Haben gläubige Menschen mehr Moral?


12.02.2024, 19:40

Ein Mensch, der beispielsweise nicht gläubig ist, lebt sozusagen ,,frei'' von all dem und ihm wäre es gleichgültig, ob er seineFrau z.B betrogen hat oder irgendwelche Frauen auf der Straße angafft.

Das Ergebnis basiert auf 23 Abstimmungen

Nein 70%
Ich denke schon 30%

13 Antworten

Für mich ist die Motivation völlig anders. Ich habe als ehemaliger Atheist genau so gelebt wie Atheisten es behaupten, dass so das Leben funktioniert und bin wie VIELE andere völlig und vollständig auf die Nase gefallen.

Ein berühmter Youtuber und sehr überzeugter Atheist hat mal behauptet und darauf bestanden, dass dies ohne Zweifel so sei und er das auch in seinem Psychologiestudium gelernt habe (Le Floid), dass man den ganzen Tag Gewaltspiele spielen könne und man dadurch nie zum Attentäter werden würde. Dies behauptet er bis heute. Und ganz viele Youtuber haben dies nach gequatscht und ja so ist das und nicht anders (Diskussion Killerspiele). Problem: ICH bin über Gewaltvideos zum Terrorplaner geworden. Lange habe ich völlig unbeschwert Gewalt angeschaut und dann kam scheinbar ein Kipppunkt und dann war Schluss mit Lustig und ich wurde gewalttätig und gefährlich und bösartig ohne Ende. Mein Konsum (auch Pornokonsum) wurde gewalttätiger gefährlicher und bösartiger. Letztlich schaute ich um überhaupt noch was zu fühlen Videos von echten Hinrichtungen.

Sucht sei ja gar nicht schlimm. Auch hier gibt es genug Atheisten, die sagen mit Disziplin und gefälligst Zusammenreißen kann man Süchte (Glücksspiel) einfach mal so los werden. Nö, das bricht immer wieder aus solange bis man entweder 200000 Euro Schulden hat, umgebracht wurde oder eben die Übernatürliche Lösung dank Jesu erfährt.

Dann die Illusion der Kontrolle. Atheisten BILDEN SICH EIN, dass wenn sie Kinderpornos schauen würden, dass sie das vollkommen unter Kontrolle hätten, weil sie ja angeblich nicht Pädophil seien. Als seien Emotionen einschätzbar, nicht veränderbar, böses nicht reizvoll usw. usf. Leute, die keine Ahnung haben und die Praxis nicht kennen behaupten viel. Ich war als Atheist vier Jahre pädophil und es war Jesus selbst, der mich davon befreite. Den muss man halt um Hilfe bitten. Mal zu geben, dass man dieses Problem hat - vor Ihm immer wieder, damit Er es angeht und es einem selbst auch klar wird wie schlimm es wirklich um einen steht.

Genauso wie Atheisten normale Pornos nicht unter Kontrolle haben - sie schauen auch immer gewalttätigere Inhalte, reden gewaltvoller jeden Tag, finden extrem viele Ausreden, warum dies okay sei, sind arrogant und sagen: das Problem habe ich nicht - doch gerade die Leute, die ständig behaupten: ICH Sündige nicht, sündigen hier auf der Plattform pausenlos.

Dann das Schönreden von Problemen. Und das in 100ten von Fällen. "Ja, wenn mein Freund Eifersüchtig ist, dann zeigt mir das, das der mich liebt." - Mir zeigt es, dass du Eifersucht nicht verstanden hast. Da steckt das Wort SUCHT drin, dass wird also immer schlimmer und Multimillionen wurden ALLEIN durch Eifersucht zu Mördern. Und es gibt mehr als nur 20 Emotionen, die negativ sind und wo Atheisten keinen Plan haben wie sie das los werden, weil man sowas eben durch Jesus (übersetzt) Befreier, Retter los wird.

