Gestalten sich soziale Interaktionen zwischen Männern und Frauen in gemeinsamen kollegialen Verhältnissen, frischen freundschaftlichen Kennenlernen „anders“?
… Drängt sich bei euch ebenfalls gelegentlich der Verdacht auf, dass sich soziale Interaktionen zwischen einem Mann und einer Frau generell (während gemeinsamer Teamworks, Partnerarbeiten oder Laborarbeiten an Unis, Fachhochschulen etc. sowie in kollegialen Verhältnissen zwischen diesen oder gar in einer noch extrem frischen „Anfangsphase“ einer nahezu völlig platonischen Freundschaft) eher „anders“ gestalten, als viele Interaktionen in „homogenen“ zwischenmenschlichen Verhältnissen?… Kam euch die Rhetorik, das Auftreten, die Häufigkeit des Stattfindends einer rein verbalen Kommunikation sowie die Qualität (dieser Kommunikation), die Wortwahl, die Ausdrucksweise usw. in dieser, die Intensität des gewollten/ungewollten Blickkontaktes sowie evtl. des damit einhergehenden Lächelns bei Umarmungen, bei Gesprächslücken, bei den „peinlicheren“ Stillen insbesondere recht „verändert“ vor?
Und bestand bei EUCH Frauen/Männern bereits der Verdacht, dass sozial erfolgreiche, extrovertierte „Kollegen“ oder Kommilitonen des gegenteiligen Geschlechts euch gegenüber eher distanzierter und vor allem kälter (aufgrund eurer Schüchternheit, Introvertiertheit, eures relativ unvorteilhaften, unattraktiven Kleidungsstiels BEISPIELSWEISE) auftreten sowie bewusst oder unbewusst belehrend oder gar herablassend auf euch reagieren, euch oftmals mit „Standpauken“ etc. bewerfen bzw. häufiger „nett“, freundlich, “lieb” zu euch sind usw. usw., als dies Personen eures eigenen Geschlechts tun?
Glaubt ihr außerdem ebenfalls, dass sich “heterogene” Freundschaften im negativen Sinne anders (mit einer übertrieben starken „Offenheit“, Ehrlichkeit, Direktheit und Herablassendheit von der Seite der männlichen „Partei“ aus bspw.) entwickeln, aber sich „dafür“ auch gelegentlich intensiver und viel „realistischer“ anfühlen? … „Leider“ haben ja die allermeisten 20er-Männer zumindest erheblich gravierendere Schwierigkeiten damit, sich hin und wieder MAL gescheit ein Blatt vor den Mund zu nehmen bzw. härtere und vor allem nicht sonderlich erwünschte/gefragte Kritiken im Allgemeinen so zu verpacken sowie rüberzubringen, dass diese ohne gewaltige Herausforderungen halbwegs neutral aufgefasst werden können.
18 Stimmen
7 Antworten
Mir (w,28) ist das Geschlecht anderer Personen total egal, gerade im beruflichen Kontext.
Und ja, da bilden sich mit der Zeit auch selten mal Freundschaften (oft eher gute Bekannte), egal ob mit anderen Frauen oder Männern.
Würde ein Mann mich herablassend behandeln, was tatsächlich auch mal vorkommt (arbeite in einer eher Männerbranche), dann arbeite ich auf den nötigen Minimum beruflich mit ihm zusammen, aber würde NIE mit dem eine Freundschaft eingehen. Solche Freunde braucht doch kein Mensch!
Kollegen sind immer verschieden sympathisch und nahe. Sicherlich spielt das Geschlecht im Kontakt eine gewisse Rolle, ist es gemischt auch anders als ausschließlich unter Mädels oder Jungs.
Auf der privaten Ebene ist das wohl schon von Bedeutung, wobei da Freundschaften und Partnerschaften auch noch zu unterscheiden sind. Aber Beziehungen hängen allgemein neben allem anderen natürlich eben auch vom Geschlecht ab.
