Hat unsere Gesellschaft einen Rückschritt ins Mittalalter gemacht?

13 Antworten

Allein, dass du von einem "Rückschritt ins Mirrelalter" sprichst, ist symptomatisch, da es die Denkfehler zeigt, die hinter der Stigmatisierung des Mittelalters liegen - Denkfehler, die die Gesellschaft in vielen Bereichen schädigen.

Ja die Aufklärung steht auf dem Spiel, wenn Menschen mit irrationalen Argumenten wissenschaftliche Fakten wie den menschengemachten Klimawandel leugnen.

Dahinter stecken oft sektenartige Strukturen aus Desinformation und eine Kultur der Realitätsverweigerung.


Schwuttcke 
Beitragsersteller
 29.07.2024, 16:16

Also jeder, der Deine Realität verweigert, also Deiner "Wahrheit" widerspricht, ist in Deinen Augen irrational und gehört wahrscheinlich einer Sekte an.

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DreiGegengifts  29.07.2024, 16:38
@Schwuttcke
Also jeder, der Deine Realität verweigert, also Deiner "Wahrheit" widerspricht, ist in Deinen Augen irrational und gehört wahrscheinlich einer Sekte an.

Zum Irrationalen gehören z.B. auch genau solche Strohmänner. Das Ignorieren des Gesagten, und statt dessen Dinge phantasieren, die nicht gesagt wurden. Das ist alles typisch für das Anti-Aufklärerische.

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Schwuttcke 
Beitragsersteller
 29.07.2024, 16:48
@DreiGegengifts

Wieso? "Realität" und "Wahrheit" ist nach meinem Verständnis so ziemlich das selbe. Ob ich nun sage: Ich kenne die Realität!" oder "Ich kenne die Wahrheit!" kommt für mich auf das selbe raus.

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DreiGegengifts  29.07.2024, 16:55
@Schwuttcke
Wieso?

Weil es nicht meine Realität ist, von der ich sprach, sondern die Realität nachprüfbarer wissenschaftlicher Erkenntnisse.

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Schwuttcke 
Beitragsersteller
 29.07.2024, 17:01
@DreiGegengifts

In dessen Besitz Du angeblich bist, weil Du sie Dir angeeignet hast. Doch gibt es in der Wissenschaft lediglich Wahrscheinlichkeiten.

Beispiel zum Verständnis:: Wissenschaftler XY hat bisher nur weiße Schwäne gesehen und stellt die Theorie auf: Schwäne sind weiß. Er überprüft seine Theorie im Experiment, indem er mehrere Seen bereist und stellt fest, tatsächlich, alle Schwäne sind weiß. Dennoch ist dies kein Fakt / Wahrheit, da es tatsächlich auch schwarze Schwäne gibt, die er nur noch nie gesehen hat.

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Du meinst wenn alle Menschen das Alter von Lakshmi Mittal annehmen? Der ist 74 Jahre alt aber reich..

Von Experte realfacepalm bestätigt

Echt jetzt? Ein Rückschritt ins Mittelalter? Nur weil wir auf wissenschaftliche Fakten pochen und Falschinformationen bekämpfen? Das klingt eher nach Fortschritt als nach Rückschritt.

Meinungsfreiheit heißt nicht "Faktenfreiheit"

Niemand verbietet dir, deine Meinung zu äußern. Aber wenn du wissenschaftlich widerlegte Behauptungen aufstellst, musst du damit rechnen, dass dir widersprochen wird. Meinungsfreiheit schützt dich nicht vor Kritik.

Medien, Faktenchecker

Klar, Medien und Faktenchecker nerven, wenn sie deine Behauptungen auseinandernehmen. Aber das ist deren Job. Sie sollen uns vor Unsinn (wie Deinem) schützen, nicht ihn verbreiten. Das hat nichts mit Dogmen zu tun, sondern mit Verantwortung.

Wissenschaftlicher Konsens

Der Klimawandel ist real, da sind sich die absolute Mehrheit der Wissenschaftler die auf diesem Gebiet tätig sind einig. Wenn du das leugnest, bist du eben ein Leugner. Das ist keine Beleidigung, sondern eine Feststellung.

Aufklärung, Fortschritt

Die Aufklärung lebt davon, dass wir Fakten und Beweise anerkennen. Wenn jemand Müll erzählt, wird er kritisiert. Das ist kein Angriff auf die Meinungsfreiheit, sondern ein Zeichen, dass wir eben nicht mehr im Mittelalter leben.

Professoren, Kritik

Auch Professoren sind nicht unfehlbar. Wenn sie gegen den wissenschaftlichen Konsens argumentieren, müssen sie das belegen. Wissenschaft ist kein Ponyhof, wo jeder machen kann, was er will.


Schwuttcke 
Beitragsersteller
 29.07.2024, 17:10
Nur weil wir auf wissenschaftliche Fakten pochen

Es gibt keine wissenschaftlichen Fakten / Wahrheiten, sondern nur Wahrscheinlichkeiten. Wissenschaft ist nicht Wahrheit, sondern der menschliche Versuch, sich der Wahrheit zu nähern.

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PiSage  29.07.2024, 21:53
@Schwuttcke

Genau, Wissenschaft nähert sich der Wahrheit. Aber wenn du die überwältigende Wahrscheinlichkeit des Klimawandels ignorierst, bist du nicht kritisch, sondern einfach nur ein Ignorant. Versteck dich nicht hinter Pseudo-Philosophie, um Fakten zu leugnen.

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Schwuttcke 
Beitragsersteller
 30.07.2024, 02:34
@PiSage

Falsch, den Klimawandel halte ich für wahrscheinlich, da Temperaturmessungen tatsächlich eine Erwärmung von ca. 1 Grad seit dem 19. Jahrhundert, also seit Ende der Kleinen Eiszeit, belegen.

