Energie: Wavestar - Energie aus den Wellen der Ozeane gewinnen?
Die Frage bezieht sich auf das Projekt Wavestar Energy. Dieses sieht vor, Anlagen in Ozeanen zu installieren, welche die Krafteinwirkungen der Wellen aufnehme und abspeichern.
Als nicht Physiker sehe ich hier eine gigantische Möglichkeit Energie sauber zu gewinnen. Ich sage voraus, dass Wavestar das Potential für eine. Großen Teil im Energie Mix hat, sofern die Energiekonzerne nicht alles dafür tun werden, dies zu verhindern.
Was meint ihr dazu, aus physikalischer und wirtschaftlicher Sicht. Könnte sich das Unternehmen durchsetzen? Wieviel Energie ist mit diesen Anlagen möglich zu gewinnen?



8 Antworten
Ich hab mich mal damit beschäftigt kurz vor meinem Erdkundeabitur. Ja, ich war auch der Meinung, dass das eine gigantische Energiequelle wäre.
Das Problem aber liegt vor allem in der Korrosion. Alle Kraftwerke, die im Kontakt mit dem Salzwasser sind, korrodieren recht schnell, was diese Kraftwerke weniger oder gar nicht rentabel macht. Gleichzeitig ist die Einspeisung nicht regelmäßig, was Probleme bei der Einspeisung ins Stromnetz ergibt.
Gleichzeitig bräuchte man sehr viele dieser Kraftwerke, da jedes einzelne nur sehr wenig Energie erzeugen würde. Das ist hoher Material- und Wartungsaufwand, ebenso wie das einen krassen Eingriff in die Umwelt darstellt.
Unsere Ozeane speichern unglaublich viel Energie. Nicht nur in Form von Wärme, nein, auch die Bewegungsenergie dieser Wassermassen ist gigantisch. Aber der Mensch hat noch nicht die Technologie um diese Energiemassen anzuzapfen und wirtschaftlich zu nutzen. Aber ist auf dem Weg, die Forschungen laufen.
Der Entwurf des Konzerns, den du nennst, ist bei weitem nicht der erste. Lies dir mal folgenden Wikipedia-Artikel durch, da wirst du viel darüber lernen können, der hat mir damals auch als Anfang geholfen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wellenkraftwerk
Ich hoffe, ich konnte dir helfen!
Dein ichbinich2000
Es gibt verschiedene Angaben, wie viel Energie man damit produzieren kann.
Sicherlich eine schöne weitere Idee, aber im Endeffekt, keine technologische Neuheit.
Energie wird ebenfalls durch Solarzellen und Windkrafträder produziert.
Wie bei allen Wind und Wetter gesteuerten Anlagen, ist diese eben in ihrer Effektivität vom Wellengang abhängig.
Ein weiterer Punkt für dich: Die Energie wird dort nirgends "gespeichert".
Sie wird durch mechanische in elektrische Energie umgewandelt und geht direkt ins Netz.
"Giantische Möglichkeiten" sind hier ganz und gar nicht absehbar. Und dazu braucht man schon gar keine Verschwörungstheorien. Warum und wozu sollten ausgerechnet "Energiekonzerne" gute Energie-Geschäfte verhindern?
Meereswellenkraftwerke sind ein alter Hut, wenngleich mit sehr unterschiedlichen technischen Konzepten (Siehe dazu Wiki). Die sind bislang kaum über das Erprobungsstadium hinausgekommen. Die Herstellungskosten liegen noch beim Doppelten der schon teuren Windenergie. Kurzum, die Nutzung von Meereswellenenergie ist auf absehbare Zeit gar nicht rentabel. Für Forschung, Entwicklung und Erprobung werden da natürlich immer öffentliche und private Mittel investiert. Ob sich nun das o.g. Unternehmen "durchsetzt", ist somit vor allem eine Frage der Geldgeber. Vom Markt ist das noch ziemlich weit entfernt. Nun zur etwas seltsamen Frage:
"Wieviel Energie ist mit diesen Anlagen möglich zu gewinnen?"
Gegenfrage: Wieviel Energie ist mit Windenergieanlagen, Gaskraftwerken oder Fotovoltaik zu gewinnen? Das ist doch schlicht eine Frage der Anzahl und Größenordnung entsprechender Anlagen, letztlich also von der Investitionssumme!
Diese Deine Fragestellung solltest Du schon etwas verdeutlichen. Du könntest z.B. fragen nach den Investitionskosten pro bereitgestellter elektrischer Leistung in MW. Du könntest auch fragen nach den Leistungen pro räumlicher Einheit der nutzbaren natürlichen Quellen: Die Primärleistungen der Meereswellen pro Meter Küstenlinie bewegt sich bei 20 bis 30 kW. Vielleicht kannst Du damit etwas anfangen.
Das ist doch keine Verschwörungstheorie. Peinlich. Eine Umrüstung kostet viel Geld und birgt Risiko, deshalb versuchen Energiekonzerne mögliche Realisationen solcher neuen Methoden so lange es geht in die Zukunft zu verschieben, damit man alle Zeit der Welt hat um sich darauf vorzubereiten.
Immer wenn "Konzerne verhindern" auftaucht, klingelt's bei mir. Die müssen rechnen, genau wie du. Das vorab.
So richtig wirtschaftlich ist das noch nicht: https://www.wissenschaft.de/allgemein/mehr-vom-meer-2/
Du unterschätzt generell den Aufwand, solche System mit möglichst wenig Kosten in puncto Aufbau und Wartung zu betreiben. Das schränkt dein "gigantisch" wirklich gigantisch ein. Der mechanische Aufbau ist nicht ohne, das Salzwasser und die Seeluft setzen der Mechanik arg zu. Die HAW in Hamburg hat sich auch damit beschäftigt: https://hs-flensburg.de/ima/ret-projekte/2008-WaveStar.pdf
»Immer wenn "Konzerne verhindern" auftaucht, klingelt's bei mir...«
Den Kommentar musst Du mir erklären.
So wie ich das auf der Seite von Wavestar entnehmen kann, scheint die Pilotanlage bereits seit 4 Jahren vom Netz zu sein. Ich kann auch nichts darüber finden, ob das Projekt aktuell noch weiter verfolgt wird. http://wavestarenergy.com/concept
Die Anlagen sind in Küstennähe sicherlich effektiv. Die ökologischen Folgen müssen allerdings untersucht werden. auf den ersten Blick könnne sie als eine art Schutzbarriere und Wellenbrmse noch eine weitere Funktion erfüllen.
Das Problem wird eher im Energietransport liegen. Denn jetzt schon gibt es in Norddeutschland (und -europa) sehr viel mehr regenerative Energie als benötigt wird.
Unbedingt weiter zu fördern.