Immer mehr Menschen arbeiten im Rentenalter?
"Kann man euer Meinung nach etwas dagegen tun, damit ältere Menschen weniger arbeiten müssen? Wenn ja was?"
Fällt euch eine bessere Disskusionsfrage ein oder ist diese gut?
7 Antworten
Das gesamte Gefüge wieder vom Kopf auf die Füße stellen.
Die Renten sind ein Ergebnis aus Lohneinkommen.
Mithin braucht es einen höheren Mindestlohn, der treibt die Tariflöhne.
Am Ende der Fahnenstange muss das Rentenniveau erhöht werden, von derzeit 48 % auf 65 %.
Soweit ich das mitbekommen habe, hat der Gesetzgeber erst kürzlich Regelungen beschlossen, dass sich Arbeiten trotz Ruhestand mehr lohnt. Von daher wäre es interessant, wer aus welchen Gründen noch (in Teilzeit) arbeitet.
Auf deine Diskussionsfrage würde ich antworten: Ist es immer schlecht, dass alte Menschen arbeiten? Wenn der pensionierte Deutschlehrer in den Sommerferien einen Crash-Kurs für Flüchtlingskinder gibt, wenn die Matheprofessorin pro Semester noch einen Blockkurs zu Statistik gibt? Oder wenn der Dachdecker mit 70 noch auf den Bau muss, weil er von seiner Rente nicht leben kann?
Ich könnte mir vorstellen, dass deine Diskussionsfrage auch so formuliert werden könnte: Wie verhindert man Altersarmut, damit alte Menschen im Alter nicht mehr arbeiten MÜSSEN?
Bevor ich in Rente ging musste ich mit mittelmäßigem Gehalt (Vollzeit und Minijob) zwei Haushalte finanzieren und für meinen Sohn die Nebenkosten für eine gute Ausbildung. Dafür fuhr ich im Winter mit abgefahrenen Sommerreifen. Als meine Regelaltersrente dazu kam, hatte ich endlich etwas Spielraum. Dafür schlägt nun das Finanzamt zu. Wenn die Alten (über 67) einerseits noch gebraucht werden und sie andererseits noch arbeiten müssen, sollte der Fiskus da mit mehr Fingerspitzengefühl ran gehen..
Das ist keine Frage, sondern eine Feststellung.
Es sind vor allem diejenigen, die eine vorzeitige Altersrente beziehen, die nebenbei noch arbeiten. Da die Hinzuverdienstgrenze aufgehoben worden ist, nutzen diese Möglichkeit immer mehr Menschen. Aber nicht, weil sie es nötig haben, sondern weil sie auf diese Weise ein doppeltes Einkommen haben (Arbeitsentgelt + Rente). Selbst wenn sie die Arbeitszeit reduzieren, haben sie mehr Einkommen als ohne die Rente. Gleichzeit stocken sie dadurch ihre spätere Rente auf.
Wer so wenig Rente hat, dass er nebenbei noch arbeiten muss, hat in seinem Leben einiges falsch gemacht, denn die Rente ist ein Ausdruck der Lebensleistung. Allerdings sollte man sich nicht allein auf die Rente verlassen, denn ohne eine zusätzliche private Vorsorge kann man seinen Lebensstandard im Alter nicht halten.
Immer mehr Menschen arbeiten im Rentenalter?
Wer will ihnen das verbieten? Die meisten dürften das von sich aus machen, weil sie sich sinnvoll beschäftigen und ihre Fähigkeiten nicht brachliegen lassen wollen. Beruf/Beschäftigung haben ja auch was mit Erfüllung zu tun, bringen Anerkennung und Kontakte.