Lebenserfahrung.
Lediglich die Hautfarbe ist irrelevant. Und sie ist auch kein Aufnahmekriterium in den Rat. Es ist einfach so, dass die überwiegende Mehrheit der Menschen im deutschen Sprachraum weiß ist.
Hallo Hoich,
das Zitat spricht von dieser Syntax, also setzt es sie als existent voraus. Es spricht aber davon, dass sie nicht Kernbestandteil der Orthographie sei. Die Existenz macht sie aber zum Bestandteil.
Damit würde die Syntax nicht verpflichted und kann oder braucht nicht genutzt zu werden.
Wenn keine Empfehlung zu Gendern besteht, bleibt es den Nutzer*innen frei, zu gendern oder nicht zu gendern.
Ob man allein mit einem "hochrangigen" akkademischen Grad Linguistik repräsentieren kann, mag immer fraglich bleiben. Sprachen entwickeln sich, und da sollten die Linguistiker immer ein Auge drauf haben.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Ja natürlich. Und egal welche Hautfarbe und für welches Geschlecht man sich entschieden hat. Es ist immer gut, wenn man sich an die Leitlinien hält. Die sind nämlich unabhängig von solchen Verbindungen. Es ist bereits mehrfach versucht worden die deutsche Sprache in irgend eine Richtung zu treiben. Und alle Versuche sind bisher gescheitert.