Hat ,,rechts" heutzutage eine negative Verbindung?
Mir ist aufgefallen, dass (auf jeden Fall bei mir in der Schule) ,,rechts" von unwissenden Schülern (also die eigentlich nicht viel über Politik wissen) immer als ein Synonym für Böse benutzt wird. Wenn jemand in meiner Klasse ,,rechts" sagt, meint er damit immer a) etwas negatives oder b) RechtsRADIKAL. Aber bei dem Wort ,,links" verhält sich das ganz anders. Seht ihr das auch so, beziehungsweise bekommt ihr das auch so mit?
11 Antworten
Ich sehe und lese auch, dass es grundsätzlich so ist, dass die Jugend eher "links" ist und die Älteren eher "rechts".
Es gibt wohl eine allgemeine Weiterentwicklung der politischen Meinung des Einzelnen in dem Sinne, dass die meisten anfänglich "links" sind und dann immer mehr nach "rechts" wandern. Das läuft in jeder Generation so und ist normal.
Wenn jemand allerdings schon in der Jugend "rechts" ist, ist das schon auffällig und ungewöhnlich. Das kann dann radikal sein, oder eine Anbiederung an Ältere, oder eine Protest-Anti-Haltung, oder irgendwas besonderes im Einzelfall, aber ganz normal find ich das nicht.
Wenn man sowieso mit dem älter werden nach rechts driftet, dann muss man links von der Mitte anfangen.
Ja, die Linken in Politik und Medien stellen das so dar: links sei immer gut, rechts sei dasselbe wie rechtsextrem und also immer schlecht, dumm und böse. Die meisten Leute übernehmen das, ohne nachzudenken.
Dabei gehören zu jeder Demokratie eine Rechte, eine Mitte und eine Linke. Davon unterscheiden sollte man Rechtsextremisten, Linksextremisten und Islamisten.
Die Rechte steht z. B. für Werte wie Ordnung, Sicherheit, Tradition, die Linke für Fortschritt, Experiment, Veränderung. Beide Richtungen braucht man, beide sind legitim.
Thomas Mann sagte mal: "Wenn das Boot zu weit nach rechts kippt, trete ich auf die linke Seite, wenn es zu weit nach links kippt, auf die rechte."
Und Bob Dylan sagte mal auf die Frage, ob er links sei (wie der Frager es hören wollte): "In einer Stunde bin ich links, in der anderen rechts".
Ja, die Linken in Politik und Medien stellen das so dar: links sei immer gut, rechts sei dasselbe wie rechtsextrem und also immer schlecht, dumm und böse.
Das stimmt nicht.
Ja, die Linken in Politik und Medien stellen das so dar: links sei immer gut, rechts sei dasselbe wie rechtsextrem und also immer schlecht, dumm und böse. Die meisten Leute übernehmen das, ohne nachzudenken.
Und genauso kann man sagen:
Ja, die Rechten in Politik und Medien stellen das so dar: rechts sei immer gut, links sei dasselbe wie linksextrem und also immer schlecht, dumm und böse. Die meisten Leute übernehmen das, ohne nachzudenken.
Das darfst du gerne auch sagen, auch wenn es dir natürlich nicht in die Ideologie passt. Und dann wirst du sehen, dass das auch nicht auf alle zutrifft.
Ja, so ist es. Alternativ kann man wenn man gemässigt rechte meint auch den Begriff bürgerlich verwenden
In einer Demokratie ist das gesamte politische Spektrum zu tolerieren, sofern es nicht gegen demokratische Prinzipien verstößt bzw. verstoßen möchte.
Rechts ist in der Tat negativ besetzt, obwohl kaum einer definieren kann, was rechts oder links überhaupt bedeutet.
Für mich gibt es diese Links-Rechts-Matrix auch nicht. Erst recht nicht als Gut-Böse-Achse. Denn es geht ja erstmal nur um Meinungen und Standpunkte und nicht um moralische Fragen.
Es ist vor allem ein Spaltungsinstrument, um Menschen, die nicht mit dem Strom schwimmen, öffentlich diskreditieren zu können.
Von den Bedürfnissen her sind wir uns ja doch sehr ähnlich. Diese Erkenntnis wird leider oft durch Spaltung verwischt.