Gefährdet die ‘Mocro-Mafia’-Debatte SPD und Teillegalisierung?
In den Medien heißt es immer wieder, die „Mocro-Mafia“ komme wegen der Teillegalisierung aus Holland nach Deutschland – obwohl es dafür keine belastbaren Daten gibt. Meine Sorge ist, dass diese Behauptung auch in SPD-Kreisen Anklang findet. Schließlich wird die SPD bei einer möglichen GroKo für die Teillegalisierung entscheidend sein.
5 Antworten
Ich sage es immer wieder: politisches Gezänk in der Öffentlichkeit ist kein Koalitionsvertrag.
Auch die CDU wird die Cannabis-Teil-Entkriminalisierung nicht rückgängig machen, wenn sie die Polizei lieber gegen ernsthafte Verbrechen einsetzen will.
Verschärfungen werden die Verhandlungsmasse nach der nächsten Bundestagswahl sein. Vollständige Prohibition macht außer für populistische Profilierung in den Medien keinen Sinn und beim Regieren gilt Sachpolitik. Vielleicht erleben wir dann Besitzverbote außerhalb der eigenen vier Wände und Anbaubegrenzung auf eine Pflanze.
Für die Show und Wählerbegeisterung wird aber weiterhin jeder Unsinn im eigenen Sinne umgedeutet.
Jeder der 2 Meter gerade aus denken kann weiß dass das so ist. Aber die kommen nicht wegen der Teillegalisierung zu uns rüber sondern weil unsere Politiker es verschlafen haben auch direkt einen Markt für Cannabisblüten zu schaffen.
Nur deshalb kann die Mafia hier Fuß fassen!
Wenn jeder einfach in einen Laden gehen und sich Cannabis kaufen könnte gäbe es das Problem nicht, unsere Politik geht aber davon aus das jeder einen grünen Daumen hat was nicht so ist.
Verschärft wird das Problem noch in dem die Vergabe der Anbaulizenzen für Clubs durch die Cannabisgegner verzögert wird.
Der einzige Weg aktuell legal Blüten zu beziehen ist über ein Privatrezept und eine Apotheke und dieser Weg ist total überlastet, die bekommen ca. 300 Bestellungen pro Tag aktuell.
LG
Juli
Dazu braucht man keine belastbare Daten da es diese bei Mafiastrukturen eh nicht gibt^^
Es ist für die Mafia nun nicht mehr so riskant über die Grenze zu gehn und daher breitet sie sich auch aus.
Wer die organisierte Kriminalität auf die Teillegalisierung schiebt ist schon den Lügen der Prohibitionisten auf den Leim gegangen.
Nein, die Mocro Mafia kämpft gerade um ganz andere Marktanteile mit deutlich attraktiveren Margen.
95% der Schlafmohnproduktion in Afghanistan ist durch den neuen Aufstieg der Taliban zusammen gebrochen. Auch der Schwarzmarkt erleidet damit gerade eine massive Angebotsverknappung.
Gleichzeitig erlebt Deutschland gerade eine Crack- und Kokain-Schwemme.
Das Cannabisgeschäft spielt keine Rolle, weil eben ⅔ der Konsumenten auf Eigenanbau(auch illegal durch ihre Freunde) und Apotheken umgestiegen sind. Die Margen sind auch eingebrochen.
Wie bereits erklärt ist die Beschaffung über Apotheken aktuell schwierig weil die total überfordert sind und so weichen viele auch auf den Schwarzmarkt aus.
Eigenanbau von komplett 0 aufzuziehen ist nicht gerade günstig deshalb meide ich das aktuell auch noch.
Die verstärkste Aktivität, die von Behördenvertretern vorgetragen wird, sowie nachvollziehbar Bombenexplosionen, die zeitlich damit zusammenhängen sind überzeugend.
Der Gesetztesentwurf hat eben das selbe Problem produziert, wie es die Holländer bereits haben. Eine höhere Nachfrage, die aber mti weniger Strafverfolgung einhergeht und der Schwarzmarkt der Hauptlieferant ist, weil es attraktiver als das legale Angebot ist.
Wo sind die Daten, die das belegen? Sie tun so, als gäbe es vor der Teillegalisierung keine Drogen/Bandenkriminalität. Das war ein Konflikt zwischen Kriminellen, kein „Bandenkrieg“ der ganz Deutschland beherrscht. Zu dem war die Mocro-Mafia auch schon früher in DE tätig.
Objekte, die hier z.B auf einmal regelmäßig in die Luft fliegen sind Teil deiner ,,Daten''. :) Wenn hier Vertreter von Strafverfolgunsbehörden jenes sagen, dann ist ersmal nicht von einer parteipolitischen Beeeinflussung auszugehen. Vorallem weil im Gegensatz zu seiner Behauptung eben nicht fokussiert im Kontext der Legalsieriung gesprochen wird, sondern lediglich auf die Zunahme aufmerksam gemacht wird.
Hast du nicht gesehen, wie krass die Polizeigewerkschaften gegen die Teillegalisierung gewettert haben? Die DpolG unter Rainer Wendt ist alles andere als unpolitisch. Durch die Teillegalisierung geht denen die Statistik flöten und dagegen kämpfen die Polizeigewerkschaften an.
