Ist das Sozialleben/ Bedürfnis wie ein Tank?

2 Antworten

Die Frage stellt man sich, seit das Internet um sich greift. Inzwischen hat man das länger untersucht und es ist eigentlich auch für jeden offensichtlich, dass häufige Interaktionen über das Netz, selbst audiovisuell, prägen können.

Die Sprache ändert sich (bspw. diese furchtbaren Anglismen von gefühlt allen unter 30), sogenanntes "Kurzdeutsch" vermischt mit dem, was Kaya Yanar mal "Kanaksprak" genannt hat, ist schneller zu simsen, also wird das auch sonst verwendet.

Aber auch die Enthemmung, wenn es um emotionale und polarisierende Themen geht, schwappt in die Realität über. Damit meine ich nicht nur die Gewaltbereitschaft, die viel diskutiert wird, auch in "Runden unter Freunden" werden diese Themen plötzlich viel erbitterter und aggressiver geführt. (Mein Eindruck)

Edit: zu Deiner konkreten Frage, eventuell wird das direkte Bedürfnis eine Weile gestillt, aber es macht einen trotzdem irgendwann depressiv. Den einen schneller, den anderen später.

Das ist glaube ich so, als würdest du jede gesunde Mahlzeit durch fast food ersetzen. Sicher wirst du satt, aber mit der Zeit treten Mangelerscheinungen auf, wenn der Anteil zu groß wird.


Euphoreon1980  18.09.2024, 14:15

Eine Top-Analogie! Sehr gut!

Kann ich auch so aus eigener Erfahrung sagen. Als ich von zuhause auszog, hatte ich erstmal keine engeren Freunde dort. Obwohl ich die meisten meiner ICQ-Kontakte persönlich kannte, war es nicht dasselbe und hat mir danach sehr schnell gefehlt. Bin darüber richtig depri geworden. Eventuell hat mich diese Kommunikation sogar davon abgehalten, mehr nach neuen Bekanntschaften zu suchen.

torirer 
Beitragsersteller
 18.09.2024, 12:49

Sehr gute Antwort, Danke