Geschlechtsidentität im Unterricht?
Hallo Community. 🏳️🌈
Die Geschlechtsidentität eines Menschen ist Teil des Selbstempfindens; sie ist Teil der Persönlichkeit. Es geht darum, ob man sich mit seinem biologischen Geschlecht identifizieren kann oder nicht, und wie man sich fühlt.
Nun gibt es eben Menschen, die gerade in der Schulzeit die eigene Geschlechtsidentität in Frage stellen; sie suchen Antworten, die sie oft nicht finden. Die Schule könnte diesbezüglich Ansprechpartner sein; man könnte darüber aufklären und mögliche Fragen/ Anliegen besprechen.
Eure Meinung ist gefragt:
Sollte das Thema Geschlechtsidentität in der Schule behandelt werden?
Beispielsweise als Einheit im Sexualkunde Unterricht oder Biologieunterricht.
Schreibt gerne eure Meinung dazu, aber bleibt respektvoll. Beleidigungen werden gemeldet.
74 Stimmen
23 Antworten
Ich bin eigentlich grundsätzlich dafür, etwas wie Ethik für alle (und nicht nur für diejenigen, die Religion abwählen) einzuführen, wo auch gesellschaftlich relevante und theoretisch zutiefst persönliche Themen behandelt werden. Da könnte man auch super generell über Geschlechtsidentität sprechen.
Unser Ethik-Unterricht bestand aus Diskussionen und unterschiedlichen Meinungen, die alle ohne Bewertung existieren durften. Das waren dann Fragen wie "Wie würdest du damit umgehen, wenn dein Kind / dein bester Freund / deine beste Freundin / jemand aus deiner Klasse ... "
Wir haben damals zumindest über Intersexualität (und welche Probleme Betroffene haben können) gesprochen. Das war vor über 20 Jahren und ich habe daraus super viel mitgenommen, weil ich mich dadurch einfach mal in die Lage der Betroffenen versetzt habe.
Ob man solche Themen nun in Ethik oder in anderen Fächern bespricht, ist letztendlich wahrscheinlich zweitrangig. Ich finde aber durchaus, dass solche Themen besprochen werden sollten. Auch Themen wie sexuelle Neigungen, Umgang mit psychischen Problemen, Neurodiversität, Religionen, Migration etc. pp. könnte ich mir vorstellen. Letztendlich alles, das zur Identität gehört, aber zutiefst persönlich, um darüber offen zu sprechen. Betroffene können so lernen, dass sie nicht alleine sind, sondern es viele Menschen gibt, denen es ähnlich geht. Und sie können lernen, was ihnen auf ihrem Weg helfen könnte. Und Nicht-Betroffene schauen über ihren eigenen Tellerrand und lernen zumindest, dass es auch Empfindungen und Lebensrealitäten gibt, die komplett abseits der ihren sind, was zu mehr Verständnis und Empathie führen kann.
Ja, auf jeden Fall. Die Geschlechtsidentität ist integraler Bestandteil des menschlichen Ichs und sollte entsprechend auch altersgerecht thematisiert werden.
Die Geschlechtsidentität sollte - sofern offenbar erforderlich - in einem therapeutischen Rahmen besprochen werden. Nicht in der Schule, wo zwangsläufig Schulstoff, Leistungsdruck, Mobbing, Angst etc. bunt durcheinander gehen, also eine "Operation an der offenen Seele" komplet unangebracht ist und durchaus mit Retraumatisierungen o.ä. zu rechnen wäre. Sowas braucht einen geschützten Rahmen, und den gibt es nicht im öffentlichen Bereich.
Im Übrigen gibt es abweichendes Selbstempfinden nicht nur in Bezug auf das Geschlecht. Es ist schon irritierend, daß manche Themen ganz hochgehängt werden und andere werden nicht mal erwähnt. Das "riecht fishy", d.h. erweckt den Eindruck von politischem Mißbrauch des Themas.
Der einzige Berührungspunkt zur Schule wäre m.E. der daß Lehrer u.U. eine solche "Beratung" anraten kann bzw. die Möglichkeit haben sollte, diesbezüglich die Eltern zu kontaktieren.
natürlich, es ist relevant für die sexualkunde. die welt ist eben nicht nur cis hetero und aufklärung ist wichtig.
Auf jeden Fall. Es gehört zu sexuellen Aufklärung und ist mehr wie wichtig. Das die Sexualität so vielfältig ist. Es fördert das Selbstbewusstsein, die Selbstfindung und das Verständnis für sich selbst und andere.