Gendersprache falsch im aufsatz?
Hey ich hab ein Problem und zwar sollten wir für die Schule ein Aufsatz schreiben in diesen habe ich gendergerechte Sprache verwenden und auch richtig (also gramatisch, usw.) allerdings hat meine Lehrerin das als falsch angestrichen und drunter geschrieben das ich doch diese ganzen Sternchen weg lassen soll und hat gefragt was das ist ich hab versucht es ihr zu erklären aber sie macht komplett zu. Was kann ich jetzt machen?
7 Antworten
Nichts, sie hat völlig Recht. Das Sternchen ist falsch. Richtig ist die Variante mit /-, also zum Beispiel "Lehrer/-in".
Ein Sternchen wird verwendet, um zum Beispiel eine Fußnote, bzw. eine nähere Erklärung in der Fußnote anzukündigen. Aber nicht, um irgendwelche abgefahrenen Geschlechtsvarianten anzudeuten. Wer es nicht kennt, wird da weiterhin nur zwei Geschlechter sehen und sich nur über das falsche Sternchen wundern. Ich kann auch logisch nicht wirklich nachvollziehen, warum, wieso, weshalb ich in einem Sternchen und auch noch an dieser Stelle weitere Geschlechter sehen soll.
und hat gefragt was das ist
Siehst du?
Wenn man schon ein Gendersternchen einführt, wäre es doch viel logischer, z.B. Lehrer/-in/* statt Lehrer*in zu schreiben und da auch noch so ne seltsame Pause zu lesen. Aber selbst das liest sich seltsam, bei einem Sternchen erwarte ich eine Fußnote, was meinen Lesefluss stoppt und mich irritiert, da keine Fußnote kommt.
allerdings ist das * ja nicht falsch an dieser stelle
Doch, ist es laut Zeichensetzungsregeln.
wenn ich unter dem aufsatzt extra geschrieben hab das das Sternchen für jede erdenkliche Geschlechtsidentität steht
Das kannst du gerne erklären, das ändert aber nichts daran, dass das ein Zeichensetzungsfehler und damit falsch ist.
Da ist selbst zum genderqueeren Raum gehöre ist für mich das Sternchen an sich sehr wichtig
Schön und gut, aber deiner Lehrerin ist es wichtig, dir korrektes Deutsch beizubringen, damit du irgendwann seriöse Texte oder z.B. Bewerbungen schreiben kannst. Deine Sternchen kannst du gerne auf Instagram oder Tiktok verwenden.
Ich finde dann noch eher die Variante mit "-ende", also zum Beispiel "Studierende" logischer, richtiger und neutraler. Aber nicht irgendein Sternchen, das viele nicht mal in diesem Kontext kennen.
Ich selbst sage "Lehrer" und "Studenten", der Einfachheit halber. Damit meine ich genauso Lehrerinnen, Studentinnen oder was weiß ich. Da lasse ich mir auch von niemandem Ausgrenzung von irgendwem einreden oder unterstellen.
"Schön und gut, aber deiner Lehrerin ist es wichtig, dir korrektes Deutsch beizubringen, damit du irgendwann seriöse Texte oder z.B. Bewerbungen schreiben kannst. Deine Sternchen kannst du gerne auf Instagram oder Tiktok verwenden." in wissenschaftlichen Texten wird auch immer gegendert oder ein disclaimer gesetzt
Haben Sie bei jedem Satz, den Sie schreiben, die Kategorie Geschlecht im Blick. Genauso wie Sie Groß- und Kleinschreibung, Kommasetzung und Zeitform nebenbei und automatisiert kontrollieren, können Sie sich auch fragen: Ist bei Personenbezeichnungen eine geschlechtliche Dimension überhaupt wichtig? Gemeint sind Wörter wie Steuerzahler, Bittsteller, Werbetreibender etc. Sind das wirklich nur Männer? Vermutlich nicht, dann brauchen Sie eine andere Lösung. Mühsam? Ach was, nach kurzer Zeit wird dieser kleine Kontrollgedanke zur Gewohnheit.
Schritt 2
Vermeiden Sie das generische MaskulinumTexte sollen lebendig, anschaulich und nah am Menschen sein, gerade im Journalismus. Deshalb kommen vielfach Personenbezeichnungen zum Einsatz – aus Gründen der Einfachheit und Schnelligkeit im generischen Maskulinum. Doch diese männliche Bezeichnung hat als Oberbegriff, bei dem sich alle mitgemeint fühlen, ausgedient. Die deutsche Sprache differenziert nach Geschlecht und die Sprachgemeinschaft ist ausgesprochen sensibilisiert dafür, genau hinzuhören. Das Maskulinum versagt deshalb auf ganzer Linie.
