Eine Frage zur Bibel: rät die röm. kath. Kirche zur Börsenspekulation, zum Aktientrading, zum Zocken, um in kurzer Zeit reich und glücklich zu werden?
Fantastisch !!!
Gestern sah ich im Vorspann eines ganz normalen youtube-Videos, ein Werbevideo von Herrn Deven Schuller.
Herr Deven Schuller wirbt für eine fantastische Geschäftsidee.
Ja, Deven Schuller wirkt sympathisch und er verspricht viel :
- Er verspricht, in die elitären Kreise zu gelangen, wenn man ihm vertraut.
- Er veröffentlichte viele Videos und zeigt gerne seine Ferraris, seinen Rolls Royce und seine Yacht.
- Er erklärt, wie er selbst vom mittellosen, querschnittsgelähmten (!) Rollstuhlfahrer zum kerngesunden, vitalen, glücklichen, schwer reichen Mensch wurde.
- Seine Botschaft : "Das, was alle Menschen gleich macht ist der Wille, mehr zu erreichen".
- Seine Botschaft : "Wir müssen lernen, dem Leben zu dienen (nicht etwa Christus)".
- Seine Botschaft : Ein okkultes Tattoo auf seinem Unterarm auf das er in verschiedenen Videos hinweist und seit er dieses Symbol richtig verstanden hat, veränderte sich sein Leben in kurzer Zeit zum Positiven.
- Seine Botschaft : "Eine Lösung ohne Erkenntnis ist immer ein weiteres Problem. Du brauchst die Erkenntnis und zu der werde ICH dich führen wenn du mir vertraust."
- Er verspricht Spaß und Wohlstand durch Aktienhandel, setzt aber voraus : "wer MIR vertraut, dessen Wille soll geschehen".
- Er sagt: "Hoffe nicht, denn Hoffen ist Verantwortung abgeben. Arbeite daran und werde mein herzlich willkommener Klient".
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Das alles sagt er in diesem Video und in all seinen weiteren Videos :
Wie du mit meinem Buch aussorgen kannst (youtube.com)
oder hier :
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Das Geschäftsmodell :
Man bezahlt Herrn Deven Schuller für ein Coaching-Paket zwischen 3995.- und 10.000.- Euro, wird dadurch sein persönlicher Klient und von ihm persönlich zum Glück, zur Gesundheit, zum Reichtum geführt.
Toll ! (vielleicht)
Vielleicht nicht schlecht.
Ich kanns wirtschaftlich nicht beurteilen, deshalb sage ich hier nicht, dass das ganze unrentabel oder rentabel wäre.
Leider verstehe ich Null von Börsengeschäften, deshalb lasse ich die Finger davon.
Aber es geht um etwas anderes :
Da gibt es die erzkonservative (!) "Katholische Tagespost".
Erzkonservativ weil diese katholische Zeitschrift beispielsweise in Sachen Abtreibungspille, Homosexualität, Politik (Vaterlandsliebe !) päpstlicher als der Papst selbst ist.
Nun widmet diese Katholische Tagespost einen ausführlichen Artikel Herrn Deven Schuller und befürwortet ganz ausdrücklich die Aktienspekulation unter Führung von Herrn Schuller.
Hier :
Deven Schuller: Die neusten Entdeckungen | Die Tagespost (die-tagespost.de)
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Auszug :
"Mit einer großen Portion Fachwissen und Analysefähigkeit hat er seinen Kampfgeist auf den Finanzmarkt übertragen - ein bewährtes Erfolgsrezept. Fazit: Eine Partnerschaft, die sich lohntDurch die kritische Prüfung von Deven Schullers Hintergrund und seiner Methoden wird klar, bei ihm handelt es sich um seinen seriösen Finanzexperten. Sein Verständnis des Marktes, gepaart mit einer unkonventionellen, aber bewährten Strategie, macht ihn zu einem wertvollen Partner in der unberechenbaren Welt der Finanzinvestitionen."
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Frage an Euch Christen :
Wie kann es sein, dass eine Zeitschrift, welche die röm. katholischen Werte repräsentiert im Widerspruch zu den biblischen Warnungen gemäß
- 1. Timotheus 6,10
- Lukas 16, 11
- Sprüche 23, 4-5
zu Börsenspekulation rät ?
(beachte : Der Artikel ist nicht als "Werbung" gekennzeichnet sondern entspricht tatsächlich dem redaktionellen Inhalt der Zeitschrift !)
