Schulpferd sehr ins Herz geschlossen, normal?
Hallo,
Ich hab ein Schulpferd wirklich sehr ins Herz geschlossen, und ich hab das Gefühl, dass ich nicht dazu berechtigt bin. In meinen vorigen Fragen habe ich ihn oft erwähnt. (Der ältere Ex-Dressur-Wallach)
Gestern hab ich mich bei meinem Papa ausgeheult, weil ich nicht verstehe, warum das so ist. Er meint es sei normal, da ich sehr tierfreundlich bin, vor allem Pferde über alles liebe.
Ich hab öfters drüber nachgedacht den Stall zu wechseln, aber ich bring's einfach nicht übers Herz mein - wie man so schön sagt - Herzenspferd zu verlassen. Vielleicht reagier ich auch etwas über, aber mir geht es einfach nicht aus dem Kopf, warum ich genau dieses Pferd so gern hab.
Manchmal, fühle ich sogar eine leichte Eifersucht, weil er von anderen geritten wird. Natürlich weiß ich, dass er nicht mein eigenes Pferd ist, und sehr wohl auch von vielen anderen geritten wird (noch dazu weil er das perfekte Anfängerpferd ist, hauptsächlich vom Gemüt her).
Wenn er nicht so beliebt wär unter Reitschülern, und auch etwas jünger, und wenn ich das Geld hätte, würde ich ihn kaufen. (wäre sogar möglich, ein Mädchen hat mal ein Schulpferd abgekauft) Aber das ist auch mehr oder weniger ein Traum-Szenario.
Meine Lehrerin zB weiß, dass er mein Vertrauenspferd ist. Sie schaut aber auch, dass ich langsam wieder mit anderen Pferden zurecht komme.
Also was mach ich jetzt? Darf ich mich so fühlen?
Danke und LG :)
8 Antworten
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Natürlich darfst du das - wer verbietet denn Gefühle?
Sieh es mal anders: Es wird nicht das letzte Pferd in deinem Leben sein. Sei dankbar, dass du ihn kennst, was du bisher von ihm gelernt hast.
Ich finde halt die Situation bzw. den Unterricht an deinem Stall absolut nicht vertretbar - Das Video, das Klemmen, deine entsprechenden Fragen dazu, womöglich auch das Schieben der Hüfte, und, und, und. Das ist alles weder faires Reiten noch ein fairer Umgang mit dem Pferd. Willst du sowas wirklich unterstützen? Klar kann man nicht jedes Pferd retten - deshalb: Sei dankbar, dass du ihn kennen lernen durftest im Leben und versteife dich nicht so auf dieses eine Pferd. Das nächste Pferd, was dich so berührt, kommt schneller, als du denkst.
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Das ist immer die Krux, wenn man mit den Pferden mehr zu tun hat. Man "adoptiert" sie immer so halb. Es muss einem einfach bewusst sein, dass Pferde, die einem nicht gehören, einen nur auf Zeit begleiten, wie es auch Pferde tun, die einem gehören. Sie werden einfach nicht so alt wie Menschen, es gibt auch unter Pferden, wie unter Menschen welche, die das Durchschnittsalter nicht erreichen und vorzeitig versterben, sei es an Krankheiten, sei es wegen Unfallverletzungen. Dennoch ist bei fremden Eigentümern immer auch noch die Gefahr gegeben, dass eine Trennung auch noch aus anderem Grund passiert als dem Tod.
Deshalb alle kaufen geht nicht. Kann kein Mensch sich leisten. Ich bin immer mit diesem Bewusstsein an die Pferde "gehört mir nicht, habe keinen Einfluss drauf, aber diese kurze Zeit jetzt finde ich gut".
Eine Trennung kann dann aber auch sinnvoll sein, wenn man den Betrieb nicht weiter unterstützen möchte. Das hatte ich auch des öfteren. Beim letzten fand ich es großartig, dass ich 33 Jahre alt, beruflich gefestigt und sesshaft war, also beste Voraussetzungen hatte, ein eigenes Pferd zu halten. Da habe ich dann tatsächlich gekauft. Wie viele Pferde vorher an mir vorüber gezogen sind, müsste ich glatt mal zählen, ob ich das noch zusammen brächte.