Sowohl Koran als auch die Bibel erlauben Sklaverei. Ich bin tief beeindruckt, von der moralischen Überlegenheit göttlicher Moral.


zahlenguide  12.02.2024, 20:16
  1. lügen ja Atheisten sehr gern. Sie sagen, dass es der Verdienst der Atheisten sei, dass Staat und Kirche getrennt seien. Es waren aber christliche Vorkämpfer, die endlich die Macht des Staates von der Kirche trennen wollten. Die Kirche sollte frei werden: Zitat: Im Gegensatz zu Thomas Jefferson, der folgen würde, wollte (Roger) Williams nicht die Kirche trennen und in erster Linie sagen, um den Frieden und die Reinheit des Staates zu bewahren, sondern vielmehr, um den Frieden und die Integrität der Kirche zu bewahren. Er war dagegen, politische und wirtschaftliche Privilegien mit der Kirchenmitgliedschaft zu verbinden, weil solche Privilegien die Ehrlichkeit des religiösen Lebens korrumpierten. Im Wesentlichen hielt sich Williams an einer puritanischen Form des Puritasismus als an die Väter der Massachusetts Bay.
  2. https://www.jesus.ch/information/kirche/kirchengeschichte/399362-lehrt_die_bibel_sklaverei.html - Sklaverei in der Bibel
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Mayahuel  12.02.2024, 20:27
@zahlenguide
lügen ja Atheisten sehr gern.

zeige mir die Stelle, in der die Bibel Sklaverei verbietet.

Falls du das nicht kannst, hast du dich hier öffentlich blamiert ...

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zahlenguide  12.02.2024, 20:28
@Mayahuel

Warum haben Menschen Sklaven? Aus Geldgier, Machtgier. Gerade du als große Bibelkritikerin solltest also Bibelstellen kennen, die genau dies verbieten.

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Mayahuel  12.02.2024, 20:31
@zahlenguide

Sieh an. Du zitierst nicht die Bibel.

Warum? Weil du es nicht kannst. Aber ich kann zitieren.

Im Buch Leviticus teilt JHWH seinem Volk mit, wo es seine Sklaven wie Vieh kaufen und für immer arbeiten lassen kann:

44 Willst du aber Sklaven und Sklavinnen haben, so sollst du sie kaufen von den Völkern, die um euch her sind, 45 und auch von den Beisassen, die als Fremdlinge unter euch wohnen, und von ihren Nachkommen, die sie bei euch in eurem Lande zeugen.
Die mögt ihr zu eigen haben 46 und sollt sie vererben euren Kindern zum Eigentum; für immer könnt ihr sie als Sklaven arbeiten lassen.
Aber von euren Brüdern, den Israeliten, soll keiner über den andern mit Gewalt herrschen.

https://www.bibleserver.com/LUT/3.Mose25%2C44

Wird mit dem Neuen Testament nicht besser.

Paulus meint, christliche Sklaven sollen ihren christlichen Herren besonders eifrig dienen, und ihnen nicht böse sein, dass sie Sklavenherren sind:

1 Alle, die als Sklaven unter dem Joch sind, sollen ihre Herren aller Ehre wert halten, damit nicht gegen den Namen Gottes und die Lehre gelästert werde.
2 Welche aber gläubige Herren haben, sollen diese nicht verachten, weil sie Brüder sind, sondern sollen ihnen umso mehr dienstbar sein, weil sie gläubig und geliebt sind und sich bemühen, Gutes zu tun.

https://www.bibleserver.com/LUT.ELB/1.Timotheus6%2C1

Moderne Zeitgeist-Christen verurteilen Sklaverei.

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zahlenguide  12.02.2024, 20:46
@Mayahuel

Mädchen, Mädchen...

