interessante Fragen an Zeitzeugen vom 2. Weltkrieg?

9 Antworten

Der WK II ist vor rund 71 Jahren beendet worden. Gedauert hat er rund 6 Jahre. Wenn die Dame 77 Jahre alt ist, dann hat sie den Krieg nur als Kleinkind erlebt. Da wird sie nur noch wenig wirklich "wissen" und aus eigenem Erleben erzählen können.

Wenn sie den Krieg wenigstens als Jugendliche erlebt hat, dann könnte sie ungefähr zwischen 1925-1930 herum geboren sein. Die Dame müsste dann weit über 80, fast schon 90 Jahre alt sein, um wirklich noch sinnvolle Aussagen über die damalige Zeit zu machen. Je nach Alter muss man also bedenken, wozu sie überhaupt etwas erzählen kann.

Was kann man sie also fragen?

-  Als Kind oder Jugendliche hat sie von den damaligen politischen Verhältnissen nichts mitbekommen. Was sie darüber weiß, sind Erkenntnisse, die sie nach dem Kriege gewonnen hat. Das bedeutet, dass alle Fragen nach der damaligen Politik im Nazireich sinnlos sind. Allerdings könnte man sie dazu befragen, wie sie selbst und ihre Umgebung nach (!) dem Krieg mit den Erkenntnissen über das grauenhafte Verbrecherregime der Nazis umgegangen ist. Ich vermute, dass sie solche Fragen ungefähr folgendermaßen beantworten wird: "Wir hatten vorallem mit dem Überleben zu tun, mit Arbeit, dem Wiederaufbau, dann Familie, wir hatten keine Zeit, um uns um Politik zu kümmern."

-  War sie Jugendliche, dann hat sie vielleicht Erinnerungen an ihre Zeit beim "Bund deutscher Mädel" und kann erzählen, wie das Naziregime schon die Heranwachsenden ideologisch beeinflusst hat. War sie während des Krieges in der sog. "Kinderlandverschickung"? Wie ging es dort zu? Wie hat sie den Bombenkrieg erlebt? Was geschah bei Bombenangriffen? Was fühlt man bei einem Bombenangriff? Wurde sie satt im Krieg oder haben sie und ihre Familie gehungert? War der Vater im Krieg? Musste die Mutter für die Rüstung arbeiten? Wie hat sie mit Geschwistern und Freunden die Freizeit verbracht und gestaltet? Gab es Spielwaren und welche? Hatte die Familie ein Radio ("Volksempfänger") und was wurde gehört? Kannte sie noch Juden in der Nachbarschaft? Mit welcher Begründung wurden sie abgeholt und wie erklärte man den Kindern in der Schule das Fehlen jüdischer Klassenkameraden? ... Kurz: die meisten Fragen, die man stellen kann, beziehen sich auf den Alltag der Dame und ihrer Familie.

MfG

Arnold


dafür muss man mehr über die person wissen.

ich persönlich habe festgestellt, das ich von meinen grosseltern nicht weiss, welche musik sie früher gehört haben und als sie noch lebten, habe ich nicht daran gedacht, das es mich interessieren würde bzw. hatte ich nicht den mut nach damals zu fragen.

übrigens, wenn jemand in schulen geht, um von seinem leben zu erzählen, dann gibt es keine fragen, die er nicht hören mag. im gegenteil, er will seine seine schlimmen erinnerungen mitteilen, damit wir , die im frieden aufgewachsen sind, wissen, wie krieg, hunger und tod ist.

von daher würde ich fragen, was die person damals für hobbys hatte , musik hörte und mit ihren freunden machte.

da gab es ja nicht nur krieg, sondern den alltag. man könnte fragen wie ein tag in der  familie aussah.war die mutter zuhause oder musste sie auch arbeiten.

wenn man mit anderen familien in einem haus wohnte, was für leute waren das, gab es freundschaften oder auch nachbarn, mit denen man sich nicht verstand.

dabei kann man sich überlegen, ob man nicht kurz zu seiner eigenen fmailie oder nachabrschaft sagt, so das man vergleichen kann bzw. das stichwort ein nachbar, der immer seinen schlafanzug aus dem fenster hängt zum auslüften,was man beobachtet und sich dabei amüsiert

Fragen kann man alles mögliche. Da der 2. Weltkrieg vor 71 Jahren zu Ende war, wird die Frau den Krieg vermutlich als Kind miterlebt haben, es sei denn, sie ist eine geistig rege Ü90 analog Helmut Schmidt.

War sie damals noch ein Kind, kann man nach Schule, BDM usw. fragen, oder ob sie z.B. "verschickt" war (Kinder aus luftkriegsgefährdeten Gebieten wurden in ländliche Gebiete evakuiert, sogenannte Kinder-Landverschickung). Man kann sie auch fragen, ob sie damals genug zu essen hatte.  Wenn sie aus den Ostprovinzen stammt, kann man sie nach Erinnerungen an ihr Zuhause fragen.

Handelt es sich um ein damals schon junge Erwachsene, könnt Ihr ihr Fragen stellen, wie hier von anderen schon aufgezählt.


larry2010  19.02.2016, 13:33

kinder wurden auch nach dem krieg auf land geschickt, weil in den städten zum teil zu wenig lebensmittel vorhanden waren. ich glaueb bis anfang der 50ziger jahre.

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Mögliche Fragen:

  1. Sind Sie der Auffassung, dass sich die Deutschen heute geändert haben?
  2. Was waren die Momente der Hoffnung im Krieg?
  3. Was war die Stimmung vor dem Krieg?
  4. Gab es Unterschiede zwischen der amerikanischen, französischen, englischen Besatzungszone?
  5. Was würden Sie uns empfehlen, dass wir für die heutige Zeit beachten sollen?

Fragen, die man nicht stellen sollte

  • Was war das schlimmste Erlebnis während des Krieges (entweder der Zeitzeuge sagt es selbst oder er sagt es bewusst nicht).
  • Wer aus Ihrer Familie hat überlebt (diese Frage ist viel zu belastend)
  • Was war in der Nazizeit gut (unbrauchbare Frage, da Politik der Nazis selektierend, grausam, irreal und nicht nachhaltig war).
  • Fragen nach Verbrechen und Grausamkeiten der Alliierten (wühlt nur auf. Wenn sie darüber etwas erzählen will, tut sie das).
  • Fragen zur Schuld der Deutschen (das könnte persönlich missverstanden werden) und der der anderen Völker (Frage führt zu nichts) - sinnvoller ist es, über Ursachen, Stimmungen, Beziehungen und Wahrnehmungen aus der damaligen Zeit zu reden.

ArnoldBentheim  19.02.2016, 17:02

Wenn ich den Fragesteller richtig verstanden habe, sollen die Fragen in erster Linie den WK II betreffen.

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WulleWux  19.02.2016, 13:07

Aber Hallo !! das waren damals noch Kinder .

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Ich würde sie fragen (da sie ja wohl dort ein Kind war) wie sie den Krieg als Kind erlebt hat.

Also den Hunger,

die Fliegerbomben (meine Mutter erzählt, dass sie sich heute z.B. noch an die lauten Sirenen erinnern kann)

Wo sie bei Fliegeralarm hin mussten