Fragen zu Pferderennen.?
Ich würde mich gerne über Pferderennen informieren, und da es so meistens nur die beiden Extreme (pro und contra) gibt würde ich mich über viele verschiedene Antworten zum Thema freuen!
Z.B. Beim Pro wird häufig genannt das das Pferd, wenn es nicht will nicht laufen würde... Pferde sind aber Flucht- und Herden Tiere was dann doch eher dagegen spricht, da Pferde ja den "Drang" haben, mit zu rennen das ist etwas verwirrend
Beim Contra wird auch häufig genannt das die Tiere durch die Peitsche schmerzen haben, obwohl die Peitsche strengen Richtlinien unterliegt und dem Tier eigentlich keine starken Schmerzen zufügen sollte...
Ich würde mich sehr über Antwort freuen!
8 Antworten
Pferderennen dienen zuallererst der Zuchtauswahl. Dieser ist zu verdanken, dass es überhaupt leistungsfähige, gesunde Pferde mit stabilen Knochen, leistungsfähigem Herzen und guter Lunge gibt.
Ein „Nebenprodukt“ welches leider zur Hauptsache wird, ist natürlich Geld. Unter Umständen sehr viel Geld. Und je mehr es um Geld geht, um so mehr bleibt in aller Regel vieles menschliche, moralische auf der Strecke.
Ich habe früher in einem kleinen Rennstall mitgearbeitet. Da ging es nicht um 7 - stellige Zahlen, sondern eher um 4- stellige. Und ich muß sagen: es war eine der schönsten Zeiten meines Lebens. Eines der Pferde, das ich im Training ritt, war 3 Jahre alt und wurde auf sein erstes Rennen vorbereitet - es ist also überhaupt nicht wahr, dass Grundsätzlich alle Rennpferde schon als Fohlen geritten werden; denn 2-Jährigen- Rennen rentieren sich für viele überhaupt nicht. Diese gehören meiner Meinung nach aus Tierschutz Gründen verboten.
Die Geschichten von gebrochenen Beinen sind natürlich spektakulär, im Rennen genauso wie plötzlicher Tod in der Vielseitigkeit. Wären diese Szenarien aber so häufig, würden sie nicht so aufgespielt. Die wesentlich häufigeren Schäden und Unfälle im Alltag betüddelter Freizeitpferde zählt niemand. Auch nicht die Unfälle auf der Koppel, und über die Lebensdauer eines Mustangs in der Wildnis findet man nirgends Angaben.
Wobei ich allerdings Bedenken habe, sind schwere Hindernisrennen. Da frage ich mich schon, ob das wirklich sein muß.
Dass ein Pferd „zum Sieg geprügelt“ wird, ist völlig undenkbar.
Ich hätte mir als junger Mensch sehr gerne ein ausgebrauchtes Rennpferd gekauft. Nicht etwa, um eines „retten“ zu wollen, sondern in der Überzeugung, hier einen wunderbaren Partner für den gehobenen Freizeitbereich zu finden. (Natürlich, nachdem man es dann mit Hilfe fachlicher Kompetenz ausgebildet hat).
Abschließend meine persönliche Meinung: Pferderennen sind eine gute Sache, jedoch gehören 2- Jährigen- Rennen abgeschafft, und die Schwere von Hindernisrennen sollte überdacht werden.
Sehr gerne würde ich dir das höflich und respektvoll erklären… komm doch auf ne Tasse Kaffee vorbei 😉
Kurz fassen bei komplexen Themen ist schwierig. Und dabei noch die richtigen Worte zu finden, ist noch schwieriger (für mich, zumindest 🫣).
Wo fang ich an?
- Auch Dressurreiten ist „natürlich“, da es sich um natürliche Bewegungsabläufe handelt, die (zumindest im eigentlichen Sinn!) zur Gesunderhaltung des Reitpferdes gefördert werden. Wenn es dich tiefer interessiert, lies das Fachbuch „Das Pferd in positiver Spannung“, und die Biografie von Jessika von Bredow-Werndel.
- Springen ist genauso wenig „unnatürlich“ für Pferde, wie Fußbsllspielen fur Menschen: gehört zwar nicht zu normalen Überlebensstrategieen der Steinzeit, bedient aber durchaus den Spieltrieb vieler ihrer Art, wenn sie entsprechend herangeführt werden.
