Glaubt ihr an Reinkarnation (Wiedergeburt)?
Ich meine jetzt nicht die Art von Wiedergeburt an die die abrahamitische Religionen festhalten, wo man quasi erneut zu Leben erweckt wird und die Seele dann Gott trifft bzw., zur Rechenschaft gezogen wird, sondern die Art von Reinkarnation dass die Seele nach dem Tod in ein neues Kind geboren wird.
Da ich an Gott glaube, erledigt sich für mich die Frage. Ich will auch gar nicht wiedergeboren werden auf dieser Erde... nochmals durch Schule, Kindergarten, Mobbings, usw zu gehen würde ich nicht packen! Wenn ich sterbe will ich zu Gott und so Gott will möchte ich in eines der 7 Stufen vom Paradies gelangen wo ich meine ruhe und meinen Frieden finden werde... ich will zu einem Ort wo es keine Krankheiten, keine Sünden, keine Verbote, keine negativen Gefühle, keinen Hunger und keinen Durst mehr gibt!
Aber wie ist eure Meinung dazu? Glaubt ihr an die Reinkarnation? Wenn ja warum? Warum nicht an ein Leben mit Gott glauben? Warum an die Reinkarnation?
26 Stimmen
13 Antworten
Hallo HabsSatt600,
die Voraussetzung für eine Reinkarnation ist die unsterbliche Seele. Doch diese existiert nach der Bibel nicht! Das Wort "Seele", das in vielen Bibeln zu finden ist, ist eine Übersetzung des hebräischen Wortes néphesch und des griechischen Wortes psyche und bezieht sich dort auf den Menschen, auf Tiere oder auf das Leben selbst. Niemals jedoch beschreibt die Bibel "Seele" als einen nicht stofflichen Teil des Menschen, der den Tod überdauert.
In Bezug auf den ersten Menschen sagt die Bibel: "So steht auch geschrieben: ,Der erste Mensch, Adam, wurde eine lebendige Seele" ( 1. Korinther 15:45). Es heißt hier nicht, dass der Mensch eine Seele bekam, sondern dass er eine Seele wurde.
Das ist ein großer Unterschied. Somit bezeichnet der Begriff "Seele " in der Bibel den ganzen Menschen, nicht einen Teil von ihm. Der Mensch ist also die Seele. Daher übersetzen viele Bibelübersetzer das hebräische Wort für Seele, néphesch, richtigerweise als "Lebewesen" oder "lebende Person".
Dass die Seele kein unsichtbarer Teil des Menschen ist, der im Jenseits weiterlebt, wird auch in mehreren Enzyklopädien bestätigt:
„Im A[lten] T[estament] [gibt es] keine Dichotomie [Zweiteilung] in Körper und Seele . . . Der Israelit sah die Dinge konkret, in ihrer Gesamtheit, und sah deshalb Menschen als Personen und nicht als etwas Zusammengesetztes an. Der Ausdruck nepeš [néphesch], obgleich mit unserem Wort Seele übersetzt, bedeutet nie Seele im Unterschied zum Körper oder zur Einzelperson. . . . Der Ausdruck [psychḗ] ist das entsprechende Wort für nepeš im N[euen] T[estament]. Es kann das Lebensprinzip, das Leben selbst oder lebendes Wesen bedeuten“ (New Catholic Encyclopedia, 1967, Bd. XIII, S. 449, 450).
„Der hebräische Ausdruck für ‚Seele‘ (nefesch, das Atmende) wurde von Moses gebraucht . . ., bezeichnet ein ,belebtes Wesen‘ und ist gleichermaßen auf nichtmenschliche Wesen anwendbar. . . . Die neutestamentliche Anwendung von psychē (,Seele‘) war mit nefesch vergleichbar“ (The New Encyclopædia Britannica, 1976, Macropædia, Bd. 15, S. 152).
„Die Ansicht, daß die Seele ihre Existenz nach der Auflösung des Körpers fortsetzt, ist eher eine Sache philosophischer oder theologischer Spekulation als eine Sache des einfachen Glaubens, und sie wird daher nirgendwo ausdrücklich in der Heiligen Schrift gelehrt“ (The Jewish Encyclopedia, 1910, Bd. VI, S. 564).
Der Gedanke einer unsterblichen Seele stammt aus der griechischen Philosophie. So war Platon, der im 4. Jahrhundert v. Chr. lebte, ein Hauptverfechter dieser Lehre. In einem seiner Werke verkündete er: "Ganz sicher . . . ist die Seele unsterblich und unvergänglich, und in Wahrheit werden unsere Seelen im Hades [in der Unterwelt] sein“ (Platon, Phaidon). Frühe Kirchenlehrer aus dem 2. Jahrhundert n. Chr., die Gefallen an den philosophischen Gedanken Platons fanden, übernahmen seine Erklärungen über die Seele.
Die eigentlichen Wurzeln der Lehre von der unsterblichen Seele gehen jedoch noch viel weiter zurück. Sie lassen sich bis in die ägyptische und babylonische Kultur zurückverfolgen. So heißt es beispielsweise in dem Buch The Religion of Babylonia and Assyria von Morris Jastrow : „Die babylonischen Theologen [befassten sich] ernsthaft mit dem Problem der Unsterblichkeit. . . . Der Tod galt als Tor zu einem anderen Leben".
Wer also heute an eine unsterbliche Seele glaubt, der übernimmt eigentlich einen Teil der religiösen Auffassungen der Babylonier und Ägypter und stellt sich gegen die klare biblische Lehre von der Menschenseele.
Der Vergleich der genannten Schrifttexte zeigt und der historische Hintergrund zeigt, dass es in Wirklichkeit keine unsterbliche Seele gibt. Das heißt allerdings nicht, dass der Mensch nach dem Tod für immer verloren ist. Die Bibel spricht ja von der Auferstehung der Toten. Doch das ist ein anderes Thema!
LG Philipp
Nein, weil diese Lehre eine ständige Fleischwerdung vermittelt, was nur durch unsterbliche Seelen möglich wäre, die es aber nicht gibt. Menschen sind Seelen und sterben. Da lebt nichts weiter was unstofflich wäre.
Ist ein schwieriges Thema. Vom Glauben her ist es ja eher eindeutig, aber wie das dann für uns aussieht - das kann noch keiner wirklich beschreiben. Wenn ich mir die ganzen Indizien (nicht: Beweise) ansehe, die auf dem Gebiet gefunden wurden und mir dazu anschaue, dass sich auch die Wissenschaft damit beschäftigt, dann kann man doch nachdenklich werden. Wäre da absolut nichts dahinter, dann bräuchte man doch nicht forschen.
Andererseits: es gab auch schon andere Weltbilder (geozentrisch, heliozentrisch), die dann irgendwann eindeutig durch die Forscher widerlegt werden konnten. Das hat aber entsprechend lange gedauert.
Da sind einfach noch zu viele offene Fragen, aber vielleicht findet man den richtigen Weg. Ich glaube nicht, dass man da sagen sollte: "da gibt es nichts", weil es einfach noch (!) keine Beweise gibt - weder für noch wider.
Weil ich Christin bin und an die Auferstehung glaube.
Meiner Ansicht nach ist es nur ein weiterer Versuch, die Angst vor dem Tod zu lindern.
Man kann keine Angst vorm Tod haben, wenn der Tod nicht existiert.
Ich habe natürlich auch irgendwie Angst vor dem Tod, aber nicht so sehr, dass ich mir selbst beruhigende Märchen einrede.