  1. das Wort Sklave und das Wort Diener wurde von Martin Luther gleich übersetzt. Ob also überhaupt Sklaven gemeint sind, kannst du nicht beweisen
  2. Wörter haben in der Bibel IMMER mehrere Bedeutungen - das ist der WITZ der Bibel, aber das könnte ich dir den ganzen Tag erklären, du hörst ja nicht zu sobald es um Sklaverei geht
  3. Weiter ist es gerade die Tora, die eindeutig alle Wesensmerkmale der Sklaverei heraus nimmt. Flieht ein Diener, muss dieser vor seinem Herr beschützt werden, wird ein Diener angegriffen, muss dieser besser bezahlt werden und frei gelassen werden, Diener müssen bei vielen verschiedenen Dingen frei gestellt werden, z.B. beim Sabbath - hört sich jetzt alles nicht nach Sklaverei mit Fußfessel an.
  4. Was du gern weg lässt: Gott war derjenige der Sklaverei bekämpft hat. So hat Er nur um EIN Beispiel zu nennen, die Juden aus der ägyptischen Sklaverei befreit und 40 Jahre vor den Angreifern PERSÖNLICH beschützt
  5. Weiter verbietet die Bibel RAFFgier und schon in den Psalmen wird Gott gelobt, weil dieser von Königen etc. gefürchtet wird und zu den ehrlichen Menschen steht
  6. Der selbe Paulus, den du aus dem Zusammenrang reißt, verteidigt einen Sklaven, der zu ihm flieht und sagt, dass er ihn aufnehmen werde, wenn dieser nicht besser behandelt wird. Auch Paulus sagt, dass alle Menschen vor Christus gleich seien. Jesus selbst sagt, dass Menschen andere so behandeln sollen wie sie selbst behandelt werden sollen und auch das Alte Testament sagt, dass man das Sähen wird, was man Erntet
  7. Jesus predigt Nächstenliebe, Feindesliebe, auch Liebe zu sich selbst (Liebe keine Arroganz)

Aber weil dir das alles nicht reichen wird: Ab Minute 4:00 ein exakter Vortrag über "Sklaverei" in der Bibel: https://www.youtube.com/watch?v=G6g9XfLV9Sc -keiner der Punkte, die ich gesagt habe, werden hier wiederholt, also keine Ausrede.

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Mayahuel  12.02.2024, 20:52
@zahlenguide
und das Wort Diener wurde von Martin Luther gleich übersetzt.

Paulus erwähnt explizit, dass Sklaven freigelassen werden können. Das kann bei Dienern nicht der Fall sein.

 verteidigt einen Sklaven,

Paulus verurteilt Sklaverei nicht. Er verurteilt auch den christlichen Sklavenherren nicht.

Wörter haben in der Bibel IMMER mehrere Bedeutungen

Oh HERR, gib mir Kraft für diesen Blödsinn.

Bei Leviticus steht klipp und klar, dass die Sklaven GEKAUFT und VERERBT werden können.

Das ist Sklaverei.

In 4. Mose 31,17-18 gibt es weibliche Jungfrauen als Belohnung für die tapferen Krieger Gottes (alle anderen Menschen müssen laut JHWH niedergemetzelt werden):

18 Aber alle Kinder, alle Mädchen[5], die den Beischlaf eines Mannes nicht gekannt haben, lasst für euch am Leben!

https://www.bibleserver.com/ELB/4.Mose31%2C17-18

Man musste also alle Menschen abschlachten, also auch Schwangere und Babys. Die weiblichen Jungfrauen mussten am Leben gelassen werden, um sie zu versklaven.

Die Bibelstelle erlaubt sexuelle Gewalt gegen weibliche Kriegsgefangene:

Harold C. Washington of the Saint Paul School of Theology cites Deuteronomy 21:10–14 as an example of how the Bible condones sexual violence committed by Israelites; they were taking advantage of women who, as war captives, had no recourse or means of self defense.

Da vorher das gesamte Volk abgeschlachtet wurde, ist das auch eine genozidale Vergewaltigung:

M. I. Rey at the Graduate Institute of Religious Studies at Boston University argues that the passage is an endorsement of not only sexual slavery but genocidal rape, as the capture of these women is justified on the grounds of them not being Hebrew.

https://en.wikipedia.org/wiki/The_Bible_and_slavery

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zahlenguide  12.02.2024, 21:12
@Mayahuel

Und wieder lässt du die Hälfte weg. Im Hebräischen Raum haben sich Juden LAUT DER Tora FREIWILLIG als Diener gemeldet und mussten im 7. Jahr frei gelassen werden - Das Thema hatten wir schon mal. Auch werden diese Bezahlt.