- Dass ein Pferd , wenn es das Jugendalter hinter sich gelassen hat, nur meist nur noch zweckbestimmt rennt, ist ebenso mit Sesselpupsern unter den Menschen zu vergleichen. Gemäß dem physikalischen Gesetz der Trägheit. Nun hat aber das Pferd in der Natur täglich 20 -40 kam am Tag zurückzulegen, und wird von Artgenossen oder Fressfeinden zwischendurch zu schnellerer Gangart motiviert. Für diesen Zweck ist seine Lunge, sein Bewegungsapparat und sein Kreislaufsysrem ausgelegt. Werden diese nicht regelmäßig strapaziert, drohen wie beim Menschen erhebliche Beeinträchtigungen durch Wohlstandserkrankungen.
- Stress hat auch jeder menschliche Sportler beim Wettkampf-ist er deswegen unglücklich und gequält? Wie seine vierbeinigen Kollegen im Einzelfall sicher. Wer kennt nicht die haarsträubemden Geschichten von im Sport verheizten Kindern, die hungern müssen, um gute Turnerinnen zu werden und Ähnliches. Aber es gibt auch solche, die es lieben, die verkümmern regelrecht, wenn man sie nicht mehr entsprechend fördert und fordert. Beim Rennpferd sind es nur Augenblicke an der Startmaschine, die für etliche wohl echt unangenehm sind. Und überhaupt, was ist „Stress“? Stressanzeichen werden vor allem bei Hengsten vor dem Deckackt zu messen sein. Ist das Vermehren dann auch Tierquälerei? Und was denkst du, wie viel Stress eine Geburt bereitet… Ein Leben völlig ohne Stress ist unmöglich, und auch ungesund. Kein Sportpferd hat so viel Stress im Leben wie der Mensch, der das Geld dafür verdienen muß. Stress klingt für uns nur so negativ, weil der moderne Mensch zu sehr vom Terminkalender und unangemessenen Forderungen geplagt ist.
Vielleicht lohnt sich meine Mühe ja, und ich konnte die wenigsten ein kleines Stückchen weit etwas verständlich machen 😅
Danke für die Antwort!
Habe meine Frage schon total vergessen 🫣. Danke jedenfalls für die Mühe und den langen verständlichen Text
Gern geschehen ☺️
Für Leute, die es zu schätzen wissen, gebe ich mir gerne etwas Mühe mit den Antworten 😊
ich bin dagegen allein schon wenn ich mir die zahlen ansehe, wie viele pferde sich dort die beine brechen und teilweise noch auf der bahn eingeschläfert werden oder wie junge die generell nur werden
Genauso muss man dann aber gegen Kraftfutter für normale gesunde Freizeitpferde sein, die einigen Pferden einen früheren Tod bringen, gegen Decken, die dem Pferd nicht nutzen, aber alle Pferde der Gefahr aussetzen, in der Beriemung hängen zu bleiben, gegen Bandagen und Gamaschen zum Reiten in vielen Fällen (auch wegen der Sehnenverletzungen werden mal Pferde früher eingeschläfert als ansonsten notwendig gewesen wäre), gegen zu wenig Bewegungsmöglichkeit in der Haltung, ... es sterben so viele Freizeitpferde an gut gemeinten Fehlern, das muss man, wenn man so urteilt, schon auch gegenrechnen.
Den Reitern wird eingeredet die Pferde totpflegen zu müssen, so kann man sie mit dem Leid der Pferde, was sie selbst verursachen ausnehmen wie nee Weihnachtsgans.
Selbst mit Fracks von Pferden kann man noch richtig Geld machen, Gnadenhöfe sei dank. Auch der Tod darf nicht unvergoldet bleiben, Diamant muss es sein.
... was sind denn "Fracks von Pferden"? Wird heute tatsächlich aus Pferdeleder Kleidung geschneidert? ... spooky :-)
Jup ik. Und ich bin gegen alles obenstehende,wenn es keinen spezifischen Grund gibt,warum das Pferd es dringend braucht.
Wenn ich mir die Zahlen der Unfalltoten ansehe, sollte kein Mensch auf die Straße. Und wenn ich die Zahlen der Unfälle im Haushalt ansehe, sollte jegliche Hausarbeit vermieden werden. Und wenn ich die ungezählten Freizeitpferde sehe, die „am Stock“ gegen, sollte zuerst verboten werden, dass Laien Pferde halten.
mag ja alles stimmen, aber es wurde nach meiner meinung gefragt. ein mensch geht auf eigene verantwortung auf die straße. ein rennpferd wird gezwungen.
