„Erfolgsplan im Reitsport“?

6 Antworten

Ehe du so hoch fliegst a la „Finanziell wären höchstens 2-3 Pferde drin“ solltest du klein, bzw überhaupt beginnen.

Es nützt dir gar nichts im Training mal einen 1,15 Sprung gegangen zu sein, beginne Abzeichen zu machen und Turniere zu gehen. Mehr Unterricht, mehr Turniere. Ich frage mich etwas weshalb das nicht alles schon angelaufen ist, wenn das doch dein allergrößter Traum ist und deine Eltern laut deiner Aussage finanziell (und auch sonst?) bereit sind dich zu unterstützen. Wieviele Turniere bist du denn schon gegangen? Welche Abzeichen hast du schon? Welche Leistungsklasse hast du?

du brauchst eine komplett Betreuung eines guten, erfahrenen Trainers. Bestenfalls auch noch beritt. Auf jeden Fall eine Turnierbetreuung. Sind deine Eltern bereit dich fast das ganze Jahr über auf Turniere zu kutschieren? Entsprechendes Auto und Hänger da? Zeit auch ab zb Donnerstag zu fahren? Auch sehr lange Wege auf sich zu nehmen?

vertue dich da nicht, Turnierreiten und gefördert zu werden kostet einiges (Geld und Zeit), besonders wenn du an internationale Prüfungen denkst nochmal so viel mehr, Training, Turniere mit allem drum und dran, Pferde nachkaufen, etc.

ich glaube du solltest, wie schon erwähnt, erstmal Turnierreiter werden, dein ganzes Jahr danach ausrichten, deine Eltern, wenn sie denn bereit sind dich da zu unterstützen, sollten auch merken was das bedeutet. Ohne zu wissen wie dein tatsächlicher Standpunkt und die Bereitschaft deiner Eltern ist (wissen die eigentlich schon von ihrem Glück?) kann man dir eigentlich so gar nichts sagen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Circa 20 Jahre Erfahrung, aktiv im Turniersport (LK 3)

moiiin31119 
Beitragsersteller
 11.12.2019, 22:06

Ich bin bis jetzt E platziert, und auch schon viele (Spring-)Reiterwettbewerbe gegangen(ebenfalls gut platziert mit meinem Pony) besitze also schon gewissen Turniererfahrung. Da du Beritt und Turnierbetreuung angesprochen hast: Das wird er ab dem 16.12 bekommen, da wir Stall wechseln. Man wurde dort eher zurückgehalten und die Stallbesitzer würden mich am liebsten noch mit meinem jetzigen Pferd 2 Jahre E-Springen gehen lassen, ihrer Meinung wäre das doch viel schöner alles langsam angehen zu lassen.. naja wir waren (zum Pferd ausprobieren) in Marbach und da wurde gesagt ich soll nächstes Jahr die A*-Kadersichtung probieren mitzureiten, wer da wohl recht hat?😅
In 2 Woche mache ich dann mein RA 5, das ich mit guten Chancen bestehen könnte. Hänger steht auch schon da.
Mein Vater selbst ist begeistert vom Springsport bzw. Pferdesport und steht hinter mir und unterstützt mich, klingt angehoben aber er würde auch mal 5 Stunden fahren um mit mir auf‘s Turnier zu gehen.
Im Prinzip steht mir (fast) nichts im Wege. 🙈

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pony  11.12.2019, 22:32
@moiiin31119

höchstens die schule.

es gibt einige wenige gute reitinternate.

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CarosPferd  11.12.2019, 22:44
@moiiin31119

Okay, Stall wechseln zu jemandem (der Erfahrung hat junge Reiter hoch zu bringen) ist dann schonmal gut.

Reiterwettbewerbe zählen gar nichts, extrem gesagt ist das ja noch nicht mal ein richtiger Parcours, ist also nicht so nötig zu erwähnen, nur mal so.

Und noch ein Tipp: mit gutem Training und wenn dein Pferd mitgeritten wird, du auch ein gewisses Maß an Talent hast, kann es durchaus gut sein, dass du es über den Winter schaffst von E Niveau zu A zu kommen. Aber Verkäufer erzählen dir alles damit du begeistert bist. ‚Mit dem richtigen Pferd kannst du nächste Saison M gehen! Der dir hier bringt dich dahin, mit deinem Talent!‘ also glaube das nicht so alles.

ich bleibe noch bei meiner Meinung von oben, werde erstmal Turnierreiter ob es dir so auf Leistung zu reiten noch gefällt, so überhaupt und in 2,3 oder 5 Jahren. Ob deine Eltern dir überhaupt ein zweites, drittes oder 4. sehr gutes Pferd mit allem finanzieren und auf Dauer so viel Aufwand betreiben möchten. Und auch ob du klarkommst wenn du zb sehr sehr selten mit Freunden in der Schule etwas machen kannst und so.

