Er macht sich Sorgen wegen der Religion, und ich weiß nicht was ich entgegnen soll?
Hey guten Abend alle miteinander.
Ich (17,m) bin frisch in einer glücklichen Beziehung mit meinem Freund (18,m). Also ich selber bin bisexuell und er ist schwul. Seine Eltern kommen aus Pakistan und sind muslimisch. Er auch. Seine Eltern wissen (noch nichts von der Beziehung)
Also es ist so, er sagt er liebt mich und ist glücklich mit mir, nur hat er mir gesagt, dass er sich unsicher ist inwiefern seine Homosexualität mit seiner Religion zu vereinbaren ist. Ich wusste gar nicht was ich sagen sollte, da ich mich auch nicht wirklich mit dem Islam auskenne und dahingehend nichts sinnvolles hätte erwidern können.
Er hat einfach gemerkt, dass mich diese Aussage überfordert hat, also hat er mich dann einfach umarmt und gesagt, dass er mich liebt und mich nicht deswegen verlassen wird. Ich sagte ich liebe ihn auch.
Aber ich würd halt gern wissen was ich denn sonst sagen könnte. Ich kann ihm ja auch nicht sagen wie er seine Religion ausleben soll und was er glauben soll und was nicht?
11 Antworten
Hallo,
kurz gesagt, laut Islam ist das Ausleben von Homosexualität verboten.
Entweder man lebt sein Leben oder man wirft sein Leben weg.
Wenn man in diesem Fall nach der Religion geht, wirft man es weg.
Und das ist die einzige interessante Tatsache!
Gryffindor: Das Ausleben der Homosexualität ist im Koran NICHT verboten, und du solltest endlich aufhören, dir hier Verbote anzumaßen, die es nicht gibt.
Und wenn du jetzt mit der Geschichte vom Herrn Lot kommst, nehme ich dir deinen gesamten Islam auseinander. Möchtest du das?
Schwierig. Viele Leute aus Pakistan sind religiös und würden Homosexualität nicht tolerieren. Die Neigung ist nicht haram, wohl aber das Ausleben. Er muss sich entscheiden, ob er frei leben möchte oder sein Leben lang geknechtet wird.
Sprich: "Frei leben" im Sinne von einer Abschwörung der Religion? Interessanter Ansatz: Es würde bedeuten, dass man innerhalb einer Religion eben nicht frei leben könnte.
Der Islam kann eine Art Gefängnis sein, jedenfalls wenn das Umfeld religiös ist.
Der sunnitische Mehrheits-Islam ist in dieser Hinsicht an perfider Menschenfeindlichkeit nicht zu überbieten:
- Einerseits behaupten Moslems, man soll müsser und werde jeden respektieren und keinen Schlecht behandeln und Homo- / Bisexualität sei keine Sünde
- Andererseits halten sie das Ausleben für ein Verbrechen - manche gar für ein todeswürdiges Verbrechen!
Du siehst: Er wird sich - v.a. als Pakistani!!! - zwischen seiner Religion und seiner Liebe entscheiden müssen!
Es sei denn, er fände einen Weg zu dem menschen-freundlichen, modernen Islam - den es auch gibt - der damit kein Problem hat! ... was - so ist zu erwarten - hochgradig unwahrscheinlich ist!
Dann lasst Eure Liebe doch nicht durch eine menschen-feindliche Religion zerstören!!!???
Aber ich würd halt gern wissen was ich denn sonst sagen könnte.
Das wenn er sich anders entscheidet du da bist.
In der Islamischen Welt ist Homosexualität absolut verpönt, auch wenn hier einige Traumtänzer was anderes behaupten. In diversen konservativen moslimischen Ländern wird Homosexualität mit dem Tode bestraft.
In Pakistan gibt es laut Wikipedia nur 2 Jahre bis lebenslange Haft. Ich vermute Mal fast, das lebenslange Haft dort nicht nach 15 Jahren endet.
Er müsste nicht nur seine Religion verlassen, er müsste ebenso in Konflikt mit seiner Familie und sozialem Umfeld treten. Aus eigener Erfahrung kann ich dir versprechen, dass letzteres in 90% der Fällen das größere Problem ist.
Er wird nicht dauerhaft seine Sexualität unterdrücken können. Der innere Konflikt wird seine Opfer fordern. Wenn er dir wichtig ist, dann sei für ihn da wenn alles zerbricht. Dann brauche der defintiv jemanden an seiner Seite. Kann aber gut sein, das erst mit 40 passiert ...
Das muss er dann wohl mit sich, seinem Glauben und seinem Gott ausmachen.
In Deutschland ist es aber uninteressant, ob das im Islam verboten ist!