Dreißig oder Dreißich?

Das Ergebnis basiert auf 44 Abstimmungen

Es wird dreißig ausgesprochen. 66%
Man spricht es dreißich aus. 34%

10 Antworten

Man spricht es dreißich aus.

Die deutsche Hochsprache verlangt für die Nachsilbe -ig die Aussprache ich (außer, wenn ein Vokal folgt), "man" spricht es aber in weiten Bereichen ik aus, und dies nicht nur, wenn die hochsprachliche Regelung unbekannt ist.

Du solltest daher deine Umfrage ändern:

"Die korrekte Aussprache von 'dreißig' ist dreißik"

und

"Die korrekte Aussprache von 'dreißig 'ist dreißich" .

Als Drittes schlage ich vor:

"Egal, wie die korrekte Aussprache von 'dreißig' richtig ist, ich sage dreißik"

Man spricht es dreißich aus.

Ich spreche das eher drei-ßich aus, aber es könnte auf die Region bzw. den Dialekt ankommen.

Es gibt z.B. Regionen, in denen man Krieg mit g am Ende ausspricht und andere, in denen man standardmäßig das Wort mit einem weichen Ch am Ende ausspricht. Keine Version ist falsch, es sind nur andere Dialekte.

Meines Wissens werden z.B. im Ruhrgebiet G- und K-Laute sehr stark betont, da würde man eher "drei-ßig" oder sogar "drei-ßik" sagen.


Basti845  13.10.2020, 10:29

Also im Ruhrgebiet auf jeden Fall auch "dreißich"

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Tasha  13.10.2020, 10:31
@Basti845

Wird denn dort nicht immer G oder K stark betont? Ich kenne einige Menschen aus dem Ruhrgebiet, allerdings ältere, die das tun, also bspw. "brinGen" mit betontem G sagen oder besonders G oder K am Wortende betonen, auch wenn an der Stelle eigentlich keine Betonung vorgesehen ist.

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Basti845  13.10.2020, 10:57
@Tasha

Also bei Leuten die hier aufgewachsen sind, wir es eigentlich immer "weich" gesprochen. Tag wird zu "Tach" und König zu "Könich".

Wörter wie "brinGen" hört man meiner Meinung nach fast gar nicht, es sei denn sie kommen z.B. ursprünglich aus Polen oder Schlesien.

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Auf Hochdeutsch ist es "dreißich", hinten wie "ich" gesprochen.

In süddeutscher Anwendung des Hochdeutschen kommt aber schon auch das „g“ am Ende ausgesprochen vor. Das ist eine teilweise Übertragung aus regionalen Dialekten, wie dem Bairischen.

Auf LEO kannst du es hören, wenn du den kleinen Pfeil neben dem Wort klickst.

https://dict.leo.org/german-english/drei%C3%9Fig

Lass dich nicht verwirren, weil die Mehrheit es diesmal nicht raus hat...


MarcusTangens  13.10.2020, 12:54

Es gibt nicht nur bundesdeutsches Hochdeutsch, sondern auch österreichisches Hochdeutsch! Und da da ig auch ig bleibt, ist die gesprochene -ig Form mindestens gleichwertig der norddeutschen Aussprache.

Die Überheblichkeit der Nordlichter mit ihrer "Bühnensprache" passt mir nicht.

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verreisterNutzer  13.10.2020, 13:06
@MarcusTangens

“Süddeutsche Anwendung des Hochdeutschen” ist doch genau, was ich da gemeint habe. In Österreich werden südbairische Dialekte gesprochen, außer in der Steiermark oder so (ok, im Detail weiß ich es auch nicht). Und da ist das „ig“, wie man’s schreibt, aber im dortigen Hochdeutsch auch.

Da geht aber der Vorteil der Standardisierung teilweise verloren.

Du musst bedenken, dass wir im Norden unsere eigene Sprache aufgegeben haben, um die Standardisierung zu erlauben. Dann muss es aber ganz genau gemacht werden, sonst könnten wir ja wedder op Platt snacken.

Weil ich aber in der Westschweiz wohne, sage ich sogar nie „Hochdeutsch“ sondern immer "Standarddeutsch" oder "Schriftsprache", wenn ich mal bei den bourbines in der Deutschschweiz bin. Weil „hoch“ zu eingebildet klingt.

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verreisterNutzer  13.10.2020, 13:12
@verreisterNutzer

Vorarlberg ist die sprachliche Ausnahmeregion, nicht die Steiermark, oder? Weil es nutzloses Wissen ist, schlage ich es jetzt mal nicht nach...

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Man spricht es dreißich aus.

Im in Deutschland gültigen Standarddeutsch wird die Endung -ig immer weich ausgesprochen, also [ç]. Die harte Aussprache [k] ist jedoch in Österreich und der Schweiz korrekt, da diese Länder vom Bundesdeutschen unabhängige Standardsprachen besitzen. Du wirst aber v. a. in Süddeutschland auch die harte Aussprache häufig zu hören bekommen, da diese in den dortigen Dialekten üblich ist. Die meisten Menschen wissen nicht einmal, dass das nicht der Standardaussprache entspricht.

Der Laut [ɡ] kommt im Deutschen niemals am Wortende vor, sondern nur am Wortanfang oder mitten im Wort. Es handelt sich dabei um einen stimmhaften Verschlusslaut, wie auch bei [d] und [b]. Am Wortende spricht man im Deutschen jedoch ausschließlich stimmlose Verschlusslaute, also [k], [t] und [p]. Die Schreibung mit g, d oder b kommt von den Pluralformen her, bei denen die stimmhaften Laute gesprochen werden.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich studiere Germanistik
Es wird dreißig ausgesprochen.

Der Süden spricht jedes -ig auch als -ig. Auch den König!


Nill  13.10.2020, 10:23

Manchmal wird das i weggelassen

Also dreißg

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MarcusTangens  13.10.2020, 10:27
@Nill

Selten höre ich dreißge mit dem e hinten und ohne i, ich glaub das kommt mehr aus Altbayern. Hier in Bayrisch-Schwaben ist es fast immer dreißig. Mehr weiß ich nicht

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MarcusTangens  13.10.2020, 10:31
@Nill

okay, dazugelernt

wenn ich es recht überlege, hab ich das schon auch gehört. Nur wird der Dialekt immer weniger, da fällt das nicht mehr so auf.

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