Hufrolle... Was hilft noch?
Hallo
Leider hat meine Rb Hufrolle, jedoch sehr komisch. Wir sind mittlerweile Ratlos und wissen nicht mehr weiter: Also vorneweg, sie ist 20 Jahre alt und vor ca einem Jahr hat die Geschichte mit der Hufrolle begonnen. Diese hatte sie nur am linken Vorderhuf und wurde daraufhin "operiert". Dann ging sie zwar lahmfrei, jedoch hat sie anfangs immer getaktet, was ja eigentlich nicht stört. Doch nun seit einiger Zeit beginnt sie am rechten Huf zu lahmen und ihn nicht mehr zu drehen. Jedoch entlastet sie immer den linken Huf. Also rechts lahm, links entlastet im Stehen. Beide Hufe sind gelegentlich warm und pulsieren, wie es für eine Hufrollenentzündung üblich ist. Dazu kommt, dass sie sehr oft mit den Vorderbeinen einknickt. Einen Bewegungsdrang hat sie auf jeden Fall, beim Freilaufen lassen oder reiten (was ziemlich reduziert wird!) hat sie wie eine innere Uhr. Genau nach einer halben Stunde wacht sie auf und ist total motiviert zu laufen, teilweise im Gelände ist sie auf weichen Wegen kaum im Schritt zu behalten. Dann hüpft sie wie wild und würde am liebsten im Jagdgalopp wegrasen. Jedoch das takten bleibt. Das nächste, was mach laut Tierarzt dann macht wäre der Nervenschnitt, doch das ist uns fast zu riskant.. Wir gaben vor kurzem dann mal Equipalazone und das lahmen war weg, takten und entlasten nicht. Liebe Community, fällt euch dazu was ein? Denn wir sind Ratlos... Tierarzt meint Nervenschnitt, aber das wird unser aller aller letzer Ausweg. Liebe Grüße
3 Antworten
Was an der Hufrolle ist betroffen (Sehne, Strahlbein, Strahlbeinbänder, Hufgelenk, Schleimbeutel oder mehreres)? Und was genau wurde operiert?
Wie wurde die Diagnose abgesichert? (medizinisch korrekt wären 3 RöBis plus Leitungsanästhesie plus Gangbeurteilung plus Provokationstests plus Abtasten (in umgekehrter Reihenfolge), wenn das nicht alles! gemacht wurde und der TA trotzdem die Diagnose Podotrochlose stellt, begibt er sich auf sehr dünnes Eis - da kann ihm sogar eine berechtigte! Schadenersatzforderung für die Folgen seiner Pfuscherei drohen!)
Fakt ist: Wenn die Hufrolle mal einen Schaden hat (und leider haben sehr viele Pferde schon als Fohlen so starke Strahlfäule, dass es fast nicht ohne Folgen für die Hufrolle ausgehen kann!), gibt es sehr oft Verwachsungen im Gelenk. Dann ist das Gelenk nicht mehr voll beweglich und das Pferd verliert einen Teil seiner Fähigkeit, seitliche Verwindungen des Hufs zu kompensieren, genauso wie die Beweglichkeit in der aktiven Achse abnimmt. Sie versuchen dann oft, das Hufgelenk so wenig wie möglich zu bewegen und fußen sehr früh ab, was oft zur Stolperei führt und je nach Ausprägung kaum bis sehr deutlich als Lahmheit sichtbar ist.
Der Nervenschnitt ist in meinen Augen pure Tierquälerei - damit schaltet man einfach die Empfindsamkeit aus, um das Pferd ohne Rücksicht auf seine kaputten Füße weiter nutzen zu können. Nur weils die Probleme nicht mehr spürt, verschwinden die nicht! Das Hufgelenk wird dadurch nicht beweglicher! Die Entzündung wird nicht weniger! Das Pferd spürt es nur nicht mehr, wenn es die Strukturen überlastet hat. Was dann dazu führt, dass es sich die Beine in noch kürzerer Zeit komplett schrottet...
Hat das Pferd einen orthopädischen Beschlag drauf? Ich würde mir dringend überlegen, das Pferd barhuf zu behandeln. Da gibt es einfach so viele Vorteile gegenüber einem Beschlag, der dem Pferd hilft seine kranken Beine zu schonen, dass man die manchmal etwas zähe Umstellungszeit in Kauf nehmen sollte. Allerdings würde ich das nicht mit einem Hufschmied wagen - mir ist derzeit keiner bekannt, der das gut genug hinstellen kann. Schau mal auf www.dhgev.de, ob in deiner Gegend jemand unterwegs ist, die Beratungstermine sind unverbindlich und oft kostenlos.
Wir haben auch ein Pferd, das mit seiner geschädigten Hufrolle die Vorderbeine gar nicht mehr gestreckt hinstellen wollte. Den haben wir auf Barhuf umgestellt, in einen bewegungsreichen Stall eingestellt und ein halbes Jahr lang täglich im Gelände geführt zwischen 1 und 3 Stunden. Durch gute Huforthopädie (dass der Schmied das nicht konnte, beobachteten wir schon jahrelang, bevor wir ihn kauften) und passendes Training ist er inzwischen praktisch beschwerdefrei. "Ein bisschen schlampig geht er mit seinen Vorderbeinen um" denkt man, wenn man ihn sieht.
Hat sie denn einen orthopädischen Beschlag? Meine RB hat auch hufrollenentzündung und wenn wieder ein Schub kommt, bekommt er von dem Tierarzt so ne spritze bzw mehrere und muss eine längere Zeit stehe ..aber keine Ahnung wie das heißt^^ könntet ihr ja mal fragen ..