Ebed - könnte Knecht, Diener aber auch Sklave bedeuten. Und es wird noch lustiger: denn direkt vor dem Satz, den du gedroppt hast, steht: 39 Wenn dein Bruder neben dir verarmt und sich dir verkauft, so sollst du ihn nicht als Sklaven dienen lassen; 40 sondern wie ein Tagelöhner, wie ein Beisasse soll er bei dir sein und bis an das Erlassjahr bei dir dienen. 41 Dann soll er von dir frei ausgehen und seine Kinder mit ihm und soll zurückkehren zu seiner Sippe und wieder zum Besitz seiner Väter kommen. 42 Denn sie sind meine Knechte, die ich aus Ägyptenland geführt habe. Darum soll man sie nicht wie einen Sklaven verkaufen. 43 Du sollst nicht mit Gewalt über sie herrschen, sondern dich fürchten vor deinem Gott.

Weiter: 20 Wenn jemand seinen Sklaven oder seine Sklavin mit dem Stock schlägt, so dass er unter seiner Hand stirbt, muss es gerächt werden.

Weiter waren Sexsklaven sowohl im Judentum als auch Christentum verboten. Sklaverei oder besser Knechtschaft hatte war eine freie Wahl. Sie ging nicht von einem Sklavenhalter aus sondern vom Sklaven selbst. IM GEGENTEIL: in der Bibel steht (Altes Testament), dass wenn man bemerkt, dass der Nachbar verarmt, dass man diesem Menschen helfen muss als Beistand, das dieser sich finanziell erholt. Manche Nachbarn haben aus diversen Gründen aber dann 6 Jahre Dienst angeboten (Tagelohn)

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Mayahuel  12.02.2024, 21:21
@zahlenguide
und mussten im 7. Jahr frei gelassen

Gilt nur für hebräische Schuldsklaven.

den du gedroppt hast

Die Bibel unterscheidet zwischen hebräische Schuldsklaven und Sklaven aus fremden Völkern. Siehe Leviticus. Und die Sklaven aus fremden Völkern sind für IMMER Sklaven.

20 Wenn jemand seinen Sklaven oder seine Sklavin mit dem Stock schlägt, so dass er unter seiner Hand stirbt, muss es gerächt werden.

Natürlich lässt du den nächsten Satz aus:

 21 Bleiben sie aber einen oder zwei Tage am Leben, so soll er nicht bestraft werden; denn es ist sein Geld.

https://www.bibleserver.com/LUT/2.Mose21%2C22

Man darf straffrei seinen Sklaven zu Tode prüfeln, wenn er nicht sofort stirbt. Mit der Begründung: es ist ja nur sein Geld. Der Sklave ist eine Sache.

Weiter waren Sexsklaven sowohl im Judentum als auch Christentum verboten.

Was machen Krieger Gottes mit den weiblichen Jungfrauen, deren Familie man vorher abgeschlachtet hat? Erklär mal.

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zahlenguide  12.02.2024, 21:39
@Mayahuel

Nein, du verstehst den Punkt nicht.

Wenn ich einen Sklaven habe, gehört dieser mir. Würde er aber wie ein Gegenstand mir gehören, könnte ich ihn auch töten. Dies verbietet aber die Tora und damit ist der Mensch kein Gegenstand.

Hebräische Sklaven waren also eigentlich freiwillige Tagelöhner, das haben wir jetzt mal geklärt.

