Ist das heutige Schulsystem besser als das vor 30 Jahren?

Ich weiß noch, dass ich um 13.00 Uhr nach Hause gefahren bin, denn nach der Schulzeit von 08.00 bis 13.00 Uhr wars dann auch vorbei. Einmal in der Woche war Nachmittags Klavierunterricht. Alles andere war freiwillig wie Handballgrupper oder Volleyballgruppe oder Informatikunterricht. Heutzutage ist der Unterricht ja bis zum späten Nachmittag. Es gab wohl viele gute Pädagogen, aber es gab auch viele richtig schlechte Lehrer.

Das heutige schulsystem lässt viel zu viele Abiturienten zu. Früher war das Abi wirklich nur für die besten der besten vorgesehen, heute ist es quasi zum Standart geworden. Heißt also nicht dass die Leute schlauer geworden sind, sondern die Anforderungen ans Abi geringer.

Anders. Es gibt andere Prioritäten. Die Welt hat sich ja auch geändert. Ob es besser oder schlechter ist, ist natürlich immer nur Ansichtssache. Auch Wahrheit und Bewertungsmaßstäbe ändern sich ja.

Zumindest in Hessen nicht. Die Durchlässigkeit der Schulformen - d.h. das man von jedem Abschluss Zugang zu einem nächst höheren Bildungsweg hat, gab es vor 30 Jahren auch schon. Auch vor 30 Jahren waren die meisten Klassen zu groß und daran hat sich nichts geändert.

Besser ist vielleicht ist geworden, dass es mehr Möglichkeiten für schwache Lerner und Menschen ohne Hauptschulabschluss gibt, sich weiterzubilden oder für eine Arbeit oder Ausbildung zu qualifiziern. Letzteres wird allerdings immer mehr aus den Schulen ausgelagert und freien Bildungsträgern übertragen.

Das kannst du schlecht miteinander vergleichen.

Vor 30 Jahren war die Jugend bestimmt nicht so technik-bezogen wie heute.

Heute lernen die Jugendlichen an manchen Schulen in der 9. oder 10. Klasse schon, wie sie ihre eigene kleine Webseite programmieren können. Vor 30 Jahren gab es noch kein Internet.

Vermutlich wurden da im Unterricht mit Hilfe des EDV-Buchs ein paar EDV-Begriffe vermittelt, ohne aber jemals direkt selbst mit dem Computer zu arbeiten.

Das Problem geht doch schon damit los, dass innerhalb einer Region die Schulen unterschiedlich sind, obwohl man vom selben Lehrplan ausgehen sollte, da es das selbe Bundesland ist.

Ich habe schon gehört, dass in einem Kreis die eine Schule von der 1. bis zur 4. Klasse Diktate schreiben lässt, während die Grundschule im Nachbarort dies ablehnt, da die Jugend künftig eh mit Text-Korrekturprogrammen arbeitet. Dann kommen sie ab der 5. Klasse in eine andere Schule und schreiben dann dort, im Gegensatz zu den Schülern des anderen Orts, zum ersten Mal ein Diktat.

Nun zieh mal nach der 4. Klasse von Berlin nach Bayern. In Berlin wärst du mit deinen Noten und mit deinem Wissen auf das Gymnasium gekommen und in Bayern musst du froh sein, wenn du mit dem Schulwissen von Berlin gerade so die Hauptschule in Bayern überstehst.