Mache dir auch nicht zu viel Druck, in der Klasse der children sind die Prüfungen zb beim Salut Festival M* springen. Reite für dich und für deinen Spaß, verlasse dich nicht darauf mal ein erfolgreicher Springreiter zu werden, außer das können und Talent, braucht es auch außergewöhnliche Pferde dafür und Geld Geld Geld. Vernachlässige also die Schule nicht und halte andere Pläne im Hinterkopf.

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moiiin31119 
Beitragsersteller
 12.12.2019, 06:33

@CarosPferd Am Pferd zweifle ich nicht. Nicht nur beim Probereiten sondern auch im Training konnte er sich sehr gut beweise. Er hat viel Vermögen und ist zusätzlich vorsichtig am Sprung. Auf Turnieren hat er auch schon viele Erfolge (Bayrischer Champion der 6-jährigen als Beispiel).

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CarosPferd  12.12.2019, 16:38
@moiiin31119

So meinte ich das nicht. Ein Verkäufer möchte dass du dich auf dem Tier wohlfühlst, also preist er nicht nur das Pferd an, sondern erzählt dir auch was du hören möchtest, von deinem tollen Talent, dass du ganz ganz sicher höher steigen wirst die nächste Saison, Sichtung, Kader, etc etc.

Mir haben manche Verkäufer auch erzählt ich hätte ja so Talent in diesem und jenem, stimmt halt nicht. Aber in dem Moment fühlst du dich dann wohler und bist begeisterter, gerade als jüngeres Mädchen. Chance steigt dass du das Pferd kaufst.

Verstehe das nicht falsch, ich möchte dir kein Talent absprechen, kann ja sein dass du es hast, Ich glaube dass es auch zu schaffen ist, dass du nächstes Jahr A* gehst. Worauf ich hinaus möchte: gehe nicht hausieren mit solchen Aussagen der Verkäufer, kommt naiv an (und für naiv halte ich dich so auf den ersten Blick eigentlich nicht), denn in diesem Moment kannst du dich nicht darauf verlassen dass sie dir tatsächlich sagen was sie denken, sie wollen verkaufen.

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Regelmäßiger, qualitativ sehr hochwertiger Unterricht ist das wichtigste! In Dressur und Springen, also am besten 2x/Woche oder gar mehr. Beritt für dein Pferd, falls das finanziell drin ist. Und dann natürlich regelmäßig auf Turniere fahren. Erfahrungen sammeln. Viel mehr Tipps gibt es da nicht. An die richtigen Leute gerät man dann von ganz alleine, um weiter aufzusteigen.

Schau, dass deine Zeitplanung stimmt, sodass du auch die Schule nicht vernachlässigst, das könnte sonst der Reitkarriere irgendwann im Weg stehen.

Man muss mit 12 Jahren noch kein goldenes Reitabzeichen haben um im großen Sport später Erfolg zu haben. Aber es gibt schon einiges, was in diese Richtung führen kann. Ob das jedoch immer möglich und am Ende auch nötig ist, muss jeder selber entscheiden. Ich starte selber mit meinen und Kundenpferden - je nach Eignung des jeweiligen Pferdes- bis in die schwere Klasse, bin also sozusagen in diesem "Zirkus" zu Hause.