Nun zu den Kriegsgefangenen. Die werden im Alten Testament ja ausreichend beschrieben. Hier geht es nicht um irgend welche Zivilisten sondern um Soldaten, die eigentlich getötet gehörten. Stattdessen wurden sie aber in die Gesellschaft integriert. Also auch sie bekamen jüdische Freiheiten, steht ja in der Tora, aber wurden wie du es richtig sagst, nicht frei gelassen. Sondern hier trat das ägyptische Modell ein, dass sie aufsteigen konnten. In der Antike (und erst der ISLAM änderte das!) waren Sklaven in der Lage aufzusteigen. Sie übernahmen dabei völlig normale Dienste wie Bäker, Beamte bis in die höchsten Ränge. Dies wird ja in der Bibel mehr als ausreichend erklärt.

Weiter wird beschrieben, mit was für Völkern man es zu tun hatte. Das waren Völker, die das Jüdische Volk vernichten wollten. Du würdest dich wohl kaum beschweren, dass ein echter Nazi getötet wird oder wie im Kongo noch heute für die Opferfamilien arbeiten muss. Auch gibt es die Option diese Frei zu lassen, wenn die Familie dies möchte als Opfer für Gott zur Verherrlichung. Es steht in den Psalmen, dass wir Gott Geschenke machen sollen und über freie Sklaven freut Er sich sehr solange diese nicht wieder zu Gefahr werden.

Dann dein Vers mit den Kindern weg nehmen. Wir reden von 6 Völkern, die die Juden ausrotten wollten. Wie hätten also diese Mütter, diese Kinder erzogen? So bekamen Familien, die im Krieg ihre Kinder verloren haben, die Kinder der Feinde. Es steht nirgend wo, dass diese für immer Sklaven waren.

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Mayahuel  12.02.2024, 22:14
@zahlenguide
Dies verbietet aber die Tora

dich interessiert einen feuchten Kehricht, was in der Bibel steht:

 21 Bleiben sie aber einen oder zwei Tage am Leben, so soll er nicht bestraft werden; denn es ist sein Geld.

https://www.bibleserver.com/LUT/2.Mose21%2C22

Nun zu den Kriegsgefangenen.

du weigerst dich beharrlich zu erklären, was mit den weiblichen Jungfrauen passiert.

Noch einmal: was machen Kriegen mit weiblichen Jungfrauen, die JHWH ihnen als Beute gab? Denen man vorher die Familie abgeschlachtet hat?

18 Aber alle Kinder, alle Mädchen[5], die den Beischlaf eines Mannes nicht gekannt haben, lasst für euch am Leben!

https://www.bibleserver.com/ELB/4.Mose31%2C17-18

Wir reden von 6 Völkern, die die Juden ausrotten wollten.

Nein, das war ein Angriffskrieg.

Hebräische Sklaven waren also eigentlich freiwillige Tagelöhner,

Nicht nur.

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Nein

Das kann man so pauschal nicht sagen. Es gibt auch viele gläubige Menschen, die sehr grausame Dinge tun, und Atheisten, die sich sehr moralisch verhalten.

Woher ich das weiß:Hobby – Ehrenamtlich in einer kath. Kirchengemeinde aktiv

Nein. Religionen behaupten, dass sie zur Moralität beitragen. Es hapert aber an den Beweisen, dass dies der Fall ist.

Ein Beispiel aus den USA: Wenn man Christen und Atheisten dazu befragt, ob Ehescheidung erlaubt sein sollte, sind die Verhältnisse klar: Eine absolute Mehrheit der (protestantischen) Christen ist dagegen und will Ehescheidung verbieten. Eine absolute Mehrheit der Atheisten ist dafür, dass Scheidung erlaubt sein soll. In beiden Gruppen finden wir aber auch eine Minderheit, die anderer Meinung ist.

Dann stellte Barna von Barna Research (ein christlicher Think-Tank) eine entscheidende Frage: Wer hat sich schon einmal scheiden lassen?

Die Gruppe mit der höchsten Scheidungsrate ist … Überraschung … die Gruppe der Protestanten. Diese liegt noch vor den Juden, bei denen Ehescheidung erlaubt ist. Ganz hinten liegen fast gleichauf die Gruppe der Katholiken -- und die Atheisten.