Wie kann es sein, dass die katholische Landeskirche es billigt, dass aufgrund dieses Artikels der Katholischen Tagespost der Glaube an christliche Werte missbraucht wird, indem unbedarfte Leser sich veranlasst sehen, 3995.- Euro Kredit aufzunehmen um diese an Herrn Deven Schuller zu überweisen damit auch sie Glück, Gesundheit und Reichtum erlangen, so wie es diese katholische Zeitschrift empfiehlt ?
Kann es sein, dass die Katholische Tagespost von Deven Schuller gekauft wurde ?
Kann es sein, dass die katholische Kirche gemeinhin andere Werte vertritt, als die reformierte Kirchen ?
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Danke schon mal für eure Meinungen .....
5 Antworten
Du wirfst da ein paar Sachen durcheinander.
Der Artikel der Tagespost beschäftigt sich mit diesem Thema und kommt zu dem Schluss: Schuller versteht zumindest etwas vom Börsengeschäft. Das war es aber auch schon.
Wenn man weiß, warum es Börsen gibt (Entstehungsgeschichte) und wie diese funktionieren, dann ist da erst einmal nichts Verwerfliches daran. Anders sieht es aus, wenn das zum alleinigen Lebensinhalt wird. Da sind dann die biblischen Warnungen sicher angebracht, aber erst dann!
So ungewöhnlich können seine Tipps gar nicht sein, wenn es hauptsächlich das Spekulieren auf fallende Kurse ist. Nur birgt das erhebliche finanzielle Risiken. Irgendwer bezahlt immer das Risiko. Faustregel: Je höher das Risiko, desto höher sind die Gewinne, aber auch die Verluste. Die Preise für seine Coaching-Einzelkurse sind völlig im normalen Rahmen. Ob jemand damit erfolgreich wird, steht auf einem anderen Blatt. Wenn von 1000 Leuten im Monat, die sich das Video anschauen, sich nur 3 sich für diese Kurse entscheiden, hat er schon mehr als ausgesorgt. Aber nun gut, jeder darf sein Geld "verbrennen", wie er will. Besser ist es natürlich, sich an christlichen Maßstäben zu orientieren, wobei sich beides nicht gegenseitig ausschließen muss.
Du kennst "Die Tagespost" ja gar nicht und hast sie offensichtlich noch nie in den Händen gehabt.
Ich gebe dir Recht.
Sicherlich sind deine Eischätzungen zum Aktienhandel richtig.
Aber eines sehe ich anders, nämlich :
"Der Artikel der Tagespost beschäftigt sich mit diesem Thema und kommt zu dem Schluss: Schuller versteht zumindest etwas vom Börsengeschäft. Das war es aber auch schon."
Denn ich bin nicht der Meinung, dass es damit "schon gewesen ist."
Denn der Artikel erscheint nicht in der Financial Times sondern im Katholischen Tagesblatt, richtet sich also an andere Adressaten.
Wer sind die Leser des Katholischen Tagesblattes ?
Ich nehme an, vorwiegend einfache Leute, die das Wort ihres Pfarrers als unbedingte Wahrheit befolgen würden, egal was er sagt.
Wohl vorwiegend einfach strukturierte Christen, die auch das Wort der Katholischen Tageszeitung nicht hinterfragen, schließlich steht das Prädikat "katholisch" davor.
Diese Leute folgen der redaktionellen Einschätzung nicht als "Beurteilung" sondern verstehen diese als "Empfehlung".
... und übersehen dabei, dass sich Herr Deven Schuller (sofern diese Figur real existiert) als Messias anbietet, denn er selbst kam angeblich als ehemals Querschnittsgelähmter Mensch ohne Perspektive vom Rollstuhl frei und befindet sich nun in erlauchten, elitären Kreisen, reich, glücklich, sorgenlos und kerngesund.
... und wird vom Katholischen Tagesblatt den Lesern empfohlen.
So sehe ich das.
Wer sind die Leser des Katholischen Tagesblattes ?
Überwiegend Akademiker und gehobene Bildungsschicht.
Ich nehme an, vorwiegend einfache Leute,...
Die sind eher die Ausnahme. Das "einfachere" Kirchenvolk liest dann eher die Kirchenzeitung der Bistümer mit ausführlichen Lokalteilen (erscheinen ebenfalls wöchentlich).
Wohl vorwiegend einfach strukturierte Christen, die auch das Wort der Katholischen Tageszeitung nicht hinterfragen, schließlich steht das Prädikat "katholisch" davor.
Da täuscht du dich schwer. Ich kenne keinen einzigen "einfach strukturierten Christen", der die Tagespost liest. Dafür ist das intellektuelle Niveau viel zu anspruchsvoll.
