Habt ihr Mitleid mit den Reitschulpferden?

12 Antworten

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Pferden macht es eigentlich nichts, sich zu bewegen. Denen tut das eher gut. Besser als wenn sie völlig verfetten und sich am Ende kaum noch bewegen können, weil ihre Besitzer Angst haben, sie zu überfordern und nur alle zwei Tage soft reiten, aber sie trotzdem 10 Stunden auf einer fetten Kuh-Weide stehen haben. Wenn die Pferde fair und korrekt geritten sowie gehalten werden, empfinde ich gar kein Mitleid - eher mit den Tonnen. 😅

Woher ich das weiß:Hobby – Ich reite seit ich 4 bin und habe 3 Ponys und 1 Großpferd

mir tun sehr viele privatpferde leid, die völlig unterfordert sind, von ihren besitzern unsachgemäss behandelt und totgefüttert werden.

was mir immer wieder bei euch kindern auffällt, ist, dass ihr arbeit als was negatives anseht.

wenn pferde sachgerecht gehalten werden und der umgang sachgerecht ist und man pferdegerecht mit ihnen arbeitet, arbeiten über 99% der pferde gerne.

mir tun pferde dann leid, wenn ihre situation von menschen beurteilt wird, die selber eine negative einstellung zu arbeit und leistung haben.

denn nichts anderes sagst du aus: es würde dir stinken, jeden tag zu arbeiten.

sehr viel mehr schulpferde als privatpferde führen ein pferdegerechtes leben.

ach ja - ganz pauschal kannst du davon ausgehen, dass wo die schulpferde gut und mit respekt behandelt werden, werden auch die reitschüler gut und mit respekt behandelt - und nur in solchen reitschulen lernst du was.

wo in der reitstunde die schüler angeschrien werden, werden auch die pferde nicht gut behandelt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Einhorn264 
Beitragsersteller
 21.07.2021, 08:38

Ok, danke für die hilfreiche Antwort. Werden Pferde sachgerecht behandelt, wenn das Pferd trotz einer Wunde noch 3 Mal täglich geritten wird? Weil ich denke, dass es dem Pferd dann kein Spaß mehr macht zu arbeiten, oder?

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GillyDi  21.07.2021, 10:08
@Einhorn264

Kannst du das näher definieren? Was für eine Wunde und wo? Ein Kratzer am Po ist was anderes als ne eitrige Entzündung in der Gurtlage.

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Nee, unsere werden wenn sie leistungsfähig sind, auch täglich teilweise nicht nur eine Stunde geritten, gehen am Wochenende mit den Kunden Turniere wenn dieses möglich ist.

Da sie aber nicht bespaßt werden, ist das eigentlich kein Problem, es sind Nutztiere die auch so behandelt werden. Gehegt und gepflegt bleiben sich trotzdem einfach Pferde. Die ihre Freizeit sehr wohl zu schätzen wissen, aber auch immer Leistungsfähig, ihre Leistung gerne anbieten.

Keiner unserer Reitschüler würde sich erlauben, eines unserer Reitpferde zu "bekuscheln oder zu betüdeln", wenn es frei hat.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung Pferdewirt, ganzheitlicher Pferdetherapeut

Das hängt vom individuellen Fall ab.

Unseren Pferden geht es sehr gut, ich kenne sie alle seit teils vielen Jahren und merke demnach sofort, wenn denen irgendwas nicht mehr passt.

Am Ende vom Sommer merkt man schon, dass die Luft bei den meisten langsam raus ist, aber wir schauen sehr genau darauf, dass die Pferde genug Pausen und Ruhezeiten haben, ausreichend Zeit zum Fressen haben (im Sommer lassen wir sie deshalb teilweise schon um sechs in der Früh aus dem Offenstall auf die Weide raus damit sie in Ruhe ihre zwei Stunden Zeit zum Fressen haben bevor wir sie putzen müssen etc), ...

Und bei den geringsten Anzeichen dass irgendwas nicht passt (Egal ob Sattel, leichte Lahmheit, steifer Gang oder was auch immer) schauen wir genau nach.

Schaden kann ihnen das nicht ernsthaft. Einer unserer Hafis ist mittlerweile 29 und geht noch äußerst munter und mit großer Begeisterung seine Reitstunden.

Genau wie jedes andere Pferd - es kommt immer auf den Einzelfall an. 3-4 Stunden am Tag werden nicht alle geritten, und manchen würde es sogar gut tun. Natürlich ist es sicher nicht ange, Anfänger herumschleppen zu müssen. Aber ein Schulpferd hat vielleicht sogar bessere Chance , wenigstens immer wieder mal ordentlich gymnastiziert zu werden, als der Privatbesitz eines unbelehrbaren Wendymädchens oder eines überehrgeizigen Sportreiters. Außerdem leiden Schulpferde viel seltener an Wohlstandserkrankungen.