Bei gemeinsamer Arbeit ist aber eine professionelle Ebene miteinander gefordert. Da müssen Beziehungsabsichten ein Stück hintan gestellt werden. Privat und beruflich lassen sich wohl nicht vollständig trennen. Trotzdem sollte dort eben dieser Unterschied respektiert werden.
Männliche Kollegen tendieren teilweise leicht zu insgeheimen Absichten und mehr oder weniger bedrängendem bzw. darauf abzielendem Verhalten. Frauen müssen evtl. stärker auf nötige Distanz bedacht sein, sich die gewünschte und erlaubte Vertrautheit überlegen, um keine falschen Hoffnungen zu wecken und nicht unter Druck setzen zu lassen.
*Und was meinst du zu meinen Eindrücken in Bezug auf die (sogenannten „gemischten“) Freundschaften zwischen einem Mann und einer Frau generell? Wie sahen/sehen deine Erfahrungen damit aus?
Vielen Dank erstmal für diesen ausführlichen Beitrag von dir :)
Leider habe ich meine Frage jedoch erst später bearbeitet sowie zu dieser anschließend noch einen folgenden Textabschnitt hinzugefügt 🤦♂️:
„Glaubt ihr außerdem ebenfalls, dass sich “heterogene” Freundschaften im negativen Sinne anders (mit einer übertrieben starken „Offenheit“, Ehrlichkeit, Direktheit und Herablassendheit von der Seite der männlichen „Partei“ aus bspw.) entwickeln, aber sich „dafür“ auch gelegentlich intensiver und viel „realistischer“ anfühlen? … „Leider“ haben ja die allermeisten 20er-Männer zumindest erheblich gravierendere Schwierigkeiten damit, sich hin und wieder MAL gescheit ein Blatt vor den Mund zu nehmen bzw. härtere und vor allem nicht sonderlich erwünschte/gefragte Kritiken im Allgemeinen so zu verpacken sowie rüberzubringen, dass diese ohne gewaltige Herausforderungen halbwegs neutral aufgefasst werden können.“
Menschen sind verschieden.
Manche sind offen, nett etc und manche herablassend, kalt usw. Das gilt fur jedes Geschlecht und ich hab's bei beiden Geschlechtern so erlebt, völlig egal in welchem Verhältnis man zueinander steht oder in welcher Position die Person war. Außerdem liegt es zum Teil ja auch am eigenen Verhalten, am Altersunterschied usw. So pauschal kann man das also gar nicht sagen.
Auch das kommt immer auf die beteiligten Personen an.
Ich persönlich hatte immer mehr männliche als weibliche Freunde, gerade weil ich diese Offenheit und Direktheit schätze und Männer oft "unkomplizierter" sind. Andere Frauen können damit aber nicht umgehen.
Wie gesagt, sowas kann man nie pauschalisieren, dafür sind Menschen einfach viel zu verschieden.
Ich würde wohl lügen, wenn ich behaupten würde, ich verhielte mich gleich. Wobei wohl nicht mal bewusst, ich denke da passiert auch ganz viel subtil. Damit meine ich jetzt auch nicht die Menge des Gesprochenen und nur bedingt die Themen, eher Mimik, Gestik oder Körperhaltung.
Das ist bei Leuten, die man besser kennt, wohl weniger ausgeprägt.
*Und was meinst du zu meinen Eindrücken in Bezug auf (die sogenannten „gemischten“) Freundschaften zwischen einem Mann und einer Frau generell? Wie sahen/sehen deine Erfahrungen damit aus?
Zum Thema intro- und extrovertiert: ich bin eher extrovertiert, daher mal meine Perspektive und subjektive Erfahrung: Introvertierte Menschen reden nicht so gerne und tun sich damit eher schwer, deswegen versuche ich nicht, sie mit Smalltalk zu bedrängen, wie ich ihn mit anderen führen würde. Ziel ist hier nicht Ausgrenzung oder Kälte sondern Rücksicht und Freiraum. Wie das auf der anderen Seite ankommt weiß ich natürlich nicht.