Wobei ich vermute, dass die Gruppe der Katholiken ihre Ergebnisse geschönt hat. Im Katholizismus ist Ehescheidung verboten, aber nicht unmöglich. Man kann seine Ehe unter Angaben von Gründen auch annullieren lassen. Dann wird so getan, als ob es nie eine Ehe gegeben hätte. Man hat die Ehe effektiv geschieden, muss dies aber nicht als Ehescheidung bezeichnen. Bei den Atheisten gibt es derlei Tricksereien nicht.

Barna hat einige Zeit später einen offenen Brief veröffentlicht (aber leider inzwischen wieder zurückgezogen), indem er sich beklagt, dass christliche Kritiker ihm unsaubere Arbeit unterstellen (meiner Ansicht nach eine verfehlte Unterstellung). Weil nämlich eine Untersuchung nach der anderen zeigt, dass es im Verhalten entweder keine Unterschiede zwischen Christen und Atheisten gibt, oder dass diese nicht zugunsten der Christen ausfallen. Fragt man nach der Meinung, dann sieht es anders aus -- alles immer gemessen an christlichen Maßstäben.

In den USA, im sog. "Bible Belt", gibt es gegenüber den eher säkularen Bundesstaaten, einen signifikanten Unterschied im Verhalten. In den Bibelstaaten gibt es mehr Gewalt, mehr Morde, mehr Promiskuität, mehr Ehescheidungen etc. pp.

Weltweit ist es so, dass es eine signifikante Korrelation gibt zwischen dem Global Peace Index, der die Friedfertigkeit eines Landes misst, und der Anzahl der Atheisten in einem Lande. Je mehr Atheisten in einem Staat leben, umso friedlicher ist er auch. Man kann Ausnahmen finden, aber nur wenige. Ausnahmen widerlegen übrigens keine Statistik.

Wir Psychologen wissen aus vielen Untersuchungen, dass Meinungen und Verhalten oft nicht übereinstimmen. So hat man die Menschen in einer großen Siedlung gefragt, ob sie Mülltrennung befürworten und auch selbst durchführen. Beides wurde überwiegend mit Ja beantwortet. Als man aber den Müll selbst durchsuchte, fand man, dass erheblich weniger Leute Müll trennen als angegeben wurde.

Wenn Leute über dieses Thema diskutieren, dann finden wir meist nicht mehr als „anekdotische Evidenz“, bei denen Beispiele der einen Seite gegen die der anderen Seite aufgerechnet werden. Überwiegend werden dabei die Extreme genommen. Das ist an Willkürlichkeit kaum zu überbieten. Ich kann in jeder hinreichend großen Gruppe Gewalttäter und Friedensstifter finden. Wenn ich die Gewalttäter der einen gegen die Friedensstifter der anderen Gruppe „aufrechne“, kann ich mir jede Seite schönreden. Oder man zieht sich gleich auf „Meinungen“ zurück oder Selbstauskünfte, oder betrachtet alles aus seiner eigenen Froschperspektive.

Solche Antworten kann man gleich wegwerfen, sie haben mit der Frage nichts zu tun. Sie spiegeln nur die Ansicht des Antwortenden wider.

Denn eines muss ich dazu sagen: Als Atheist ist es mir völlig gleichgültig, ob Atheisten moralischer sind als Gläubige oder nicht. Selbst wenn Atheisten hundertmal schlimmer wären, als Gläubige meinen, und Gläubige hundertmal besser -- wäre ich immer noch Atheist.

Die Theorie der Moralentwicklung nach Lawrence Kohlberg beschreibt die Entwicklung der Moral in Menschen. Sie besteht aus drei Ebenen, die jeweils zwei Stufen enthalten:

Präkonventionelle Ebene:

Stufe 1: Orientierung an Autoritäten. Regeln werden eingehalten, um Bestrafungen zu vermeiden.