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Genau das, macht mich noch fixierter auf ihn. Er ist eben schon mitte 20 (ich hab sein genaues Alter nicht mehr im Kopf) und dann denk ich mir, ich geb mir jetzt immens viel Mühe mit ihm, dass er sich (trotz so vielen verschiedenen Schülern die ihn reiten) vielleicht mal an mich erinnert, auch wenns dann mal oben auf der "Regenbogenbrücke" ist. Vielleicht liegts auch daran dass mich viele Menschen (ehemalige "Freunde" besser gesagt) im Stich gelassen haben. Deswegen will ich mir umso mehr Mühe bei ihm geben, weil ich ihm das geben möchte, was ich nie bekommen hab.
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Was ist das denn für eine Frage - Gefühle sind einfach da. Was würde sich denn ändern, wenn jmd sagt, du darfst dich so nicht fühlen...? Kannst du das Gefühl dann einfach abstellen? Wenn ja, dann zeig mir bitte mal wie das geht, würde ich dann auch gerne können...!
Auch verstehe ich nicht, was du damit meinst, was du jetzt machen sollst oder willst. Ich sehe in der ganzen Sache überhaupt kein Problem. Du hast ein Tier ins Herz geschlossen, die normalste Sache der Welt. Was allerdings ein Punkt ist, du solltest wirklich, gerade wenn du das Tier so sehr magst, überlegen, ob du da weiter reiten willst...
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da hast du Recht mit dem Letzten Absatz, ich glaub ich will ihm irgendwie beweisen, dass er auch auf eine angenehme bzw faire Art geritten werden kann. Weil eben viele Kinder auf ihm reiten die vielleicht sowas noch gar nicht wissen, und ich möchte es eben "besser machen" was natürlich noch nciht ganz geht weil ich noch vieles lernen muss, meine alternative war, Stall zu wechseln, aber dafür ab und an ihn mal besuche, vielleicht erlaubt mir das die Lehrerin ja. Grundsätzlich gäbe es eine Möglichkeit Schulpferde als PB zu nehmen. Aber das wäre ja auch doof weil ich den Stall trotzdem unterstütze..
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du darfst dich so fühlen.
es gibt aber etwas, das du jetzt mit sicherheit nicht verstehst und erst in vielen jahren verstehen wirst.
strohfeuer brennen besonders heiss und hell.
aber genau das ist der grund, warum du den stall wechseln solltest.
damit du nicht immer wieder pferden das antust, was du ihnen jetzt antust, weil man dich nicht in die lage versetzt, es besser zu machen.
manchmal muss man sich selber besiegen, um frei zu sein für das, was wirklich gut und richtig ist.
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Ein Pferd ins Herz zu schließen, ist nicht ungewöhnlich. Ich will das eigentlich auch nicht - denn im Prinzip gehöre ich ja zu den „Bösen“, denen es eigentlich nur aufs Reiten ankommt. Weil Pferde für mich Sportgeräte und Transportmittel sind . Eigentlich…. Aber die unverschämten Biester schaffen es immer wieder, sich in mein Herz zu schleichen. Und wenn eine Trennung ansteht, egal, ob es verkauft wird, ich als Reitbeteiligung nicht mehr gebraucht werde, oder das Tier womöglich stirbt.. tja, da dringt dann auch schon mal Feuchtigkeit aus meinen Augen 😉
Aaaaber: Man sollte sich da nicht rein steigern. „Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft“. Und erst recht,,wenn es um Pferde geht! Wenn mein Liebling auch andere Menschen hat, die ihm gut tun, dann freue ich mich darüber! Alles andere wäre nicht herzlich, sondern zutiefst eigennützig und lieblos.
Und: meine Anhänglichkeit einem Pferd gegenüber ist nicht Grundlage meiner Entscheidungen. Lernen tut man am besten mit möglichst vielen, möglichst unterschiedlichen Pferden. Abschied gehört nun mal zum Leben, immer wieder. Und das ist gut so, auch wenn’s immer wieder schmerzlich ist, denn Leben ist Veränderung.