Frühsexualisierung von Kindern, was ist pasiert?

8 Antworten

Ich bin da vor Zeiten drüber gestolpert und habe mich dann ein wenig durch die digitale Welt zum Thema bewegt. 

Nach meiner Erkenntnis gibt es vor allen Dingen innerhalb der ev. Kirche eine Gruppierung, welche in einigen Bundesländern versucht, schon Grundschülern Pornoliteratur als Unterrichtsmaterial aufzuzwingen. Hamburg fällt mir dazu ein. Da müssen teilweise die jungen Menschen wegen solchen Humbugs in Psychotherapie. 

Diese gleiche Gruppe will auch unbedingt ihren offensichtlich rein auf den materiellen Teil ausgerichteten "Unterricht" in die Kindergärten tragen. 

Es geht hier nicht um die Frage, ob dieser Kokainabhängige Freud recht hatte oder nicht. Schon gar nicht geht es darum, ob ein Kind und wenn ja ab wann sexuelle Gelüste verspürt. 

Es geht um die Frage:

Ab welchem Alter ist die Gesellschaft und damit die von ihr beauftragten Institutionen berechtigt, sich in die grundgesetzlich verankerten Rechte und Pflichten der Eltern auch gegen deren ausdrücklichen Willen einzumischen?

Und:

Ist es berechtigt, die Heranwachsenden über einen Kamm zu scheren bezogen auf ihre individuelle Entwicklung und unter Ausschluss der jeweiligen Besonderheiten ihres sie hauptsächlich beeinflussenden Umfeldes?

Auf youtube findest Du mit der Suchabfrage

sexualkunde kindergarten

sexualkunde grundschule

einige auch für mich altes Haus abstoßende Videos. Und ich bin nie ein Kind von Traurigkeit gewesen oder je prüde. 

Tatsächlich bin ich es aus eigener Kindheit gewohnt, relativ nebenher schon sehr früh Sexualkunde gehabt zu haben und diese Tradition wird bis zu meinen Urenkeln beibehalten. 

Aber:

Was bitte ist denn unter diesem Begriff zu verstehen?

Und hier können sich die Geister massiv scheiden. 

Einem kleinen Kind so nebenher bei passender Gelegenheit - und davon gibt es tatsächlich im Alltag reichlich - zu vermitteln, dass nun mal erst mit Beginn der Pubertät Geschlechtshormone entstehen und uns diese stark beeinflussen

ist für mich grundlegende Sexualkunde. 

Pornographiehefte und -bücher brauchen junge Menschen nicht, die noch nicht ihre Geschlechtshormone produzieren. Wozu auch? 

Gut. Es sei denn, sie fragen danach. Dann aber ist für mich Frontalunterricht unangemessen, denn hier ist unbedingt auf die individuelle Entwicklung der jungen Menschen einzugehen. 

Das ist so aus meiner Wahrnehmung der Hintergrund des Themas. 

Wäre meine Familie betroffen würde ich es sehr stark begrüßen, diese Frage bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte diskutieren zu lassen von den Juristen. 


vitus64  14.02.2017, 20:18

Gibt es irgendwelche nachprüfbaren Infos bezüglich der Gruppe innerhalb der ev. Kirche, die "Grundschülern Pornoliteratur als Unterrichtsmaterial aufzwingen will"?

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teafferman  17.02.2017, 17:13
@vitus64

Dokumente und Videos mit offiziellen Aussagen diesbezüglich habe ich damals gefunden. Seither wird mir bei dem Thema schlecht. 

Und noch mal ausdrücklich wiederholt:

Ich bin durchaus sehr dafür, dass den jungen Menschen immer dann, wenn sich die Gelegenheit ergibt, altersgerecht von den beiden Geschlechtern und ihren Unterschieden berichtet wird, aber auch von ihrer Entwicklung im Verlauf des Erwachsenwerdens. 

Worum es aber bei dem Thema ganz offensichtlich geht ist ein Aufzwingen. Ohne danach zu fragen, ob alle Kinder in der Gruppe für dieses Thema offen sind. 

Wir sind nun mal keine Maschinen. Die menschliche Entwicklung verläuft laut zuständiger Forschung in einer Zeitbreite von vier Jahren. Und zwar sehr unterschiedlich. 

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Ich kannte diesen Begriff vorher auch nicht...habe das dazu gefunden...

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-11/sexualkunde-fruehsexualisierung-bildung-afd

Scheinbar ist die AFD der Meinung, dass man speziell Grundschulkinder also Kinder, die sich noch nicht in der Pubertät befinden, nicht mit dem Thema Sexualität konfrontieren sollte. Warum auch immer.

In vielen Grundschulen wird jedoch dieses Thema schon bearbeitet. D. h. Entwicklung der Geschlechtsorgane, wie man Kinder zeugt und wie man verhütet etc. pp.. Dies wird u. a. schon so früh gemacht, um den Kindern zu verstehen zu geben, dass es ihr Körper ist und dass sie darüber aufgeklärt werden, was in Ordnung ist und was nicht. So sind die Kinder z. B. darüber aufgeklärt, was es bedeutet sexuellen Übergriffen ausgesetzt zu sein. Ich persönlich finde das voll in Ordnung und auch lobenswert, dass man die Kinder dahingehend früh aufklärt.

