Erdöl/Fracking (2)?
Hallo,
ich habe immer noch eine kleine Frage zum Fracking. Folgendes verstehe ich noch nicht so ganz:
Im ersten Verlauf, wird ja das Erdöl durch den Eigendruck der Lagerstätte hochtransportiert. Nach einer Zeit jedoch, reicht der bestehende Druck nicht mehr aus, sodass Erdgas oder /und Wasser eingepresst werden, um den Druck zu erhöhen (hierbei spricht man aber noch nicht vom Fracking, oder? ). Im letzten Verlauf konzentriert man sich dabei, Erdöl vom Gestein zu "befreien", beziehungsweise die Schichten durchlässiger zu machen (ab hier spricht man vom Fracking). Dabei wird eine Flüssigkeit (beispielsweise) eingepresst, die durch ihre Eigenschaften das Gestein zersetzt oder generell einen Überdruck hat, wodurch das Gestein kaputt geht, richtig? Jetzt zu meiner Frage: Wie stellt man sich die Druckerhöhung anfangs vor, wird dann quasi unter die lagerstätte eine Gemisch dazugegeben, welches zusätzlich eine Druckkonzentration auf das Erdöl (Lagerstätte) ausübt ? Oder wie stellt man sich das vor? Und was sind die sogenannten Blow-outs und warum entstehen diese (logisch betrachtet). (Das eingeblendete Bild bezieht sich auf die Druckerhöhung, kann man sich das so ungefähr vorstellen?)
Und ist es dann so, dass man beim Fracking quasi von einem zusätzlichen Bohrtrum reinbohrt, oder vom gleichen. Weil erstmal ist ja die Sonde gerade nach unten gerichtet und danach entsteht ja (beim fracking) wie ein "L", ist das dann zusätzlich oder wie versteht man das?
3 Antworten
Wenn das reguläre Fördern nicht mehr klappt, wird Flüssigkeit ins Gestein gepumpt. Fies kann durch weitere Bohrlöcher geschehen. Durch hydraulischen Druck, entstehen Risse im Gestein durch die Öl fließen kann. Dadurch befreit man Öl, das in tieferem Gestein gefangen ist.
Blowouts entstehen, wenn der Druck einen Weg an die Oberfläche findet, durch ein Bohrloch oder auf natürlichrm Wege
Ja? Kann man sich das so wie im Bild vorstellen?
Was das L betrifft: Man will durch den waagrechten Rohreverlauf die Fläche vergrößeren, Lagerstätten sind oft deutlich größer in der Horizontalen als in der Vertikalent. Hängt aber letztlich von den Details im Bodengefüge ab.
Wenn Gas unter Abschluß entsteht in einer Lagerstätte mit freiem Öl, dann steht diese unter Druck, weswegen Gas und Öl von selbst aufsteigen. Dadurch nimmt der Druck ab und ich muß das durch Einleitung von z.b. Wasser kompensieren. Dazu kann ich eine Sonde nehmen, die ich im Förderohr in die Lagerstätte führe, also Rohr in Rohr.
Fracking, eigentlich hydraulic fracturing, also grob 'Zebrechen durch Wasserkraft,' ist ein Verfahren für Lagerstätten, in denen das Gas/Öl nicht frei ist. Ich presse also ein geeignetes Gemisch aus Flüssigkeiten und Feststoffen in die Lagerstätte, um das Gestein rissiger zu machen. Auch hier kann ich Rohr in Rohr nutzen, oder eben zwei Rohre in die Lagerstätte einführen.
Beim Blowout sucht sich das Fördergut einen anderen als den erwünschten/vorgesehenen Weg, weil z.B. der Lagerstätteneinschluß dem Druck nicht standhalten kann oder auch die Bohrschalung.
Also ist das nicht so wie auf dem Bild, oder wie versteht man das?
Stell Dir ein Glas mit einem dichten Deckel vor - einer Membran, das halb mit Flüssigkeit gefüllt ist. Du stecvkst einen Strohhalm ins Glas bis in die Flüssigkeit. Wenn du jetzt einen dünneren Schlauch durch den Strohhalm bis in die Flüssigkeit schiebst und reinpustest, dann erhöht sich der Innendruck des Glases.
Pustest Du kräftig genug, wird de Flüssigkeit aus dem Strohhalm fließen/spritzen, weil das von der Luft eingenommene Volumen den Druck auf die Flüssigkeit erhöht und sie dorthin weicht, wo der Druck am niedrigsten ist (Strohhalm).
Das ist natürlich vereinfacht, entspricht aber im Kern der Arbeitsweise mit einer Sonde.
Verstehe. Aber vom Prinzip also vom Sinn wie im Bild ist es ja schon.
Als Ergänzung zu den anderen Kommentaren. Erdöl oder Gas "wollen" dahin, wo der Druck geringer ist (oft ist das oben). Deshalb sammeln sie sich in Strukturfallen (z.B. Antiklinale, Störung) oder Stratigrafiefallen (unter einer undurchlässigen Schicht). Das ganze steht unter Druck.
Wenn du jetzt einfach da reinbohrst kommt dir oben alles unkontrolliert entgegen. (Blowout) Du musst aber auch aufpassen: Wenn du da jetzt von oben Druck hinzufügst, kann das Erdöl auch unter der nächsten nach unten gerichteten Falte her "abhauen" und das Erdöl sammelt sich dann unter der nächsten "Falle" und das Konkurrenz-Unternehmen freut sich.

Verstehe und wie ist das jetzt wegen der Druckerhöhung durch Wasser und Ergas? ist das so wie in meinem Bild (vereinfacht)?
Also was du dareinpumpst um den Druck zu erhöhen ist vom Prinzip nicht so wichtig. Oft ist es etwas was nicht unfassbar schlimm ist und die Viskosität verändern kann.
Also... was ich damit sagen wollte ist, wenn du den Druck da erhöhst wird das Öl und Gas schon woanders hingehen (da wo der Druck nicht so hoch ist). Im besten Fall geht es dahin wo du es haben möchtest.
Also die Lagerstätte hat ja einen Eigendruck durch die Sedimentschichten. Dieser reicht ja anfangs aus. Danach braucht man jedoch zusätzlichen Druck. Da war halt meine Frage, ob man sich das mit dem Wasser und so so vorstellt, dass man dieser unter die Lagerstätte pumpt, wodurch eine zusätzliche Druckkonzentration entsteht
Eine Frage noch: Wird die Meisel duch die Flüssigkeit angetrieben? Falls ja: wie stellt man sich folgendes vor: die Flüssigkeit drückt ja die Gesteine (trümmer) an der Seite hoch, wie kann es dann gleichzeitig antreiben und die Gesteine hoch drücken.
Nein. Diese Bohrer haben entweder einen Motor, oder das Gestänge rotiert und treibt den Bohrmeißel an. Die Flüssigkeit, also die Spülung, "spült" einfach an der Bohrspitze vorbei und nimmt das zerkleinerte Material nach oben. Stell dir das nicht wie Trümmer vor, sondern eher wie zermahlenes Gestein. Das was oben raus kommt sieht dann aus wie Schlamm oder extrem undurchsichtiges Wasser.
Ja ich verstehe, aber auf Wikipedia wird beschrieben, dass es davor durch die Zufuhr von Erdgas und Wasser zu erhöhtem Druck kommt.