Fracking Erdöl/Löseprozess?
Hallo,
ich habe eine kleine Frage zum Fracking.
Um den Druck zu erhöhen, wird ja beispielsweise Erdgas oder Wasserstoff reingepumpt. Wie wird aber dadurch der Druck erhöht? Versteht man das so, dass quasi unter das vorhandene Erdöl Wasserstoff gepumpt wird, wodurch das Erdöl stärker nach oben gedrückt wird? Oder wie stellt man sich das bildlich vor?
s
3 Antworten
Nein - Fracking passiert, sobald der Druck im Bohrloch, den lithostatischen Druck (also den Druck des Umgebungsgesteins) überschreitet. Was dann passiert ist vom Gestein abhängig. Dabei ist das Ziel entweder das in Poren eingeschlossenes Erdöl/Gas leichter zu fördern oder allgemein die Durchlässigkeit des Gesteins zu erhöhen.
Dabei wird allerdings kein Wasserstoff oder Gas verwendet. Sondern unterschiedliche Chemikalien und Feststoffe.
Oft hat Fracking ja das Ziel mehr aus dem Untergrund herauszuholen. Es wird schon lange angewandt und seit "neuerer" Zeit auch mit dem Ziel aus "Ölschiefer" zu fördern. Dabei handelt es sich aber petrografisch nicht um Schiefer, sondern oft um geringdurchlässiges Gestein.
Ja, das stimmt, ich glaube ich meinte damit eher die Diskussion um Schiefergas, was in den USA, ja seit den 90ern und 2000ern viel gemacht wird, und seitdem dort und hier viel diskutiert wird.
folgendes verstehe ich nicht so ganz: Bezieht sich dein erster Satz darauf, dass we wenn der vom Stein resultierende Druck kleiner ist als der Druck des Bohrers, dass dadurch quasi, weil eine größere Gegenkraft auf das Gestein wird, restliches Gestein aufgeht. Also, dass quasi eine Kraft vom Gestein hochwirkt, wobei eine Kraft vom Bohrloch runterwirkt. Wobei bei einem höheren Druck, also einer höheren Kraft (vom Bohrer), das Gestein aufgeht. Und inwiefern spielen dabei die chemikalien eine Rolle, beziehungsweise, wie werden diese eingesetzt? Habe es jetzt so verstanden, dass durch den alleinigen Überdruck das Gestein platzt.
Jein, den Bohrer darf man sich nicht so vorstellen wie eine Bohrmaschine, die "Kraft" ausübt, sondern es gibt eine Bohrspitze (also eher einen Meißel) der das Gestein zerkleinert.
Dann gibt es dazu immer eine sogenannte Bohrspülung. Die gibt es immer. Da wird eine Flüssigkeit mit in das Bohrloch gepumpt, unter anderem damit das Bohrloch stabil bleibt und um zu Messen ob Volumen (z.B. Öl oder Gas) dazu kommt. Wenn der Druck dieser Spülung zu gering ist, kann es zu unkontrollierten Austritten, also "Blowouts" kommen. Wenn der Druck zu hoch ist, kommt es zum Fracking des Gesteins, also durch den Überdruck der Spülung wird Flüssigkeit in das Gestein gepresst - Ist ja klar, weil die Flüssigkeit "flüchtet" dahin, wo der Druck niedriger ist.
Ich verstehe es leider immernoch nicht so ganz: Habe ich jetzt quasi mein Bohrer, dort ist eine Flüssigkeit drinne und herrscht ein Druck. Wenn dieser Druck irgendwie zu hoch ist (höher als das von dem Gestein?), gelingt die Flüssig in das Gestein und dieses wird aufgelöst, wodurch mehr Öl etc freigesetzt wird.
Ja, fast, nur dass der Druck sozusagen von allen Seiten im Bohrloch kommt. Die Spülung kannst du dir so vorstellen: Erdölbohrloch - Bohrmeißel – Wikipedia und wenn der Druck dann groß genug ist, dann können Risse im Gestein entstehen, in etwa wie in der oben verlinkten Abbildung.
Hier ist eine sehr vereinfachte Darstellung fürs Bildliche Vorstellen: fracking-in-michigan-orig-stock-2012-11-28.jpg (300×300) (wp.com) Der Druck ist so hoch, dass Risse entstehen, und dadurch danach leichter Öl oder Gas zum Bohrloch gelangt.
Da wird kein Wasserstoff verwendet! Man kann fracking mit Heißdampf/Wasserdampf betreiben. Vielleicht eine Verwechslung?
Kein Gas. Flüssigkeit. Es wird Flüssigkeit hydraulisch in die Erde gepresst, welches Risse im Gestein erzeugt. Durch diese fließt das Öl dann..Das erleichtert die Förderung
Die Nutzung von Ölschiefer zur Erdölgewinnung ist schon über 100 Jahre alt!