Der Hintergrund des Bandenkrieges in Köln ist der Diebstahl einer großen Menge Cannabis aus einer Lagerhalle.
Das hätte genausogut Kokain sein können.
Ergebnis wäre das gleiche.
Wenn eine Mafiagruppe der anderen Mafiagruppe hunderte Kilo Drogen klaut gibt es eben Bandenkrieg.
Du beschreibst um was es ihnen spezifisch geht.. Das ist unerheblich für die objektive Zunahme an öffentlichkeits- und strafrechtlichrelevanten Vorfällen.
Es gibt keine Zunahme der Konsumenten, die eine Erklärung für ein größeres Marktvolumen wäre.
Kaum jemand kiftt (mehr) seit der Legalisierung, der es vorher nicht auch getan hat.
Problem ist, dass die meisten Kiffer nach wie vor beim Dealer kaufen.
Denn Eigenanbau ist teuer und nicht jedem möglich und auch nicht so einfach.
Und CSC gibt es mittlerweile 14, 11 davon in Niedersachsen.
Der Schwarzmarkt ist groß und geblieben, aber eben nicht größer geworden wie hier kolportiert.
Das stimmt einfach nicht.
Jetzt anwortest du nicht inhaltlich auf den letzten talking point, aber von mir aus..:)
Doch. Das ist eine allgmeine kriminologische Erkenntnis, dass eine Legalisierung kurzzeitig zu einem Piek im Konsum führt bis es dann wieder zurückgeht auf etwa das selbe Niveau.
Außerdem habe ich über das ,,Volumen'' des Schwarzmarkts keine Aussage getroffen, sondern lediglich eine größere Nachfrage. Das ist nicht das selbe.
Dann müsste ein eventueller Peak bis zum Herbst 2025 ja wieder abgeflacht sein.
Ich beobachte in meinem Viertel aber nicht dass überhaupt mehr gekifft wird. Hier wurde immer schon viel und öffentlich gekifft, auch wo es noch illegal war.
Dass deine Augen keine Aussagekraft haben muss ich hoffentlich nicht sagen.
Ich sehe lediglich, dass Dir die Deinen offensichtlich soeben ausgegangen sind.
Anekdotische Evidenz hat in einer sachlichen Diskussion nichts zu suchen.. Ich habe eben fliegende Elefanten gesehen. Lass mal darüber diskutieren... ahaha.
Nein, das ist eigentlich nur in AfD- und Unionskreisen geläufig.
Es kann durchaus sein, dass die Teil-Legalisierung nach der nächsten Bundestagswahl 2025 auf dem Tablett einer Neuauflage der GroKo geopfert wird.
Und wie es über Jahrzehnte der Illegalisierung von Cannabis war, werden dafür dann auch wieder alle möglichen Argumente an der Haaren herbeigezogen, egal wie haarsträubend sie auch sein mögen.
Das Thema Mocro-Mafia eignet sich durch deren akuten kölner Bandenkrieg natürlich prima.
Dass es diese Mafia allerdings erst seit der Legalisierung gäbe kann man nur völlig ahnungslosen Personen erzählen. Aber das funktioniert trotzdem seit Jahrzehnten prima, weil einfach die meisten Menschen keine Ahnung von illegalen Drogen und den Vetriebsstrukturen haben. Denen kann man alles erzählen und davon leben CDU/CSU seit Ewigkeiten beim Thema Drogenpolitik.
Wird die SPD das tatsächlich mitmachen? Die vielen Menschen, die Rekriminalisierung von Millionen Bürger, wäre alles andere als „sozial“. Zumal ich gar nicht wüsste, wie man die vielen Menschen die bereits anbauen wieder verfolgen möchte?! Das würde doch alles überlasten?!
Ich befürchte das kann man nicht ausschließen. Die Legalisierung war nie ein Herzensthema der SPD.
Im Koalitionsvertrag der Ampel war es der Wunsch der Grünen und es waren auch die Grünen, die im Bundesrat dafür gesorgt haben, dass NRW und Schleswig-Holstein kein Veto eingelegt, sondern sich enthalten haben. In NRW und Schleswig-Holstein regiert nämlich Schwarz-Grün.
Cannabisfreunde sollten also eher auf Schwarz-Grün als auf neue GroKo hoffen.
Groko ist ja sowieso unrealistisch. Denke die Grünen werden wieder mit von der Partie sein, auch wenn das viele aus der Union ausschließen.
Das tue ich auch, allerdings gehe ich eher von einer GroKo aus. Der Wahltrend ist da leider eindeutig.
Jeder weiß das die Teillegalisierung der Grund ist? Nein, dazu gibt es einfach keine belastbaren Daten. Der Bedarf ist Stand jetzt gleich geblieben. Das hat Jakob Manthey(drogenforscher) mit Daten belegen können. Warum sollte dann plötzlich der Schwarzmarkt wachsen, bei gleichgeblieben Bedarf? Stand jetzt sieht es danach aus, dass das ein Einzelfall zwischen Kriminellen war.