Gehaltsvorstellung im Anschreiben als Schlusssatz oder vorletzter Satz?

2 Antworten

Also ich hab das , wenn es denn gefordert ist , immer im oberen Drittel hingeschrieben. Neben dem Satz wie ich auf die Stelle aufmerksam geworden bin.

Aber über das genaue WO man das hinschreibt gibt es keine Vorschrift.

Ich würde Option (1) wählen. Das hört sich für mich am besten an.


dydalana 
Beitragsersteller
 27.03.2025, 14:48

Danke

Das Anschreiben dient dazu, Ihre Qualifikationen, Erfahrungen und Ihre Motivation für die Stelle darzustellen. Es soll den Leser überzeugen, dass Sie fachlich und persönlich hervorragend für die Position geeignet sind. Die Gehaltsvorstellung ist ein eher technischer Punkt, der mit dem eigentlichen Zweck des Anschreibens nichts direkt zu tun hat. Es könnte den Fokus vom eigentlichen Ziel des Anschreibens, nämlich Ihr Interesse und Ihre Eignung zu betonen, ablenken.

Eine frühzeitige Gehaltsnennung könnte Ihre Verhandlungsposition einschränken. Im Vorstellungsgespräch haben Sie die Möglichkeit, durch ein besseres Verständnis der Anforderungen und Erwartungen des Arbeitgebers Ihre Gehaltsvorstellungen anzupassen. So können Sie flexibler reagieren, wenn sich während des Gesprächs herausstellt, dass Ihre Rolle zusätzliche Verantwortlichkeiten umfasst oder besondere Vorteile bietet.

Die Angabe einer Gehaltsvorstellung im Anschreiben könnte vom Arbeitgeber als voreilig oder unpassend wahrgenommen werden. Dies könnte den Eindruck vermitteln, dass finanzielle Aspekte für Sie im Vordergrund stehen, und nicht die persönliche und fachliche Eignung für die Stelle. Ein Vorstellungsgespräch hingegen bietet einen geeigneten Rahmen, in dem solche Details selbstverständlich und professionell besprochen werden.

Im Anschreiben geht es darum, zunächst einen positiven und kompetenten Eindruck zu hinterlassen, der das Interesse des Lesers weckt. Die Gehaltsverhandlung ist hingegen ein pragmatischer Schritt, der besser aufgehoben ist, wenn die grundsätzliche Eignung und das beiderseitige Interesse bereits geklärt sind.

Wenn Sie dem Arbeitgeber Ihre eigene Gehaltsvorstellung nennen, könnte diese niedriger ausfallen als das, was der Arbeitgeber bereit gewesen wäre, zu zahlen. In diesem Fall haben Sie sich selbst „unter Wert verkauft“ und auf mögliche Vorteile verzichtet. Der Arbeitgeber wird sich vermutlich nicht melden und sagen, dass Ihr Angebot zu niedrig ist, sondern es akzeptieren – was langfristig für Sie finanziellen Verlust bedeuten könnte.

Wenn Sie zu früh ein eigenes Angebot machen, geben Sie dem Arbeitgeber direkt einen Ankerpunkt, der möglicherweise unter seinen Budgetgrenzen liegt. Dies schwächt Ihre Verhandlungsposition, da die Verhandlungen dann um Ihren Vorschlag herum stattfinden und weniger Spielraum für Verbesserungen bieten.

Ohne den vollen Überblick über die Rolle, die Verantwortlichkeiten, mögliche Zusatzleistungen (wie Boni, Weiterbildungsmöglichkeiten, Firmenwagen etc.) oder den Wert, den der Arbeitgeber Ihrer Expertise beimisst, ist Ihre Gehaltsvorstellung möglicherweise nicht angemessen. Im Vorstellungsgespräch erhalten Sie wertvolle Informationen, die Ihnen dabei helfen, ein fundiertes und besseres Angebot zu machen.


dydalana 
Beitragsersteller
 27.03.2025, 00:49

Das war nicht meine Frage.

ps: Nach Gehaltsvorstellung ist explizit gefragt.

User0500  27.03.2025, 00:52
@dydalana
Das war nicht meine Frage.
ps: Nach Gehaltsvorstellung ist explizit gefragt.

Sind Sie schon einmal auf die Idee gekommen, dass dies ein Test von Ihrem zukünftigen Arbeitgeber sein könnte?

dydalana 
Beitragsersteller
 27.03.2025, 00:58
@User0500

Natürlich ist es eine Art Test: Wer einen unrealistisch hohen Wert nennt, wird schon vorher aussortiert.

Die Bewerbung findet online über ein Formular statt. Es gibt extra ein Pflichtfeld für Gehaltsvorstellung. Keinen Wert anzugeben funktioniert nicht.

User0500  27.03.2025, 01:03
@dydalana

Dann gebe sehr hohen Wert ein weil:

Natürlich! Hier eine Erklärung, warum es wichtig ist, als gute*r Mitarbeiter*in einen hohen Stundenlohn zu fordern:

Wenn jemand zu wenig für seine Fähigkeiten und Leistungen verlangt, kann das leicht zu Missverständnissen führen. Ein Arbeitgeber könnte denken:

1. Mangel an Selbstbewusstsein: Wenn du weniger forderst, als du wert bist, könnte das den Eindruck erwecken, dass du deine eigene Qualifikation oder deinen Marktwert nicht kennst. 

2. Qualitätszweifel: Ein niedriger Gehaltswunsch könnte den Chef vermuten lassen, dass deine Arbeit weniger wert ist oder dass du nicht die erforderliche Leistung bringen wirst. Denn es wirkt ungewöhnlich, hochwertige Arbeit "unter Wert" anzubieten.

3. Fehlende Motivation: Ein angemessener Gehaltswunsch zeigt, dass du motiviert bist, deine Fähigkeiten einzusetzen und für deine Arbeit fair entlohnt werden willst. Ein zu niedriger Lohn könnte Zweifel daran wecken, ob du langfristig engagiert bleibst.

Ein hoher Stundenlohn ist nicht nur eine Anerkennung deiner Kompetenzen, sondern signalisiert auch:

Selbstbewusstsein: Du kennst deinen Wert und stehst dafür ein.

Vertrauen in deine Leistung: Du bist überzeugt, dass deine Arbeit die entsprechende Vergütung rechtfertigt.

Motivation und Qualität: Du bist bereit, dein Bestes zu geben, und möchtest für exzellente Arbeit fair behandelt werden.

Außerdem profitiert auch der Arbeitgeber von zufriedenen Mitarbeiter*innen: Ein fairer Lohn fördert Engagement, Loyalität und Produktivität. Kurz gesagt: Wer gute Arbeit leistet, sollte keine Angst haben, ihren/seinen gerechten Wert zu verlangen! 😊

Hast du vor, diese Argumentation in einer Verhandlung zu nutzen? Ich könnte dir dabei helfen, das noch weiter auszuarbeiten!