Hat ja auch keiner gesagt, dass Du Deine Meinung nicht äußern dürftest. Aber es hindert dich auch niemand daran, sie zu überdenken. Man kann von Tag zu Tag dazu lernen 🤗
Das mit der Straße und dem Haushalt dient nur als Beispiel, dass das Leben immer und überall gefährlich ist - für Menschen genauso wie für Tiere.
Ein Freizeitpferd, geschweige denn ein Pferd in der Wildnis, lebt gewiß nicht ungefährlicher als ein Rennpferd.
schon das sage ich auch nicht. ich sehe halt beim rennen keinen wirklichen Mehrwert fürs Pferd. aber natürlich stimmt es, man sollte sein Pferd auch nicht kaputtpfegen. und ich würde mich auch nicht so einschätzen, dass ich das täte, da ich viele Aktionen wie Shettys eindecken oder grundsätzlich Bandagen aufs Pferd werfen doch meist belächel.
Der „Mehrwert“ für das Pferd ist natürlich eher kollektiv zu sehen. Denn Rennen (wenngleich durch Wetten und Preisgelder überlagert), dienen in ihrem ureigenen Zweck der Zuchtauswahl. So dass Pferde mit gesunden Veranlagungen gezüchtet werden. Und über den Zusammenhang zwischen Gesundheit und Lebensqualität braucht man ja nicht zu reden. In der Natur überleben nur die stärksten, das ist die „ natürliche Zuchtauswahl“. Bei der Zucht von Reitpferden geschieht dies durch eben solche Prüfungen.
man braucht dafür aber nicht 3 jährige durch den Sand zu jagen. und diese Pferde werden oft nur für diesen Sport gezüchtet. würde man diesen gar nicht machen, bräuchte man auch kein solches auswahlverfahren. an sich mögen rennen ja ganz schön sein, aber inzwischen zählt für viele eben das wohl der Tiere weniger als das Preisgeld und so lange das so ist, werde ich das nicht unterstützen.
Sagt ja auch keiner, dass du das unterstützen sollst. Und ich wäre auch dafür, Altersgrenzen zu setzen, um „Kinderarbeit“ zu unterbinden; da bin ich ganz deiner Meinung.
Was die Zuchtauswahl betrifft, irrst du jedoch. Denn in sehr vielen Rassen wird Vollblut eingekreuzt -und ich würde immer einen solchen Blütertyp als Reitpferd bevorzugen, eben wegen der Kriterien, die für jedes Reitpferd von Vorteil sind.
Aber gut - ich kann dich wohl an dieser Stelle nicht überzeugen; macht ja auch nichts. Ich wünsche Dir nen schönen Tag noch und allerlei anregende Gedanken 😉
Gyzmomolito935 Yo, dann schau Dir bitte mal die Zahlen an, wie viele Pferde auf der Weide, im Stall oder im normalen Alltag verunglücken.
Und was soll das heißen: "oder wie junge die generell nur werden"?
Ich sehe da keine wirklichen Vorteile. Die Pferde werden schon sehr früh eingeritten, da finde ich, dass sie noch 1-2 Jahre länger ihr Leben auf der Wiese genießen dürfen. Viele brechen sich die Beine und müssen eingeschläfert werden. Die Szenen die man häufig zu sehen bekommt sind auch meistens echt brutal. Ich war allerdings noch nie bei einem Rennen und kann das daher auch schlecht beurteilen.
"Ich war allerdings noch nie bei einem Rennen und kann das daher auch schlecht beurteilen."
Dann wäre es vielleicht besser, nichts darüber zu schreiben ...
Nun denn, aber auch hier muss man schon hinschauen, was man sieht ... und nicht die reißerischen Zusammenschnitte von vermeintlichen Tierschützern hypen ...
auch während des Rennens kann ein Laie nicht beurteilen, wie mit den Pferden gearbeitet und umgegangen wird. Zudem vieles im "Geheimen" passiert
Och, das kann man schon sehen ... im Führring, beim Aufgalopp und nach dem Rennen ... und der interessierte Laie kann auch immer nachfragen ... vielleicht nicht direkt vor Ort, aber sicher in entsprechendem Rahmen.