Um ins Kader zu kommen, brauchst Du Minimum 2 Pferde, die richtig gut sind. Zusätzlich entsprechende Erfolge, um überhaupt zu Kadersichtungsterminen eingeladenen werden. Je nach Bundesland ist es einfacher oder schwerer ins Kader zu kommen. In den Bundesländern, in denen es eine hohe Dichte an erfolgreichen Reitern und entsprechenden Pferden gibt, ist es schwerer, als in denen, in denen sich wenigere Reiter um die raren Kaderplätze bewerben. Kader heißt aber nicht nur, dass man so ein Abzeichen auf dem Jackettärmel spazieren trägt, sondern auch, dass man regelmäßig an Trainingseinheiten teilnehmen muss und dafür seine Pferde auch -zusätzlich zu den Turnierstarts- quer durchs Bundesland kutschieren darf, steht man nicht gerade am Stall des jeweiligen Kadertrainers. Es gibt so viele Reiter, die hocherfolgreich im großen Sport sind, die niemals im Jugend-Kader waren, dass das nicht zwingend notwendig ist, weil es auch jede Menge Kaderreiter gibt, die es trotz aller Förderung, trotz wahnsinnig teurer Pferde und einem enormen Kostenaufwand niemals in die Weltspitze schaffen. Der Weg eines jungen Amateurs, der es im Springsport weit bringt, läuft meist so, dass von Haus aus schon sehr viel Biss und Talent mitbringt, ein bis zwei enorm gute Pferde hat, Unterricht bei einem sehr guten Trainer nimmt und entsprechende Erfolge sammelt. Darüber hinaus muss man dann auch emotional in der Lage sein, sich vom Pferd zu trennen, wenn man feststellt, dass man an Grenzen stößt, die auch noch besseres und noch intensiveres Training nicht überwinden kann. Ein Reiter im Leistungs-Sport liebt sein Pferd in der Regel auch - trotzdem, will er weiterkommen, sind Trennungen und Veränderungen immer wieder an der Tagesordnung. Womit wir beim entscheidenden Punkt sind, der es das ganze einem normalen Amateur sehr oft sehr schwer macht - eben weil es nicht vielen finanziell möglich ist, unter Umständen alle 2-3 Jahre die Pferde gegen noch bessere auszutauschen. Da sind dann die Kinder von Züchtern, Berufsreitern und Millionären definitiv im Vorteil.

Definiere „erfolgreich“? Wenn du in einem E- Springen platziert wirst, bist du ja auch schon in gewisser Weise erfolgreich. Um aber an die Weltspitze zu gelangen, braucht man sehr viel Geld, sehr viel Talent und vor allem beste Beziehungen zu den entsprechenden einflussreichen Leuten und bedingungslose Förderung durch Familie und Trainer. Und, nicht zu vergessen: Bildung! Es gibt keine erfolgreichen Leute im Sport, die weder rechnen noch sich in einem Interview vernünftig artikulieren können..


moiiin31119 
Beitragsersteller
 11.12.2019, 22:09

Um auf das Thema Bildung zurückzuführen : ich bin auf einem Gymnasium in Ba-Wü und machen höchstwahrscheinlich dort mein Abitur. Gut, Gymnasium heißt nicht gleich schlau aber im Moment habe ich im Schnitt eine 1-2 😇 (1,5)

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Jasmine203  25.04.2023, 13:11
@moiiin31119

das heisst nicht, direkt, dass su gut in der schule bist, in deutschland vorallem ba -wü, schafft es jeder kompett dummkopf aufs gymi, meine freundin hat im leben 2 mal gelernt, immer noch im gymi und manchmal sogar einerschnitt sie ist trotzdem dumm

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Urlewas  25.04.2023, 13:33
@Jasmine203

Ich habe mit keiner Silbe eine Schulart erwähnt. Wenn du in meinem Text nicht erkennen kannst , von welcher Bildung ich spreche: Deutschunterricht kann helfen 😏

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Ich würde sagen erstelle einen Wochen plan. Wenn du unbedingt weiter kommen willst hätte ich gesagt 3 Reitstunden die Woche, 2 Tage zum Freien reiten und festigen bzw Longieren (man muss ja auch mal vom Boden arbeiten, abwechslung ist wichtig) und 1-2 Tage die Woche Beritt für dein Pferd. Das sollte finanziell ja kein Problem sein wenn 2-3 Pferde möglich wären. Du brauchst natürlich einen Kompetenten Trainer/Bereiter der auch weiß wie er dir alles vermitteln kann. Dann natürlich hochwertige Ausrüstung, da muss alles sitzen. Ein Pferd mit schmerzen wird niemals wirklich gute Leistungen erbringen können und um so wohler sich ein Pferd fühlt um so eher kann es gute Leistungen bringen. Vielleicht auch nochmal Fütterung und Haltung überdenken, weiß ja nicht wie es bei dir ist und ob man das nicht noch optimieren kann. Und da muss selbst genug willen sein sich immer auch über Bücher usw weiter zu bilden, Anatomie ist zb nie verkehrt. Und du musst natürlich Abzeichen machen und Lehrgänge sind auch immer sehr gut. Mehr kannst du eigentlich nicht tun, zumindest fällt mir nichts ein. Wenn du gut bist fällt das auf und wenn man potenzial sieht kommen vermutlich schon die richtigen Leute auf dich zu.

Woher ich das weiß:Hobby – Interesse an jeglichen Fakten und Studien, stetiges lernen.