Stufe 2: Orientierung an den eigenen Bedürfnissen. Regeln einzuhalten, wird als eine Art zwischenmenschlicher Austausch zur Bedürfnisbefriedigung verstanden.

Konventionelle Ebene:

Stufe 3: Orientierung an zwischenmenschlichen Beziehungen. Die Erwartungen der Mitmenschen wollen erfüllt werden, da die Beziehung zu ihnen als wichtig wahrgenommen wird.

Stufe 4: Erfüllung des Ordnungs- und Rechtssystems

Postkonventionelle Ebene:

Stufe 5: Verständnis des Systems als Gesellschaftsvertrag.

Stufe 6: Entwicklung eines subjektiven Gewissens.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht jeder Mensch alle sechs Stufen durchläuft. Welche Stufe erreicht und dann gehalten wird, ist von unterschiedlichen Einflüssen abhängig – beispielsweise der Erziehung und den persönlichen Erfahrungen.

Der größte Teil der religiösen Moral ist präkonventionell-autoritär. Moral kommt von einer Autorität: Gott. Vermittelt wird das durch Eltern und Priester. Wer die Moral einhält, der wird später belohnt, wer nicht, bestraft. Damit handelt es sich um die unterste Stufe der moralischen Entwicklung. Die meisten Religionen versuchen, den Menschen dort zu behalten. Wer nach religiöser Ansicht moralisch ist, ist eigentlich eher jemand, der auf der untersten Stufe stehengeblieben ist. Das ist auch die bequemste Moral, sie achtet nur darauf: Was muss ich tun, um den Autoritäten (Gott) zu gefallen? Keinerlei Überlegung, dass Moral dazu dienen sollte, die Probleme menschlichen Zusammenlebens zu lösen. Es werden stets dieselben Problemlösungen angewandt, auch auf neue Probleme. Es geht nicht darum, Schaden für andere zu vermeiden, denn das geht durch das sture Befolgen fester Regeln nicht immer.

Wirklich moralisch nennen kann man nur die, nicht einfach Regeln befolgen, sondern die autonom die Entscheidungen treffen, die einem höheren Ziel dienen als der Erlangung von Belohnungen und dem Vermeiden von Strafen. Oder, wie Kant es sagte, eine jede Moral setzt das moralische autonome Subjekt voraus. Wer aufgrund eines autoritären Zwangs handelt, handelt nicht moralisch. Der Kassierer, der das Geld dem bewaffneten Bankräuber aushändigt, begeht objektiv den Tatbestand der Veruntreuung. Aber wir machen ihn nicht verantwortlich, weil er aufgrund eines Zwangs handelte, er musste sein Leben und eventuell das von Kunden schützen. Wer unter dem Zwang einer Höllendrohung oder wegen des ewigen Lebens handelt, handelt nicht um moralisch.

Natürlich kann ein Christ auch moralisch handeln -- sofern er im Moment des Handelns Gott vergisst und nicht an die persönlichen Konsequenzen des Verlusts des Paradieses handelt, oder unter der Drohung einer Höllenstrafe. Sobald die Autorität Gottes ins Spiel kommt, und Belohnung/Bestrafung, gibt es kein moralisch autonomes Subjekt und daher keine moralische Handlung. Damit es überhaupt eine Moral geben kann, darf es keinen Gott geben. Oder der Betreffende muss handeln wie ein Atheist, der nicht an Gott glaubt.

Wir sehen auf der Verhaltensebene kaum einen Einfluss der Drohung eines Gottes, weil der alles verzeiht, und weil man beichten kann, um den Konsequenzen auszuweichen.

Die Frage, woher die Moral Gottes kommt, ist in diesem Zusammenhang auch wichtig. Das kann man auch wissenschaftlich beantworten, siehe: https://www.patheos.com/blogs/epiphenom/2009/12/what-you-want-god-wants.html. Die Moral Gottes, so zeigt die Untersuchung eindeutig, ist immer die Moral desjenigen, der an Gott glaubt. Ändert jemand seine Meinung in einer moralischen Frage, ändert sein Gott diese Ansicht ebenfalls. Daher gibt es immer eine hundertprozentige Übereinstimmung zwischen der Moral des Gläubigen und der seines Gottes. Gott hat keine eigenen moralischen Ansichten.

