Halsverlängerer oder Dreieckszügel

11 Antworten

du hast dieselbe frage mit anderen worten vor etwa einer woche schon mal gestellt und reichlich brauchbare antworten bekommen. naja, gut, es ging um das stürmische galoppieren.

wenn du deinem pferd den weg zum vorwärts-abwärts zeigen möchtest, solltest du mehr geduld als eine woche aufbringen.

dein pferd ist vier und wurde als kleinkind schon geritten...

noch einmal meine antwort in kurzversion: schritt und trabarbeit. galoppieren vermeiden. das pferd sollte lernen, den schwung wiederzufinden. das geht aber nur, wenn es zeit hat, die muskeln des oberrückens und der oberen halswirbelsäule aufzubauen. das geht nun mal nicht innerhalb einer woche. gib dem pferd reichlich und regelmässig leichte arbeit in entspannter athmosphäre. longieren in jedem fall ausschliesslich mit kappzaum.

was lernst du von der ersten abteilungsstunde an, wie die stunde beendet wird? zügel aus der hand kauen lassen... erinnere dich was du gelernt hast und üb dich die nächsten 25 jahre in geduld.

ps: grüss dein pferd von mir.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Der sanfte Weg nach unten führt über gar keine Hilfszügel sondern über einen vernünftigen und sachkundigen Beritt.

Wenn du das umbedingt durch ausbinder lösen willst, dann nimm Dreieckszügel ;)

Aber ich das pferd auch eher zu einem guten Ausbilder geben, wie knuddeel bereits vorgeschlagen hat. Wenn du es aber umbedingt selber machen möchtest oder zumindest bei allem dabei sein willst, dann frag doch mal nach ob jemand bei dir in der Umgebung einen guten Bereiter kennt, der dir dabei hilft.

Lg EmmiLou


pony  04.06.2012, 21:25

gar keine hilfszügel. der einzige weg ist geduld.

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EmmiLou96  05.06.2012, 10:46
@pony

Ich bin auch nicht für hilfszügel, aber wenn man sich nciht davon abbringen lässt...was ist dann?

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Ich hab bei meiner Ex-Trabrennstute beim Reiten nie Hilfszügel benutzt. Das mag zwar auf den ersten Blick mühsam erscheinen, und es dauert auch lang, aber es ist definitiv der bessere Weg. Mithilfe einer echt super RL die selbst einen eigenen Traber und einen Beritt-Traber im Stall hat konnten wir uns schon ans Zügel-aus-der-Hand-kauen-lassen wagen, und wenn das Pferd wahrhaft gelöst und entspannt ist, klappt das auch so.

Wo ich allerdings Dreieckszügel hergenommen habe, war nach einer Weile an der Longe. Es ging und ging einfach nicht, dass sie den Kopf auf ein halbwegs normales Maß nahm. Da waren dann die Dreiecker gut, weil sie da nicht starr fixiert war und das v/a durch lockere Hilfszügel belohnt wurde. Allerdings habe ich (für ihre sonstige VB-Größe) die Größe WB gekauft und auch die immer nur ganz lang verschnallt, weil sie wirklich nur sanft signalisiert bekommen sollte, dass Hans-guck-in-die-Luft schlecht ist und schon eine "normale" Kopfhaltung gut.

Beides nicht.

Grund dafür: Selbst wenn du die Dreiecker z.B. ganz lang stellst - erstens lassen sie das Pferd dennoch nicht mit der Nase ausreichend weit nach vorne und zweitens bringen sie auch nichts mehr, wenn sie so lang eingestellt sind, weil sie dann nicht mehr ihren Effekt haben.

Halsverlängerer sind aus Gummi und eins der schrecklichsten Ausbinder, die man einem Pferd antun kann. Durch das Gummi, welches erstmal schön nachgibt, kann sich das Pferd zwar nett nach vorne dehnen, muss dazu allerdings seinen Unterhals statt die oberen Halsmuskeln benutzen, was nicht Sinn und Zwecks des Dressurreitens ist.

Wenn schon Ausbinder, dann ein Chambon oder Gogue, wobei ist eher zu dem Chambon tendieren würde. Hierbei kann das Pferd die Nase ausreichend nach vorne Strecken, wodurch der Rücken geöffnet werden kann. Allerdings hat es mehr Effekt, wenn man sich das erarbeitet anstatt durch einen Ausbinder den Kopf runterzubinden.

Wenn der Kopf unten ist, bedeutet das noch lange nicht, dass das Pferd auch entspannt ist und seine Hinterhand mitnimmt und dann auch noch den Rücken aufwölbt.

Nutze das Vorwärts deines Galoppers und versuche erstmal, einfach nur dich selbst am langen oder losen Zügel zu entspannen. Wenn dir das zu unsicher ist oder es bereits klappt, kannst du eine leichte Anlehnung herstellen. Wenn du dann noch ordentlich sitzt, zeigst du deinem Pferd den Weg von ganz allein nach unten bzw. dem Pferderücken den Weg nach oben!

Suche dir dazu allerdings einen passenden Trainer, der dich dabei unterstützt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin