Ist Reiten Tierquälerei? (Pferde)?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Reine Ansichtssache.

Frage mal bei den diversen Tierrechtsvereinen an.

Ebenso bei den Vetbehörden, wie viele Kontrollen die für taube Nüsse machen, weil besorgte Bürger meinen es ist nicht in Ordnung.

Wenn dem Tier (z.B. durch Tierversuche) vermeidbare Schmerzen, Leid, Schaden oder Angst zugefügt wird

Schaden wird reiten immer, ob gerade die Mehrheit der nicht organisierten Reiter diesen ausreichend kompensieren können? Was manchmal so durch den Wald sich schleicht ist nicht von schlechten Eltern. Auch die dort eingesetzte Ausrüstung ist nicht selten fragwürdig, bis hin zu eindeutig mangelhaft bis ungenügend. Nur wird gerade hier fast nie überprüft und die diversen Reitställe kommen ihrer Kontrollpflicht nur sehr zögerlich nach, den umstallen darf der Reiter immer noch einfach so!

Wenn ein Tier vernachlässigt, unnötig überanstrengt oder dessen Würde in anderer Weise missachtet wird

Wenn man sich so manches Hufbild ansieht, eindeutig! Würde, da würde der konservative Reiter auch sagen sofort, bei dem ganzen Müll der ans Pferd heute kommt.

Wenn Kämpfe zwischen Tieren veranstaltet werden, bei denen Tiere gequält oder getötet werden

Wie viele Pferde, werden nach Turnierbesuchen abgegeben zur Tötung innerhalb von 14 Tagen, weil sie die Erwartungen nicht erfüllen und oder sie sich Verletzungen im Zusammenhang eines Turnierbesuchen zugezogen haben?

•Wenn man ein Tier aussetzt oder zurücklässt, um sich seiner zu entledigen
•Wenn ein Tier nicht artgerecht gehalten wird

Geht aufgrund der Transportverordnung nicht! Es werden keine Pferde ausgesetzt. Wenn man die Halter oder letzten Eigentümer ermitteln wollte, wäre es kein Thema.

Artgerechte Haltung? Ist in der aktuellen Richtline des BMEL hinterlegt. Diese geht den einen schon viel zu weit und anderen viel zu kurz gefasst!

Im übrigen finde ich es immer wieder zu den Ferien und Urlaubszeiten so geil, wie viele Pferdeeigner es schaffen den Stallbesitzer gegen sich aufzubringen, nur nicht zu viele neue Pferde und ja den Bestand klein halten. Selbst aber 3 Wochen nach der Beschwerde mit dem Pferd für 14 Tage in den Urlaub fahren, das Pferd aus der gewohnten Herden reißen und natürlich erwarten es kommt nach 14 Tagen wieder in die alten Herden in die alte Box.

Im Bereich der Reiterei ist der Spagat von reinen Dumpfreiter im Freizeitbereich bis zur Dumpfbacke im Profibereich extremst weit aufgefächert, nimmt man noch die diversen Reitverbände und Reitstile dazu wird es nicht besser.

Auch ist der Hintergrund der Reiterei ein gänzlich unterschiedlicher,

  • vom niederschwelligen Reiterhof mit Ferienbetrieb und etwas Reitunterunter übers Jahr
  • Reitverein der Reiten als Breitensport sieht und dementsprechend an den Lehrpferden festhält, diese über die Mitglieder unterhält. So das man für unter 20 Euro die Stunde Einzelunterricht auf guten Schulpferden erhalten kann. Es auch Stunden gibt für finanziell schwache Reiter, für unter 5 Euro die Gruppenstunde.
  • Reitvereine die eher sich als Interessevertretung der bessergestellte Bürger sehen. So sind nach einem Wirtschaft Institut 70 % der Reiter in den oberen 10 % der Gehaltstabelle zu finden und über 90% oberhalb des Durchschnittlohnes.
  • Pensionsbetriebe vom einfachen Freizeitreiter, bis zum Turnierstall.
  • Privatställe, von einfachen Selbstversorgern bis hin von Reitanlagen nur für die Tochter des Hauses.

So unterschiedlich ist auch das Platzangebot, von super viel, bis mega wenig. Hochmodern, zu mega klapprig, von pferdefreundlich zu menschenfreundlich ist alles dabei.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung Pferdewirt, ganzheitlicher Pferdetherapeut

MaliaEverdeen 
Fragesteller
 02.07.2021, 14:29

Vielen lieben Dank für deine durchaus hilfreiche und ausführliche Antwort!

Herzliche Grüße,

~Malia

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Es kommt immer auf den Reiter an.

Wenn jemand dem Pferd im Maul hin und her zerrt, viel zu "groß" fürs Pferd ist, nicht weiß was er tut, das Tier überfordert,... Ja, dann ist es Tierquälerei.


MaliaEverdeen 
Fragesteller
 02.07.2021, 14:06

Vielen Dank für deine Meinung! :) Das sehe ich genauso.

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ja, das Reiten kann Tierquälerei sein. Und die kommt nicht nur bei talentlosen Freizeitreitern vor, sondern auch bei den ganz Großen der Branche.

Aber sie muss keine Tierquälerei sein. Nämlich dann, wenn man anständig reiten gelernt hat und sich bemüht, das Pferd nach seinen Möglichkeiten korrekt zu reiten. Das allerdings ist ein lebenslanger Lernprozess.


MaliaEverdeen 
Fragesteller
 02.07.2021, 14:27

Vielen lieben Dank für deine Antwort.

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Rs kommt darauf an, wie achtsam und professionell man dabei mit den Tieren umgeht. Achtsamkeit kann so leicht in quälender Vermenschlichung enden, wie Proffessionalität in Profitgier. Aber beides miteinander verknüpft kann dem Pferd sehr guttun. Reiten ist keine Tierquälerei, wenn man das Pferd dabei nicht überfordert.


MaliaEverdeen 
Fragesteller
 02.07.2021, 07:59

Ich stimme dir vollkommen zu! Vielen lieben Dank für deine Antwort! :)

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Ja, ich reite selber schon seid vielen Jahren und war auch in einigen Reitschulen und da kann man teilweise leider schon sagen, dass es Tierquälerei ist, aber nicht in jeder Reitschule, es gibt auch ganz tolle Reitschulen!

So bald man Gewalt braucht, eine zu harte Hand, falschen Einsatz von zB Sporen, das Pferd nicht korrekt sattelt, mit unpassendem Zubehör arbeitet, oder zu schwer ist, wird es Quälerei fürs Pferd...Es gibt noch tausend andere Dinge, die zur Qual fürs Pferd werden können: In den Rücken knallen, riegeln, Rollkur, barren, zu alte Pferde zu hart reiten, zu jung starten, etc.

In der Pferdehaltung und im Umgang kann man so viel falsch machen, aber zeitgleich auch so viel richtig. In jeder Reitweise gibt es Dinge, die ich kritisch sehe und doch hängt es immer von der Person ab, die mit dem Pferd zu tun hat.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe drei eigene Pferde, mehrere Zertifikate und Kurse

MaliaEverdeen 
Fragesteller
 02.07.2021, 07:58

Vielen lieben Dank für deine Antwort! :)

Ich stimme dir in jenen Punkten vollkommen zu!

Ich finde es manchmal sehr schade, wenn Pferde "nur" für den Reitsport ausgebeutet oder verletzt werden. Schließlich sind Pferde Lebewesen und keine Sportgeräte, welche man für seine Interessen nutzen kann.

Solange das Pferd keine Schäden, Schmerzen oder Leid ertragen muss, sehe ich in der Pferdehaltung bzw. Dem Reitsport kein Problem.

Schade ist nur, dass sich teilweise nur sehr wenige Reiter daran halten.

Ich wünsche dir noch einen wunderschönen Tag!

~Malia

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lastunicorn007  02.07.2021, 09:16
@MaliaEverdeen

"Dass sich teilweise nur sehr wenige daran halten" - von den Leuten die du kennst. Ich kenne einen Haufen Leute, die ihr Pferd als Sportpartner sehen, über alles lieben und genauso behandeln. Ich könnte immer kotzen wenn nur sportlich ambitionierte Reiter in den Dreck gezogen werden. Kaum Pferde werden so gut behandelt wie Sportpferde. Klar müssen sie Leistung bringen, aber dafür wird auch alles dafür getan, dass sie diese erbringen können. Wenn ich sehe wie so manches Freizeitpferd sein Leben lang auf der Vorhand und absolut nicht gesunderhaltend (weil Reitunterricht braucht man ja nicht) durch die Gegend gedackelt wird, finde ich das deutlich mehr Tierquälerei als ein Sportpferd, bei dem alles dafür getan wird, dass es fit ist, korrekt geritten wird und die verlangte Leistung bringen kann.

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MaliaEverdeen 
Fragesteller
 02.07.2021, 14:25
@lastunicorn007

Huhu, du hast natürlich vollkommen recht.

Ich kenne sehr viele Reiter, welche ihre Pferde spitze behandeln, halten etc.. Nur leider kenne ich genauso viele Menschen, welche durch ihre Handlung dem Tier (bewusste) Schäden zufügen.

Anhand des Beispiels "Reitsport" kann man dies recht häufig erkennen. Es ist nicht selten so, dass Pferde (durch den Reitsport) schwer verletzt werden (Unfälle) und dabei evtl. sogar sterben. Auch "Hilfsmittel" wie Sporen, Trensen etc. werden (recht häufig) falsch eingesetzt und das Pferd erleidet (durch den Reiter) Schmerzen. Auch gewisse "Trainingsmethoden" (wie Rollkur etc.) sind meistens tierschutzwiedrig.

Ich sage nicht, dass jeder (Sport) Reiter seinem Pferd Schaden zufügt, es ist nur ein Beispiel. Ich reite selber, weshalb ich deine Meinung durchaus nachvollziehen kann.

~Malia

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lastunicorn007  02.07.2021, 15:15
@MaliaEverdeen

Ich finde es einfach eklig wenn es ständig solche Verallgemeinerungen gibt. Klar kann man sagen "böser böser Sportreiter", dass ständig Tiere eingeschläfert werden weil Freizeitreiter aus jux übers Feld preschen und das Tier in ein Loch tritt, die Pferde unreitbar werden weil sie durch schlechtes "Freizeitreiten" die Gelenke kaputt haben und sich Arthrose bildet und ständig Kinder, die nicht reiten können, ihren Pferden die Sporen in die Seiten hämmern und mit der Gerte auf den Hintern hauen. Ich würde wetten, dass man auf den Turnieren deutlich weniger Tierquälerei sieht als an vielen Reitställen.

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MaliaEverdeen 
Fragesteller
 02.07.2021, 22:59
@lastunicorn007

Deshalb war meine Frage auch ob "das Reiten" (im allgemeinen) als Tierquälerei angesehen werden kann. Wenn der Mensch seinem Pferd Schaden zufügt, so kann man von Tierquälerei sprechen!

Du weißt und siehst dann ja sicherlich selber, wann das Reiten zu Tierquälerei wird. Wenn du dein Pferd durch schwereTrainingsmethoden oder tierschutzwiedrigen Mitteln "trainierst" oder du siehst, dass beispielsweise unerfahrene Reiter auf das Pferd (mit beispielsweise Sporen) eintreten, so kannst du ja selber behaupten, Tierquälerei gesehen und verstanden zu haben.

Es tut mir furchtbar leid, wenn ich dich in irgendeiner Weise angegriffen habe. Das wollte ich nicht. Das Thema "Reitsport" war nur ein hemmungsloses Beispiel in der ganzen Pferde Geschichte.

~Malia

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