P. S. wir haben die Tagespost schon seit Jahrzehnten abonniert. Also ich weiß, von was ich schreibe und kenne die Entwicklung. Aus meiner Sicht ist die Tagespost in den letzten Jahren eher liberaler geworden als konservativer. Aber Ok, das ist nur meine Wahrnehmung und Einschätzung.
Nun, das "Geschäftsmodell" dieses Herrn kann durch seine Erfahrung funktionieren, muss aber nicht. Welche Haftungsansprüche gäbe es? Die absolut sichere Börse gab es noch nie und wird es kaum geben. Nur die Cleverness des Moments. Und jeder erfahrene Bankberater kann das auch! Der beschriebene Prophet des Mammon wird beim Gericht in der Reihe der Böcke stehen. Nicht in der Reihe der Schafe.
"Ein reicher Bauer hatte eine gute Ernte zu erwarten. Er überlegte hin und her: 'Was kann ich tun? Ich weiß gar nicht, wo ich das alles unterbringen soll.' Dann entschloss er sich: 'Ich werde meine Scheunen niederreißen und größere bauen. Dort werde ich mein ganzes Getreide und alle meine anderen Vorräte unterbringen können. Und dann werde ich mir sagen, so, jetzt hast du es geschafft! Du bist auf viele Jahre versorgt. Ruh dich aus, iss und trink und genieße das Leben!' Da sagte Gott zu ihm: 'Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man das Leben von dir fordern! Wem gehört dann alles, was du dir aufgehäuft hast?' – So geht es jedem, der nur auf seinen Gewinn aus ist und nicht reich ist in Gott."
Die heilige katholische Kirche ist die auserwählte Kirche des Herrn!
Vers aus dem heiligen Matthäusevangelium:
Aber auch ich sage dir: Du bist Petrus, und auf diesem Felsen werde ich meine Gemeinde bauen, und des Hades Pforten werden sie nicht überwältigen.
[Mt 16,18]
Gottes reichen Segen.
Die heilige katholische Kirche ist die auserwählte Kirche des Herrn!
Na wunderbar !
Kann es sein dass du die Frage nicht kapiert hast oder weshalb fällt dir nicht auf dass die röm. kath. Kirche Herrn Deven Schuller als Messias empfiehlt ?
Das sind Irrquellen. Ich habe keine Lust mir das alles durch zu lesen, doch ich kenne den Mann.
Das sind Irrquellen.
Keine Irrquellen sondern die Worte von Deven Schuller.
Er selbst sagt ja im Video, dass er vom Rollstuhl befreit wurde als er die Wahrheit erkannte. Jene Wahrheit die er weiter vermitteln will, für die Kleinigkeit von 3995.- Euro.
Ich sage ihnen, dass der Mann nicht der Messias ist. Mehr müssen sie nicht wissen.
Die Katholische Tagespost wird in der katholischen Kirche durchaus kritisch gesehen.
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Thomas Sternberg, warnte im Dezember 2019 vor rechtsnationalen Einflüssen auf Gemeinden und Kirchenvorstände und kritisierte in diesem Zusammenhang auch die Tagespost als Beispiel für „einige scharf agierende kirchliche Medien“
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Tagespost
Dass Chefredakteure von kleinen Zeitungen phasenweise seltsame Unternehmenspraktiken an den Tag legen, ist nichts Neues. Es wird genug Geld geflossen sein, vllt spekuliert der gute Mann auf einige naive Seelen unter den Lesern.
Interessant, der Wikipedia-Artikel.
Gut, dass solche Zeitschriften von offizieller Seite kritisiert werden.
Vielen Dank !!
Hm...
Der Gedanke könnte kommen (Offb.17,1-4).
edit :
Zur Ergänzung meiner Einschätzung der Abonnenten vom Katholischen Tagesblatt fällt mir gerade ein, dass diese Zeitschrift in etwa ähnlich neutral über die Themen Politik und Gesellschaft berichtet wie seinerzeit der Völkische Beobachter.
Wer eine solche Zeitung abonniert um sich über das Weltgeschehen zu informieren ist - meiner bescheidenen Meinung nach - naiv.
Drum sehe ich die große Gefahr, dass die Leserschaft aufgrund des Prädikats "Katholisch" der Empfehlung folgt, eventuell um endlich den Enkelkindern ein großzügiges Geldgeschenk machen zu können , auf verwerfliche Art unter Ausnutzung von Vertrauen in die Irre geführt wird.
Und Nein :
Meiner Meinung nach würde es mich sehr wundern, würden Akademiker dieses Blatt lesen.