Heisst es Honig oder Honich?

Das Ergebnis basiert auf 31 Abstimmungen

...Honig. 74%
...Honich. 26%

16 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
...Honich.

Es wird im Standarddeutschen (umgangssprachlich hat sich der Begriff Hochdeutsch eingebürgert, der aber nicht richtig ist) "Honich" ausgesprochen. Ich habe, als ich Deutsch gelernt habe, gelernt, dass in Wörtern, die auf "ig" enden, das G wie ein CH ausgesprochen wird und ansonsten wie ein G. Z. B. wird das Wort "Weg" im Standarddeutschen so ausgesprochen, wie es geschrieben wird.

Am besten achtest du mal darauf, wie in synchronisierten Filmen gesprochen wird. Die Synchronsprecher sprechen grundsätzlich dort ein steriles Standarddeutsch und dort wirst du merken, dass dann auch alle z. B. "schuldich", "richtich" etc. sagen, aber die anderen Wörter wie z. B. "gesagt", "Weg" so wie es geschrieben wird.

...Honig.

Im Süden sprechen wir das immer logisch aus, als -ig (auch im Wort "König"). Und wenn die Norddeutschen sagen, dass amtlich die norddeutsche "Bühnensprache" gelte würde, dann sage ich, dass wir mit Österreich einen eigenen Staat auf unserer Seite haben, in dem auch Hochdeutsch, aber in österreicherischer Weise die Amtssprache ist. Da können wir in Bayern zufrieden sein, denn vieles ist bei uns gleich, insbesondere die Aussprache.

-ig ist nicht Dialekt, sondern unsere Art Hochdeutsch auszusprechen!


LottaKirsch  18.12.2020, 10:16

Auch im Süden wird das <g> am Wortende nicht als [g] realisiert. Es greift entweder die Spirantisierung >> /-ç/ oder die Auslautverhärtung /-k/.

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Tarzanoid  18.12.2020, 10:19
@LottaKirsch

klaro, in der Regel wird ein -k daraus. Ist ja gängig im Deutschen die Auslautverhärtung. Was eine Spirantisierung ist, weiß ich aber nicht. Lautschrift ist nicht so mein Ding.

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LottaKirsch  18.12.2020, 10:31
@Tarzanoid

Spirantisierung bedeutet in dem Fall, dass das <g> als [ç] realisiert wird.

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Tarzanoid  18.12.2020, 10:40
@LottaKirsch

jetzt musste ich googeln, weil ich die Lautschrift nicht kann. Also das deutsche ch. So spreche ich das -ig aber nicht. ich spreche das als -k im Hochdeutschen, im schwäbischen Dialekt kann es aber auch tatsächlich ein -g sein. z.B. "zwangzg dausend" für zwanzig tausend. Da ist es eher ein weiches g und nicht k (und in tausend vorne eher ein d). Für zwanzig allein sagt man hier zuweilen auch "zwanzge", wieder mit weichem -g. Ist glaube ich Bairisch, lebe hier im Bayerisch-Schwäbischen Grenzland.

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...Honig.

Honig [‚ho:nıç], stetig [‚ʃte:tıç], wenig [‚ve:nıç]. Dies gilt auch für die Endung –wig wie in Ludwig oder Hedwig. Folgt auf das –ig ein Konsonant, spricht man ebenfalls [ç] freudigste [‚froidıçstə], Richtigkeit [‚rıçtıçkait], Honigkuchen [‚ho:nıçkuxən].

Ich hab gerade die Frage noch mal nachgelesen habe immer das Wort Honig so geschrieben und lebenslang gesagt, daher halte ich auch in der gesprochene Version das "g" für richtig.

...Honig.

Honig, so wie es im Duden steht. Honich ist ausgelatschtes deutsch oder Dialekt.


...Honich.

Die Standardaussprache ist tatsächlich "Honich", wie auch "Könich" oder "lustich". Zumindest, wenn man so etwas wie Standardaussprache tatsächlich gelten lassen will. Die Aussprache kann man sich auch hier anhören:

https://www.duden.de/rechtschreibung/Honig

Allerdings ist diese "Standardaussprache" nicht im selben Maße kodifiziert (sprich: festgeschrieben) wie z.B. die Rechtschreibung. Insofern halte ich an meiner süddt. Aussprache mit "g" guten Gewissens fest. ;)


LottaKirsch  18.12.2020, 10:17

Mit Auslautverhärtung >> /k/

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DerKalif  18.12.2020, 15:58
@LottaKirsch

Stimmt natürlich, aber das geht ja automatisch! Wenn ich jetzt den Leuten damit komme, dann hört keiner mehr zu... :)

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LottaKirsch  18.12.2020, 16:00
@DerKalif

Dann halte ich auch an meiner norddeutschen Aussprache mit "g" fest, das ich als /ç/ realisiere ;-)))

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