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PiSage  30.07.2024, 09:34
@Schwuttcke

Also, du siehst die Erwärmung, aber leugnest den menschlichen Einfluss? Das ist, als würdest du sagen: "Ja, der Ball fliegt, aber der Schlag hatte nichts damit zu tun."

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Schwuttcke 
Beitragsersteller
 30.07.2024, 10:36
@PiSage

Wieder falsch. Einen Einfluss des Menschen auf das Klima halte ich ebenfalls für wahrscheinlich. Doch halte ich es für unwahrscheinlich, dass dieser Einfluss besonders groß ist.

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PiSage  30.07.2024, 14:00
@Schwuttcke

Die Faktenlage ist klar: Menschlicher Einfluss auf das Klima ist erheblich und gut dokumentiert. Ignoranz gegenüber wissenschaftlichen Erkenntnissen ändert daran nichts.

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Schwuttcke 
Beitragsersteller
 30.07.2024, 14:06
@PiSage

Die Faktenlage, oder besser gesagt Informationslage kann nicht klar sein, da sich nicht experimentell prüfen lässt, wie groß der Einfluss des Menschen auf das Klima ist. Alles, was Klimaforscher darüber sagen, beruht ausschließlich auf Computermodellen.

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PiSage  30.07.2024, 16:33
@Schwuttcke

Computermodelle basieren auf physikalischen Gesetzen und umfangreichen Daten. Wenn du diese ablehnst, lehnst du auch Wettervorhersagen, Flugzeugdesign und moderne Medizin ab. Wissenschaft funktioniert nicht nach deinem Bauchgefühl.

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Schwuttcke 
Beitragsersteller
 30.07.2024, 18:57
@PiSage

Wettervorhersagen und Flugzeugbau sind gute Beispiele dafür, die Grenzen von Computermodellen aufzuzeigen. So gibt es kein Computermodell, das das Wetter zuverlässig berechnen kann, und kein Computermodell, was beim Flugzeugbau den Praxistest ersetzen kann. Und zwar deshalb, weil die Daten, mit denen Computer gefüttert werden, aufgrund unserer extrem komplexen Welt zwangsläufig mangelhaft sind. Die Theorie kann das Experiment nicht ersetzen.

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PiSage  31.07.2024, 08:20
@Schwuttcke

Du verstehst hier etwas nicht. Wettermodelle sind durchaus akkurat: Eine Sieben-Tage-Vorhersage ist etwa zu 80% genau, eine Fünf-Tage-Vorhersage zu 90%. Ab zehn Tagen nimmt die Genauigkeit ab. Bevor du behauptest, dass Klimamodelle deshalb unzuverlässig sein müssen, bedenke die entscheidenden Unterschiede:

Wettermodelle:

  • Berechnen kurzfristige atmosphärische Zustände
  • Abhängig von exakten Anfangsbedingungen
  • Nutzen Navier-Stokes-Gleichungen für die Atmosphäre

Klimamodelle:

  • Simulieren langfristige Trends und Muster
  • Basieren auf der Strahlungsbilanz der Erde, Treibhausgaseffekten und Ozeanzirkulationen
  • Nutzen Gesetze der Thermodynamik, Strahlungstransfer und Erhaltungssätze von Masse und Energie

Die Daten zeigen ganz eindeutig: Frühere Klimamodelle (bzw. dessen "Vorhersagen") waren seit den letzten 30 Jahren mit einer Abweichung von -30% bis + 16% durchaus genügend präzise um zu sehen, dass wir unser Klima enorm beeinflussen.

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Hallo Schwuttcke,

das sehe ich nicht so; vielmehr scheint mir, dass wenn jemand, insb. ohne Belege, Unsinn erzählt er/sie nun mal damit rechnen darf, dass man ihm/ihr widerspricht.

Gerade damit fällt aber ein mittelalterliche "Leitmeinung" der nicht widersprochen werden kann, ohne sich in Gefahr zu bringen, weg


Schwuttcke 
Beitragsersteller
 29.07.2024, 16:13

Hallo GrafDuckula,

Widerspruch ist seit der Aufklärung erwünscht, und stellt die Grundlage von Wissenschaft dar. Doch einfach zu sagen, Deine Meinung ist Unsinn, weil mir Deine Meinung nicht gefällt, ist das Gegenteil von Wissenschaft /Aufklärung.

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DerGrafDuckula  29.07.2024, 16:16
@Schwuttcke

Ja, deshalb sollte ein laut vorgetragene Meinung sich auf objektive Fakten stützen. Gleichzeitig darf man "einer gefühlten Wahrheit" die aber eben unwahr bzw. Unsinn ist keinen Raum bieten, sondern muss ihr widersprechen, sie widerlegen oder sogar verspotten um sie der Lächerlichkeit preis zu geben.

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Schwuttcke 
Beitragsersteller
 29.07.2024, 16:30
@DerGrafDuckula

"Objektive Fakten" ist nur ein weiterer Begriff für "absolute Wahrheiten". Solange Menschen wider der Wissenschaft, in der es keine absoluten Wahrheiten gibt, glauben, im Besitz dieser zu sein, kommen ihnen Andersdenkende logischerweise wie Ketzer / Leugner vor.

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DerGrafDuckula  29.07.2024, 16:39
@Schwuttcke

Naturwissenschaft kennen objektive Fakten. Objektive Fakten zeichnen sich dadurch aus, dass sie mit wissenschaftlichen Methoden belegbar sind - also unabhängig von der Person nachprüfbar.

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