Haben E-Autos überhaupt nennenswerte Vorteile gegenüber Verbrennern?
Wir interessieren uns für den Kia EV3. Das E-Auto wird zwar mit über 600 Kilometern Reichweite angegeben, doch die sinkt im Winter bekanntlich rapide. Zudem hat nicht jeder eine Wallbox und nicht jeder möchte mindestens eine halbe Stunde warten, bis sein Auto voll ist. Hinzu kommt der hohe Preis, die kurze Lebensdauer der Batterien und der Fakt, dass gebrauchte E-Autos Ladenhüter sind.
15 Antworten
Was ich empfehle, sich auch die Verbrennerseite anzusehen. Alleine das, was man verursacht, wenn man Verbrenner fährt sollte einem zu denken geben, auch wenn viele Dinge in anderen Regionen stattfinden. Wer immer nur „aus den Augen aus dem Sinn“ macht, der ist eh kaum mit Argumenten zum Nachdenken zu bewegen.
Ein paar Fakten zu aktuellen Elektroautos: Lebensdauer der Batterien, die Garantie der Hersteller auf die Batterie ist meist deutlich länger als die Garantie die man bei Verbrennern bekommt. Teilweise so lange, wie die durchschnittliche Lebensdauer in Kilometern der heutigen Fahrzeuge ist. Also wer hier noch Angst hat….der sollte sich die Studien zu aktuellen Akkus ansehen.
Ladezeiten, sehr variabel und abhängig vom Auto, immer mehr kann man laden, wo man sowieso ist, also Supermarkt, Baumarkt, Einkaufszentrum etc. auf der Langstrecke reicht meist schon die PPause aus um längere Strecken zu fahren ohne Akkunot zu bekommen.
Reichweite im Winter, ja, geht runter, je nach Heizungsnutzung, und wo ist das Problem? Ist meist immer noch mehr als ausreichend bei aktuellen Fahrzeugen.
Preis, stimmt, wenn man nur Listenpreise vergleicht, gibt Alternativen.
Aber was, neben all den Dingen oben besser ist, das Fahren, viel komfortabler, ruhiger, direktes Fahrgefühl, kein Kaltstart, danke Standheizung und -kühlung immer ein perfekt temperiertes Fahrzeug, deutliche weniger Vibrationen, vom Abgasgeruch gar nicht zu sprechen.
Also alleine das, was viele mit Freude am Fahren verbinden zeigt, dass Elektro deutlich moderner und angenehmer ist als die Verbrennertechnologie.
Es gibt viele Vorteile:
Vorklimatisierung: Ich steige im Sommer in ein kühles Auto. Im Winter in ein Auto, dass selbst das Eis auf der Scheibe entfernt hat. Der Verbrenner kann nur im Winter mit der Standheizung, und die geht nicht in der Garage.
Preis: In Summe zahle ich pro Kilometer weniger. Zwar ist das Auto im Kauf teurer, aber dafür weniger Spritkosten, weniger Steuer (trotz neuer Regelung im März 2025), weniger Service-Kosten, weniger Sachbezug (wenn relevant)
Fahrspaß: Es passiert was, wenn ich aufs Gas steige. Im Gegensatz zu einem 250 PS Verbrenner. Zum 0815 VW sowieso. Ist natürlich subjektiv, es gibt auch Leute, die auf Lärm im Innenraum stehen.
Reichweite: Das wird jetzt überraschen - und ist auch nicht bei jedem gleich - aber mein Elektroauto hat eine sieben mal so hohe Reichweite als mein (ehemaliger) Verbrenner. Mit diesem musste ich etwa alle 600km an eine Tankstelle. Mit meinem Elektroauto war ich in den letzten drei Jahren im Schnitt alle 4.500 Kilometer an einer Ladesäule. Was einfach daran liegt, dass im Alltag das Auto jeden Morgen bei 100% startet. Der Verbrenner aber jeden Tag etwas leerer wird.
Reichweite 2: Meinen Verbrenner konnte ich nicht einmal 365 Tage im Jahr fahren, weil ich einen davon zum Service musste. Mein Elektroauto braucht das nicht (mein Zweitwagen (auch Elektro) aber schon, wohl weil die Werkstatt auch was verdienen möchte). Ist also markenspezifisch.