PS: Im Geheimen passiert im deutschen Rennsport nix ... der ist absolut gläsern ... und die Strafen sind drakonisch!
dies denke ich ist naiv gedacht. Im Trabrennsport ging es oft nicht sehr pferdefreundlich zu.
Gut, wir diffenzieren:
ICH spreche vom professionellen deutschen GALOPPrennsport. :-)
auch da ist nicht alles Gold was glänzt. Doping, falsch eingesetzte Peitschenhiebe,, Pferde mit Panik, ( sieht man an den Tieren die in die Startbox sollen) grausige Hilfsmittel wie Zungenbänder etc. Wo sich alles ums Geld dreht, da ist es mit einem verantwortungsbewussten Umgang mit seinem "Sportgerät" egal ob im Training oder im Rennen meist nicht weit her.
Nun ja ... ich könnte Dir das jetzt alles in Ruhe erklären und danach würdest Du es anders sehen ... aber möchtest Du das wirklich wissen/verstehen?
Wenn Du wirklich mal genauer damit befasst gewesen wärst, wüßtest du, dass Dopingkontrollen ebenso drastisch durchgeführt werden wie konsequente Ahndung von Peitschenmißbrauch. Ein falscher Schlag , und der Sieg wird aberkannt.
Der letzte Satz hätte an den Anfang gehört...
Hier darf ja jeder seine Meinung kundtun, aber es wäre gut, voranzustellen, wenn es sich nur um eine Meinung aus der Ferne handelt, die ohne jegliches Fachwissen dasteht 🤗
Hinter Pferderennen steht Geld u. genau darum geht es. Natürlich laufen die Pferde, weil sie das von Natur aus gut können - aber es wird durchaus tatkräftig nach geholfen. Auch, dass die Pferde noch als halbe Babys bereits volle Leistung erbringen müssen ist deren Gesundheit nicht zu zuträglich. Dazu ein im Vergleich hohes Verletzungsrisiko.
Sieh dir Leistungssport an. Wie sich die Sportler abquälen, welch krasse Leistungen u. eiserne Disziplin sie sich abverlangen, ans Limit gehen, alles auf eine Karte setzen - unschwer erkennbar, dass diese Dinge dann mit einem Tier, welches dem Menschen in der Hinsicht ja völlig ausgeliefert ist, ein noch krasseres Level erreichen.
Pferderennen sind halt Leistungssport und dieser kann pro und contra Pferd betrieben werden.
Also, nicht der Sport, sondern die Betreiber desselben geben den Ausschlag zu gut oder schlecht.
Ansonsten ... Galopprennen sind von allen Pferdesportarten eigentlich die natürlichsten.
Mit dem Hindernisrennen gebe ich aufjedenfall Recht...das sollte dringend verboten werden.
Leider sieht es ofr so aus als würden die Pferde geschlagen werden... allgemein wirken die Pferde sehr gestresst..was ich auch irgendwie verstehen kann..weil wahrscheinlich Musik und die lauten Geräusche das Pferd stressen. Mir ist bewusst das die Pferde nicht geschlagen werden! Es sieht nur für manche einfach so aus ..
Dennoch bezweifle ich dass es den Pferden Spaß macht dem ganzen ausgesetzt zu werden. Ich bezweifle nicht das die Pferde keine tollen Partner sind oder dessen Besitzer die Tiere nicht lieben. Schließlich investiert man viel Geld, Zeit und auch Liebe in das Wohl des Pferdes. Und natürlich gibt es da auch Schwarze Schafe die hinter den Kulissen ganz falsch mit den Pferden umgehen.Gibt es einige ...bestes Beispiel ist da wohl der Arme Tortilla.
Und die Medizinische Versorgung ist bestimmt auch viel viel besser als bei den Freizeitpferden..
aber ich habe einfach mal eine Frage, warum ist es denn die Natur des Pferdes bzw am natürlichsten so ein Pferderennen?...
Mir ist das total neu. Das Springen absolut unnatürlich ist und auch bestimmt die Dressur .. Vielseitigkeit fällt wohl auch eher raus...aber ein Pferd rennt doch eigentlich nur wenn es muss ...also wenn es gedroht wird, gefressen zu werden. Eben Fluchtinstinkt wie andere Tiere in der freien Wildbahn die von Löwen gejagt werden. Selbst ein Hase ...hoppelt schneller weg um es mal doof auszudrücken..aber deswegen gibt es doch auch keine Hasenrennen 😅?
Würde mich über eine höfliche und respektvolle Antwort freuen!