Bereits im Kindergarten gab es dazu schon Themen in der Art: Mein Körper gehört mir!


Menuett  14.02.2017, 14:22

Habe ich bei 4 Kindern weder im Kindergarten noch in der Grundschule erlebt.

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Menuett  14.02.2017, 14:35
@Menuett

Wobei ich sagen muß, dass bei den beiden Großen im Kindergarten noch sehr viel lockerer mit "Doktospielchen" umgegangen wurde als bei meinem Jüngsten.

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conelke  14.02.2017, 14:39
@Menuett

Bei Deinen Älteren ist es vielleicht noch zu verstehen, dass Du davon nichts mitbekommen hast. Vermutlich weil es zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht so thematisiert worden ist. Aber bei Deinem 7jährigen Kind wundert es mich. Aber das kommt auch erst in der vierten Klasse.

Im Kindergarten war auch eher Thema, dass die Kinder lernen NEIN sagen zu können bzw. zu dürfen, wenn sie in Situationen kommen sollten, die ihnen nicht behagen. Z. B. ein fetter Kuss von der Tante, den sie nicht haben wollen beispielsweise.

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Menuett  14.02.2017, 14:52
@conelke

Ich habe dazwischen noch Pflegekinder. Die hatten das auch nicht in der vierten Klasse.

Bei uns waren im Kindergarten Gefühle auch ein wichtiges Thema.

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Es handelt sich um den "Ödipuskomplex" der AfD.

Unter diesem Stichwort findest du genügend aussagekräftige Fakten und brauchst die Blödelbegriffe der AfD hier nicht verbreiten.


Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Insiderwissen

Der Begriff Frühsexualisierung ist unsinnig, denn er gaukelt vor, dass von Außen Sexualgelüste auf Kinder eingeflöst und oktroyiert werde. Schon vor mehr als 100 Jahren stellte Freud fest, dass Kinder ab 5 Jahren ihre Genitalien bewußt wahrnehmen und die des anderwen Geschlechts und dabei sexuelle Erregungen verspüren. Auch frühere Ethnologen wie Mead und Malinowski konnten beobachten, wie Kinder der Südsee ab ca 7 -9 Jahre, bereits sexuelle Kontakte zum anderen Geschlecht herstellten. Masturbation praktizierten sie natürlich auch.

Nur das prüde Bürgertum von der traditionellen Sorte leugnete die kindliche Sexualität, z.T. tut es dies heute noch.

Wenn die Grünen hervorheben, dass auch präpubteriende Kinder eine eigene Sexualitzät haben, dann kommen sie reichlich spät mit dieser Erkenntnis, kleckern nach, was bereits die 68-er Leute dem ahnungslosen Publikum mitteilten.

Offensichtlich isses rechte Hetze und sonstiger lustfeindlicher Spießer, da den Grünen was ungerechtfertigterweise in die Schuhe zu schieben. Auch wenn mir die Grünen Fuzzies eigentlich unsympathsich sind, möchte ich ihnen nicht an falscher Stelle an die Karre fahren.


Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Innerhalb meines Studiums hatte ich viel mit Politik z utun

Menuett  14.02.2017, 14:38

Kinder nehmen ihre Genitalien schon sehr viel früher war als mit 5.

Schon Babies berühren sich da mit einiger Begeisterung. Und Doktorspiele waren nicht nur in der Südsee ein Thema, in meiner Kindheit waren sie das auch.

Heute schreit ja jeder gleicht "Mißbrauch" wenn die Kinder sich mal beschauen und befühlen.

Kindliche Sexualität ist aber nicht mit erwachsener Sexualität gleichzusetzen.

Kein Kind will in irgendeiner Form von Erwachsenen befummelt werden.

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voayager  14.02.2017, 15:20
@Menuett

@Menuett: wer richtig lesen kann, ist klar im Vorteil. Ich schrieb doch ausdrücklich bewußte Sexualität beginnend mit 5 J., also lies auch richtig!

Dass kein Kind von Erwachsenen befummelt werden möchte, ist eine wilde Behauptung. Als ich als 8-jähriger im Krankenhaus von Krankenschwestern gebadet wurde, der Genitalbereich wurde da nicht ausgespart - erregte mich das sexuell ziemlich stark. Stets hatte ich einen Stehen, wenn ich in der Wanne saß oder stand, das ging auch. also verallgemeinere mal nicht so und schließ nicht von dir auf andere, das ist gar zu egozentrisch.

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Es gibt halt Anhänger einer bestimmter Partei, die nichts von Sexualerziehung / Sexualkunde  in Kitas und Grundschulen halten, da die Kinder dort halt noch sehr jung sind und zu früh damit konfrontiert werden.

Mehr kannst du u.a. hier nachlesen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Fr%C3%BChsexualisierung

Mit dem "Belegen" / der Fachkenntnis tut sich diese Partei ja oft sehr schwer.