Introvertiert
Schüchtern
Hochsensibel
Solche Worte fallen mir bei der Beschreibung ein, aber auf gar keinen Fall "eingeschlossen".
Kein Mensch außer Du selbst kann erforschen, wer Du wirklich bist, wie Du wahrnimmst, fühlst. Um zu erforschen, wer Du bist, beginne damit
Tagebuch von Hand auf Papier zu schreiben. Dabei kommt es weder auf Rechtschreibung, Schönschrift noch Sinn an. Wesentlich ist, den nichtstofflichen Teil des eigenen Selbst mal in Worte fassen zu lernen.
Wir können nur wahrnehmen, wofür wir Worte haben. Worte finden wir in Büchern. Der Ausweis der nächsten öffentlichen Bibliothek kann hier äußerst dienlich sein. Die Menschen, die dort arbeiten, geben gerne kostenlos fachlichen Rat. Empfehlen möchte ich Dir damit anzufangen, Bücher über und von Menschen Deines Alters aus der ganzen Welt zu lesen. Davon gibt es reichlich. Und viele sind in öffentlichen Bibliotheken zu finden.
Natürlich gibt es auch Unmengen an Ebooks. Digital hast Du aber keine Beratung. Diese aber ist gerade für den Anfang wichtig.
Es gibt einige englischsprachige Autorinnen, die in Afrika lebten für einige Zeit, dann nach England auswanderten und ihre Erlebnisse in Buchform in Worte fassten. Namen habe ich Dir da keine. Ob sie noch im Archiv von dradio mit der Suchabfrage
Literatur für junge Leute
Literatur
zu finden sind schaue selbst mit den geschriebenen Suchabfragen nach.
Allgemein ist empfehlenswert, dradio regelmäßig zu hören, auch wenn es nur nebenher geschieht. Ebenso wie dradio hat auch Arte einige Sendereihen, welche sich mit Themen auseinander setzen, die für Minderjährige und junge Erwachsene von Bedeutung sein dürfen.
Bitte schaue bei youtube die ersten fünf Videos zu
doku pubertät
an. Ebenso gebe bei dradio als Suchabfrage ein
Pubertät
und erforsche das angebotene Archiv dazu ausführlich.
Auf diese Weise lassen sich digital Worte für das Innenleben finden.
Es ist keine Schande und keine Einschränkung, introvertiert, schüchtern oder hochsensibel zu sein. Wer sich dessen bewusst ist kann lernen, damit angemessen umzugehen ohne Selbstschaden zu verursachen und missverständlich oder Andere verletzend zu agieren.
Mir scheint, für den Anfang sind das reichlich Aufgaben.
Es mögen hier Antworten geschrieben werden, die von Disziplin und Zeug handeln. Disziplin will erlernt sein. Vor allen Dingen will der Sinn davon erst mal vermittelt sein. Dafür ist das Elternhaus zuständig in unserer Gesellschaft. - Manches Elternhaus kann oder will aber genau diese Wesentlichkeit nicht vermitteln. Denn wir können nur weiter geben, was wir haben.
Disziplin ist ja ein nettes Wort. Gerne wird damit um sich geworfen. Es gibt eine einfache Übung, die den Sinn dieses Wortes vermittelt:
Spüle eine Tasse und denke darüber nach, warum Du das tust. Tabu sind Antworten wie
es gehört sich
damit sie halt sauber ist
und so fort. Finde Deine ganz persönliche Antwort auf diese Frage. Und finde so einen Bezug zu Deiner Wertigkeit bezüglich Disziplin.
Dann mögen hier so Worte geschrieben werden von wegen, wenn Du so weiter machst wirst Du Hartz-IV-Empfänger. Was ich als bildungsfernen aber gerne genutzten Unsinn wahrnehme. Jene rund sieben Millionen Sozialtransferbezieher, die wir uns leisten, sind es nicht freiwillig. ABER nicht jeder Mensch ist dazu geboren, einen Affentanz um tote Gegenstände als Lebenssinn zu verstehen.
Nimm also beleidigende und verletzende Antworten einfach nicht zur Kenntnis.
Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.
Erwarte also auf keinen Fall, dass Du gleich riesige Veränderungen in Dein Leben einbauen kannst. Achte lieber darauf, dass Du mit den Füßen jeweils gute Bodenhaftung hast, bevor Du den nächsten Schritt tust.