Hat der öffentliche Rundfunk eine politische Tendenz?
Mich würde interessieren, ob Ihr findet, dass der öffentliche Rundfunk in Deutschland (ARD, ZDF, Deutschlandfunk, WDR, NDR, BR usw.) eine politische Tendenz hat - und falls ja in welche Richtung!
64 Stimmen
15 Antworten
Wer Mal genau schaut, z.b. den Ukraine Krieg, wird feststellen, das wenn es Berichte über etwas gibt, aber die Reporter nicht vor Ort waren, das sie dann auch sagen: das kann nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden. Also werden Meldungen zwar weitergegeben, aber auch hinterfragt.
Es gibt keine Tendenzen nach links oder rechts, zumindest keine Messbaren, wenn man von landauf landab nicht unmstrittenen Experimenten wie "Funk" absieht. Aber es gibt eine gewisse Linie: Speziell der Rundfunkrat der ARD, der auf die Programmgestaltung großen Einfluss ausübt, ist letztlich der verlängerte Arm der CDU: Dort, aber auch im ZDF-Fernsehrat, sitzen überwiegend Parteimitglieder oder auch Personen, die der CDU gedanklich nahe stehen (etwa Vertreter von Kirchen und Verbänden sowie Gemeindetag/Städtetag - Landfrauen, Rotes Kreuz, Beamtenbund, Vertriebene, Industrie und Handel und was auch immer).
Ich bin der Meinung, dass sich die ARD zumindest in Teilen Dr. Konrad Adenauers seinerzeitiger Vision des "Deutschlandfernsehens", aus dem letztlich das ZDF hervorging, nähert - diesbezüglich ist auch das ZDF sicher kein unbeschriebenes Blatt, mir fiel es nur bei der ARD und ihren Landessendern eher auf. Die Tagesschau berichtete aus meiner Sicht sehr "merkeltreu", "heute" wirkte meist etwas neutraler. Aber das ist rein subjektiv; die Meinungsbildung lebt von der Vielfalt.
Den Deutschlandfunk hingegen habe ich bisher als angenehm sachlich und neutral ausgerichtete Informationsquelle ohne erkennbare politische Propaganda erlebt. Auch die öffentlich-rechtlichen Radiosender zumindest in Baden-Württemberg und Bayern sowie Hessen habe ich als unpolitisch interpretiert. Selbst Bayern 1, früher in der Programmgestaltung sehr oberbayrisch und konservativ orientiert (wie's heute ist, weiß ich nicht, weil ich kein Bayern 1 mehr höre) selbst in der Würzburger Ecke, war in Sachen "CSU" nicht halb so schwärzlich eingefärbt, wie Kritiker es wohl gern gehabt hätten. Ich kann mich sogar an deftige Comedyformate erinnern, in denen Edmund Stoiber und ein gewisser Markus Söder, damals (ca. 2005) glückloser und oft belächelte Generalsekretär der Christsozialen, nicht gut weggekommen sind. Aber das nur am Rande.
Zumindest sollte er das.
Edit: Meine natürlich, dass er neutral sein sollte.
Schau dir mal die Kommentare in den Tagesthemen zum Beispiel an. Dort wird eigentlich ausschließlich für eine linke Position argumentiert; dass dort mal rechte Standpunkte vertreten werden, kommt nie vor.
Weiter braucht man sich nur Funk anzuschauen. Dort kommt man scheinbar erst rein, wenn man linksradikal oder gleich Linksextremist ist.
Zusätzlich gendern sowohl die ARD als auch das ZdF - auch eher links.
Der öffentliche Rundfunk hat eine Tendenz zur Mitte und zum Grundgesetz, zu unseren gesellschaftlichen Werten und zum Schutz unserer Schwächeren. Er hat eine Tendenz gegen Machtakkumulation von Politikern oder Wirtschaftsunternehmen.
Letztere Positionen werden oft dazu herangezogen, dass man ihm vorwirft, "links" zu sein.
Wieso sollte er das?