Schritt 3
Schreiben Sie geschlechtsneutralGeht es in dem Satz, den Sie gerade schreiben wollen, gar nicht um konkrete Personen, geschweige denn um deren Geschlecht, wählen Sie geschlechtsneutrale Formulierungen, wie wir sie auch in unseren Schreibtipps erläutern. Oberbegriffe, Synonyme, Umschreibungen, Partizipien – es gibt so viele Variationen, dasselbe zu sagen. Wählen Sie das zu Ihrem Schreibstil Passende.
Schritt 4
Beschreiben Sie Tätigkeiten und nicht PersonenDer wichtigste Tipp, um aus der Schreibroutine des generischen Maskulinums herauszukommen, ist die Rückkehr zum Beschreiben von Tätigkeiten. Mit diesem Beispiel wird deutlich, was wir meinen:
Steuerzahler:
wer Steuern zahlt – alle, die Steuern zahlen – wer mit der Steuerzahlung den Staat finanziert – die Pflicht zum Steuerzahlen – beim Steuerzahlen usw.
Machen Sie Frauen in Ihrem Text sichtbarDie Kritik am generischen Maskulinum hat sich vor allem daran entzündet, dass es Frauen unsichtbar macht. Beim geschlechtsneutralen Schreiben sind sie wieder hinter Wörtern verborgen. Drehen Sie den Spieß um und entscheiden Sie Satz für Satz, wo es richtig ist, Frauen konkret zu benennen. Und Männer. Das geht meistens über Beidnennung. Je näher Sie mit ihrem Satz an realen Personen sind, desto mehr kommt es auf korrekte Bezeichnung an. Seien Sie präzise.
Schritt 6
Schreiben Sie für alle GeschlechterEs gibt nicht nur Frauen und Männer. Denken Sie beim Schreiben auch an die Dritte Option „divers“: Menschen, die intergeschlechtlich oder trans-gender sind und sich aus sehr persönlichen Gründen nicht als Frau oder Mann sehen. Benutzen Sie für Personenbezeichnungen das Gendersternchen, den Gender-Gap oder auch den Doppelpunkt, am besten im Plural, im Singular wird es grammatikalisch schwierig. Oder machen Sie die geschlechtliche Vielfalt mit Worten deutlich.
Schritt 7
Machen Sie den GendercheckDer Text ist fertig? Nun können Sie mit Hilfe unseres Genderchecks überprüfen, ob das mit dem Gendern gut geklappt hat. Spricht Ihr Text alle Geschlechter an? Sind die handelnden Personen korrekt benannt? Haben Sie zum Beispiel berufliche Positionen genannt und das nicht nur bei den Männern? Haben Sie stereotype Beschreibungen von Frauen und Männern vermieden?
Quelle: https://www.genderleicht.de/gendergerecht-schreiben-in-sieben-schritten/
Vielen dank das war sehr hilfreich endlich Jemand der weiß was ich meine
Deine Lehrerin ist absolut im Recht. Und das zurecht, wie ich finde.
Diese Genderschreibweise wird zwar groß angepriesen, aber sie ist kein offizieller Teil der Deutschen Sprache. Der Rat für Rechtschreibung entscheidet, was zur offiziellen deutschen Grammatik gehört und was nicht. Und der hält von dem Genderstern nicht viel.
Schulen sind dazu verpflichtet, ausschließlich offizielle deutsche Rechtschreibung zu lehren.
Wenn deine Lehrerin deine Gendersterne in der Prüfung nicht als Fehler anstreichen würde, würde sie sich Strafbar machen und könnte ihren Job verlieren.
Benutze offizielle deutsche Grammatik, das ist sinnvoller.
Schwierig. Das gendern ist nicht genau definiert. Aber eine schlechte note zubekommen nur weil du versucht hast zu gerndern, finde ich etwas unfair. Vielleicht kannst du deiner Lehrerin erklären was das genau ist. Ich habe dir mal einen Link dazu gepackt. Vielleicht hilft das ja
https://www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/Geschlechtergerechter-Sprachgebrauch
Was kann ich jetzt machen?
Wie in der Schule üblich: den Vorgaben der Lehrkräfte folgen. Insbesondere dann, wenn eine Diskussion - wie in deinem Fall - nicht geholfen hat.
Okay danke ja ich glaub das wird wohl oder übel meine letzte möglich keit sein aber noch werd ich versuchen irgendwie das freiwillige gendern bei ihr durchzugriegen den alle andere*e Lehrer* innen haben damit ja auch kein Problem
Okay vielen dank das du deine Sicht der Dinge geschildert hast da können andere auch die Seite von denen genauer verstehen die gegen das gendern sind allerdings ist das * ja nicht falsch an dieser stelle und ich kann ja nichts dafür wenn sie dan auf einmal ne Fußzeile erwarten wenn ich unter dem aufsatzt extra geschrieben hab das das Sternchen für jede erdenkliche Geschlechtsidentität steht. Da ist selbst zum genderqueeren Raum gehöre ist für mich das Sternchen an sich sehr wichtig