Das ist auch der Grund, warum die Bibel Sklaverei rechtfertigt. Sie tut es, auch wenn Apologeten allerlei mentale Gymnastik veranstalten, um das zu bestreiten. In jeder moralischen Streitfrage der Menschheit gab es immer Christen auf beiden Seiten, und daran hat sich nichts geändert. Wenn die Mehrheit für Sklaverei war, war auch die Mehrheit der Christen für Sklaverei. Wenn die Mehrheit dagegen ist, sind auch die Christen mehrheitlich dagegen. Ist die Mehrheit gegen die Todesstrafe, wie in Europa, sind auch die meisten Christen dagegen. Gibt es eine Mehrheit für die Todesstrafe, wie in den USA, ist auch die christliche Mehrheit dafür. Es gibt für Christen keine objektive Moral, auch wenn sie gerne das Gegenteil betonen. Es gibt nur ein „meine eigene Moral ist die von Gott, und daher absolut“.

In Wahrheit ist man so relativistisch oder utilitaristisch wie eben Menschen an sich. Ein Teil unserer Moral ist angeboren, das kann man anhand diverser Untersuchungen von Psychologen und Anthropologen beweisen. Ein Teil kommt von Autoritäten (Eltern, Staat), und ein unterschätzter Anteil von Gleichaltrigen.

Selbst kleine Kinder verstehen schon, dass man Regeln braucht, wenn man zusammenspielen möchte. Sie können diese Regeln untereinander aushandeln, ohne dafür Erwachsene oder Autoritäten zu benötigen. Wenn man eine Autorität benötigt, dann weil man auf der untersten Stufe der Entwicklung stehengeblieben ist. Wenn schon kleine Kinder das beherrschen, wieso spricht man es dann erwachsenen Menschen ab?

Moral ist ein mächtiger Manipulator, wer über die Moral bestimmt, beherrscht eine Gesellschaft. Das haben die großen Religionen stets ausgenutzt. Wer ihre moralische Autorität infrage stellt, wie Atheisten, wird von ihnen entsprechend behandelt, man spricht seinen Feinden die Moral ab, dämonisiert sie.

Die christliche Moral ist entfremdet: Es handelt sich um eine Projektion der eigenen Moral auf Gott, und kommt dann zurück als etwas Fremdes. Deswegen ist die christliche Moral auch nicht in allen Aspekten schlecht, sie ist allgemein menschlich, aber weder göttlich noch spezifisch christlich. Durchgesetzt, gegen den erbitterten Widerstand der Kirchen, hat sich bei uns der Humanismus, und das ist eine durch und durch atheistische Moral. Man ist entweder Humanist oder Christ, aber nie beides gleichzeitig. Humanismus bezieht sich auf den Menschen, nicht auf Gott.

Die Christen mögen sich damit trösten, dass die ersten Humanisten alle Christen waren. Klar, zu einer Zeit, als man wegen Ketzerei leicht bei lebendigem Leibe verbrannt werden konnte, wo es galt „Taufe oder Tod“, da waren alle Menschen Christen. Die ersten Humanisten haben durch die Rückbesinnung (Renaissance) auf die vorchristlichen antiken Werte der christlichen Moral eine ernste Konkurrenz entgegengestellt. Der Coup war äußerst erfolgreich, man konnte den Christen einreden, dass diese neue Moral völlig christlich war, und damit einer Menge Widerstand vermeiden. Die Christen sind darauf hereingefallen, und preisen sich jetzt dafür.

Aber die autoritäre Moral ist auch immer zugleich rückständig. Das ist die Gefahr, wenn wir vor neuen Herausforderungen stehen, und immer noch mit den alten Problemlösungen hantieren.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Nein

Nein, haben sie nicht, auch das glauben sie bloss.