Bequemlichkeit: Beim Verbrenner-Tanken: Hinfahren, Tankrüssel reinstecken, neben dem Auto herumstehen, an der Kassa anstellen, zum Auto zurück gehen. Beim Elektro: Heimkommen, Kabel anstecken. Fertig Auf Reisen: Kabel anstecken, Kaffee trinken oder Zeitung lesen. Wie oben gesagt kommt das im Schnitt bei mir alle 4.500km vor und dauert dann 12 Minuten.
Reichweite ist natürlich bei jedem anders. Es gibt einen einfachen Test. Setze den Tageskilometer in der früh auf 0 und schau am Abend auf den Stand. Ist er kleiner 400, dann hättest du mit einem Elektroauto nicht Laden müssen. Morgen in der Früh natürlich immer wieder auf 0 setzen. Du wird erstaunt sein, wie weit du da kommst. Ich wie gesagt im Schnitt 4.500 Kilometer.
Das einzige Argument, was dagegen spricht ist der Preis. Die Kröte muss man schlucken. Alles andere ist halt typische "German Angst" vor etwas, was nicht in den Erfahrungshorizont eines deutschen Michel passt.
Die Reichweite reicht für die durchschnittliche Anwendung mit den Kurzstrecken (bis zu 100 km arbeitstäglich) locker aus. Längere Strecken über 400 km mit voller Zuladung (4 Personen + 4 Fahrräder) kann man im Urlaub ohne Probleme mit geplanten Zwischenstopps - selbst so praktiziert - sehr gut schaffen. Und mit Ladesäulen hatte ich bisher nie ein Problem, selbst im europäischen Ausland hatten wir auf Langstrecken und in den Ferienorten immer genügend Saft in der Batterie.
Die Batterie hält im Schnitt 400.000 km - alle Diesel und Benziner von mir sind vorher verreckt oder lohnten den Unterhalt schlicht nicht mehr. Damit habe ich auch kein Problem mit dem Wiederverkaufswert. Allerdings, und hier kommt wieder das Argument Preis, man muss die Entsorgung der Batterie bedenken. Das kann noch mal teuer werden.
Ansonsten kann ich E-Autos nur empfehlen. Viel mehr Fahrspaß als jeder Verbrenner!
Das E-Auto wird zwar mit über 600 Kilometern Reichweite angegeben, doch die sinkt im Winter bekanntlich rapide.
Nicht nur im Winter. Das Auto wird auch unter optimalen Bedingungen keine 600 km schaffen, außer man fährt auf der Autobahn hinter den LKW her.
Zudem hat nicht jeder eine Wallbox und nicht jeder möchte mindestens eine halbe Stunde warten, bis sein Auto voll ist
Das ist das Hauptproblem der E-Autos. Die meisten müssen es irgendwo laden und in einer halben Stunde ist es auch nur am Schnelllader voll bzw. bei 80%, denn danach wird die Ladegeschwindigkeit reduziert.
Hinzu kommt der hohe Preis, die kurze Lebensdauer der Batterien und der Fakt, dass gebrauchte E-Autos Ladenhüter sind.
Der Preis ist auf alle Fälle ein Problem, denn das Hauptargument vieler E-Auto-Fahrer ist, dass sie sich sonst einen Verbrenner zum selben Preis gekauft hätten. Das machen aber nicht alle. Ich interessiere mich für einen Toyota Yaris Hybrid und den bekomme ich mit Sicherheit günstiger als einen Corsa electric zumal ich nicht jede unnötige Unsinnigkeit im Auto brauche und dass gebrauchte E-Autos mit jeder Weiterentwicklung an Wert verlieren, weil sie niemand haben möchte, habe ich in Norwegen schon vor 2020 erkannt.
Ich hab im März einen Yaris Hybrid gebraucht gekauft. Klasse! 4.0 Liter/100km in der Stadt und Überland. Perfektes Fahrgefühl, gute Ausstattung.
Kann ich nur empfehlen
Einen 2015er Auris haben wir auch. Den Yaris brauche ich um zur Arbeit zu kommen. Mein Honda säuft da fast 10 Liter in der Stadt
Der Aygo war mir dann innen doch zu klein und die Hinterachse zu primitiv.
Der Yaris macht Spaß und 4 Erwachsene können da bequem drin fahren
Der einzige Vorteil ist, dass sie Serienmäßig von 0-100 schneller beschleunigen können. Aber dann hört es auch auf
Hybride haben aktuell leider den gleichen oder einen schlimmeren Wertverfall als Vollelektros... :-/