Hufrolle... Was hilft noch?

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Was an der Hufrolle ist betroffen (Sehne, Strahlbein, Strahlbeinbänder, Hufgelenk, Schleimbeutel oder mehreres)? Und was genau wurde operiert?

Wie wurde die Diagnose abgesichert? (medizinisch korrekt wären 3 RöBis plus Leitungsanästhesie plus Gangbeurteilung plus Provokationstests plus Abtasten (in umgekehrter Reihenfolge), wenn das nicht alles! gemacht wurde und der TA trotzdem die Diagnose Podotrochlose stellt, begibt er sich auf sehr dünnes Eis - da kann ihm sogar eine berechtigte! Schadenersatzforderung für die Folgen seiner Pfuscherei drohen!)

Fakt ist: Wenn die Hufrolle mal einen Schaden hat (und leider haben sehr viele Pferde schon als Fohlen so starke Strahlfäule, dass es fast nicht ohne Folgen für die Hufrolle ausgehen kann!), gibt es sehr oft Verwachsungen im Gelenk. Dann ist das Gelenk nicht mehr voll beweglich und das Pferd verliert einen Teil seiner Fähigkeit, seitliche Verwindungen des Hufs zu kompensieren, genauso wie die Beweglichkeit in der aktiven Achse abnimmt. Sie versuchen dann oft, das Hufgelenk so wenig wie möglich zu bewegen und fußen sehr früh ab, was oft zur Stolperei führt und je nach Ausprägung kaum bis sehr deutlich als Lahmheit sichtbar ist.

Der Nervenschnitt ist in meinen Augen pure Tierquälerei - damit schaltet man einfach die Empfindsamkeit aus, um das Pferd ohne Rücksicht auf seine kaputten Füße weiter nutzen zu können. Nur weils die Probleme nicht mehr spürt, verschwinden die nicht! Das Hufgelenk wird dadurch nicht beweglicher! Die Entzündung wird nicht weniger! Das Pferd spürt es nur nicht mehr, wenn es die Strukturen überlastet hat. Was dann dazu führt, dass es sich die Beine in noch kürzerer Zeit komplett schrottet...

Hat das Pferd einen orthopädischen Beschlag drauf? Ich würde mir dringend überlegen, das Pferd barhuf zu behandeln. Da gibt es einfach so viele Vorteile gegenüber einem Beschlag, der dem Pferd hilft seine kranken Beine zu schonen, dass man die manchmal etwas zähe Umstellungszeit in Kauf nehmen sollte. Allerdings würde ich das nicht mit einem Hufschmied wagen - mir ist derzeit keiner bekannt, der das gut genug hinstellen kann. Schau mal auf www.dhgev.de, ob in deiner Gegend jemand unterwegs ist, die Beratungstermine sind unverbindlich und oft kostenlos.


Aristella  25.03.2015, 08:32

Danke für den Stern :)

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Baroque  13.03.2015, 21:26

Absolut korrekt - kann ich alles aus eigener Erfahrung bestätigen ;-)

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Wir haben auch ein Pferd, das mit seiner geschädigten Hufrolle die Vorderbeine gar nicht mehr gestreckt hinstellen wollte. Den haben wir auf Barhuf umgestellt, in einen bewegungsreichen Stall eingestellt und ein halbes Jahr lang täglich im Gelände geführt zwischen 1 und 3 Stunden. Durch gute Huforthopädie (dass der Schmied das nicht konnte, beobachteten wir schon jahrelang, bevor wir ihn kauften) und passendes Training ist er inzwischen praktisch beschwerdefrei. "Ein bisschen schlampig geht er mit seinen Vorderbeinen um" denkt man, wenn man ihn sieht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Hat sie denn einen orthopädischen Beschlag? Meine RB hat auch hufrollenentzündung und wenn wieder ein Schub kommt, bekommt er von dem Tierarzt so ne spritze bzw mehrere  und muss eine längere Zeit stehe ..aber keine Ahnung wie das heißt^^ könntet ihr ja mal fragen ..