Formale Bildung vs tatsächliche Bildung?
Es gibt Menschen, die formal einen relativ hohen Bildungsgrad aufweisen (z.B. Universitätsabschluss), aber tatsächlich nur über ein geringes Maß an Bildung verfügen.
Wenn ich an meine Zeit am Gymnasium und der Uni zurückdenke, waren da etliche Leute, die man nicht wirklich als gebildet bezeichnen kann.
Den umgekehrten Fall (niedriger Abschluss, aber hoher tatsächlicher Bildungsgrad) gibt's natürlich genauso.
Habt ihr auch die Erfahrung gemacht, dass Bildungsabschlüsse meistens nicht viel über den tatsächlichen Bildungsstand aussagen?
4 Antworten
Ich kann mit einem klaren "Jein" antworten. ;)
Eine klare Tendenz ist schon zu erkennen. Die sagt gleichermaßen aber nichts über die Bildung einzelner Personen aus. Da spielen viele Faktoren zusammen, beispielsweise kann man sich ja auch abseits von Bildungseinrichtungen bilden. Und man kann auch mit Minimalaufwand einen Abschluss erlangen.
Grundsätzlich lässt sich aber schon sagen, dass Universitätsabschlüsse i.d.R. nicht nur mit viel gelerntem Wissen einhergehen, im Studium lernt man (normalerweise!) schließlich auch viel abstraktes Denken, sich kritisch mit Dingen auseinanderzusetzen und sich neues Wissen auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse anzueignen. Das erleichtert die Wissensaneignung und kritische Reflexion/Bewertung dessen auch abseits von Bildungseinrichtungen.
Ein Uni-Abschluss alleine macht einen aber nicht zum Experten. Theoretisches Wissen ist schön und gut, nützt ohne praktischem Wissen aber kaum was: Vieles lernt man durch Erfahrungswissen, welches man im Laufe der Zeit sammeln kann. Und das lässt sich natürlich nicht nur in Berufen, für die ein hoher Bildungsabschluss erforderlich ist.
Aber wie gesagt: Ein Abschluss sagt nichts über die Einzelperson aus!
im Studium lernt man (normalerweise!) schließlich auch viel abstraktes Denken, sich kritisch mit Dingen auseinanderzusetzen und sich neues Wissen auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse anzueignen.
Genau diese Erfahrung habe ich nicht gemacht. Die meisten haben "stur" für Prüfungen gelernt und hinterher alles vergessen.
Es gab natürlich auch ein paar, die echtes Interesse an ihrem Studienfach hatten, abstrakt denken konnten, sich kritisch mit Dingen auseinandersetzten und ähnliches - die haben das in der Regel aber nicht erst im Studium gelernt.
Einbildung ist auch eine Bildung.
Spaß beiseite: Uni-Absolventen sind in der Regel "Fachidioten" - nur auf eine konkrete Richtung spezialisiert.
Hat leider nichts mit Allgemeinbildung oder gesundem Hausverstand zu tun - der meines Erachtens in niedrigeren Bildungsschichten erfreulich häufiger anzutreffen ist.
Und das sage ich frank und frei, obwohl ich Akademiker (Jurist) bin.....
Um das objektiv messen zu können, müsste man man erst einen Vergleichsmaßstab definieren, welche Inhalte in welchem Umfang ein gutes Gebildetsein definieren. Ansonsten bleiben solche Einschätzungen immer subjektiv. Denn woher weiß man, dass der Kritiker nicht selbst in Bereichen Bildungsdefizite hat, die wiederum der Kritisierte für essenziell hält?
Persönlich vertrete ich die Auffassung, dass eine hohe partielle Bildung, wie bspw. ein Hochschulabschluss, meistens durch Scheuklappen gegenüber der Breitenwahrnehmung erkauft wird.
Ja, die Erfahrung machts ... und eben Allgemeinbildung