Zum Thema Offenheit von Männern:
Also ich habe da eigentlich eher keine negativen Erfahrungen gemacht. Ich habe eher schon mitbekommen, dass Männer unter sich derbere Themen und Humor haben, aber das wird eigentlich zurück gefahren, wenn man gemischt unterwegs ist. Frauen haben ja auch ihre Themen untereinander. Im Zwiegespräch, wenn man sich schon besser kennt, habe ich die nicht negative Erfahrung gemacht, dass Männer den ersten Schritt machen, um eben solche derberen Themen auch Frauen gegenüber anzusprechen, ja, manche doch ziemlich rücksichtslos, aber das ist eher die Ausnahme. Das finde ich nicht schlimm und kann ein wenig Lockerheit ins Gespräch einbringen, als Frau würde man von sich aus sowas eher seltener ansprechen. Abwertend oder bevormundend behandelt wurde ich von meinen Kollegen eigentlich nie, am ehesten noch von einer Kollegin. Das ist aber eher die Person an sich.
härtere und vor allem nicht sonderlich erwünschte/gefragte Kritiken
Meiner Erfahrung nach sind da Männer untereinander härter zueinander. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, da Unterschiede zu machen, mag ich an dieser Stelle nicht bewerten.
Ein Dankeschön erstmal für diese von dir sachlich formulierte sowie interessante Antwort :) … Leider habe ich diese Frage von mir jedoch erst später bearbeitet und diese anschließend noch mit einem folgenden Textabschnitt vervollständigt 🤦♂️:
„Glaubt ihr außerdem ebenfalls, dass sich “heterogene” Freundschaften im negativen Sinne anders (mit einer übertrieben starken „Offenheit“, Ehrlichkeit, Direktheit und Herablassendheit von der Seite der männlichen „Partei“ aus bspw.) entwickeln, aber sich „dafür“ auch gelegentlich intensiver und viel „realistischer“ anfühlen? … „Leider“ haben ja die allermeisten 20er-Männer zumindest erheblich gravierendere Schwierigkeiten damit, sich hin und wieder MAL gescheit ein Blatt vor den Mund zu nehmen bzw. härtere und vor allem nicht sonderlich erwünschte/gefragte Kritiken im Allgemeinen so zu verpacken sowie rüberzubringen, dass diese ohne gewaltige Herausforderungen halbwegs neutral aufgefasst werden können.“
Hab ADHS. Für mich Kommunikation so wichtig wie atmen. Mir ist es eigentlich auch total egal ob mich jemand ignoriert oder distanziert mir gegenüber auftritt. Gibt einige Milliarden Menschen auf der Erde. Muss nicht jeder mein Freund sein ^^
Ein Dankeschön erstmal für deine interessanten, individuellen Meinungen dazu :) … Leider habe ich diese Frage von mir jedoch erst später bearbeitet und diese anschließend noch mit einem folgenden Textabschnitt vervollständigt 🤦♂️:
„Glaubt ihr außerdem ebenfalls, dass sich “heterogene” Freundschaften im negativen Sinne anders (mit einer übertrieben starken „Offenheit“, Ehrlichkeit, Direktheit und Herablassendheit von der Seite der männlichen „Partei“ aus bspw.) entwickeln, aber sich „dafür“ auch gelegentlich intensiver und viel „realistischer“ anfühlen? … „Leider“ haben ja die allermeisten 20er-Männer zumindest erheblich gravierendere Schwierigkeiten damit, sich hin und wieder MAL gescheit ein Blatt vor den Mund zu nehmen bzw. härtere und vor allem nicht sonderlich erwünschte/gefragte Kritiken im Allgemeinen so zu verpacken sowie rüberzubringen, dass diese ohne gewaltige Herausforderungen halbwegs neutral aufgefasst werden können.“
Was meinst du zu diesen Eindrücken von mir in Bezug auf die (sogenannten „gemischten“) Freundschaften zwischen einem Mann und einer Frau generell? Wie sahen/sehen deine Erfahrungen damit aus?