Die Westfrau braucht einen Versorger, die Ostfrau einen Besorger?

Velbert2  08.06.2023, 16:05

Wo liest man denn so etwas?

IchWillLolis 
Beitragsersteller
 08.06.2023, 16:06

Spektrum

6 Antworten

Absoluter Unsinn! Eine Frau im Westen wird wohl heute vielfach selbst arbeiten gehen (wurde ja nie verboten, so ein Verbot gab es tatsächlich mal vor vielen Jahren in der kleineren BRD. Da hatte der Ehemann noch total das Sagen, unvorstellbar für mich als Ostfrau..) Was soll mir denn besorgt werden? Kann auch wieder beleidigend gemeint sein, aber da steht man dann drüber, egal, ob Ost oder West-frau. Mir ist wieder klar geworden, das ich zu Recht nicht jeden Mist lesen muss..Die eine Zeitung behauptete ja Ende 1997 auch: Bahnbeamte bekommen Geld fürs Nichtstun-Unsinn: bekamen wir eben nicht. Und: meine Pension bekam ich von dieser Zeitung auch nie, soviel zur Wahrheit hinter den Zeilen!Mag sein, diese Zeitung hat nun ein besseres Image , aber wenn es die Zeitung ist: hat sich nicht viel zum Positiven gewandelt. Soll wohl nur Satire sein, albern und lächerlich rüber kommen?! Ein Reporter macht einen Witz und man glaubt das?

In der BRD war es erst viel später als in der DDR daß Frauen arbeiten gingen. Bis in die 70er brauchte eine Ehefrau sogar die Erlaubnis des Mannes wenn sie arbeiten wollte. Frau kümmerte sich um Haus Kinder und Garten, Mann ging arbeiten, versorgte die Familie.

In der DDR gingen die Frauen wie selbstverständlich arbeiten und waren somit finanziell nicht unbedingt vom Mann abhängig. Aber wegen der Mangelwirtschaft gab es vieles nicht zu kaufen, man mußte schon wissen wo es was gab und hatte ohne Beziehungen kaum Chancen bestimmte Dinge zu bekommen. Da sollte der Mann diese Sachen besorgen.


IchWillLolis 
Beitragsersteller
 08.06.2023, 16:10

Danke, endlich eine verständliche Antwort.

apfelbus  08.06.2023, 16:12
@IchWillLolis

Die anderen sind noch zu jung um das zu wissen. Das ist nicht verwerflich. Sich zu Dingen zu äußern von denen man nichts weiß aber schon, noch dazu in dieser Art und Weise.

Oppulus  08.06.2023, 16:13

Ha da warst du 3 Minuten schneller als ich! ;-)

Ich kannte das Zitat nicht. Ich nehme es jetzt Mal im Kontext von der Zeit vor der Wiedervereinigung, weil ich es inhaltlich dann gut verstehe.

In Westdeutschland haben die Frauen zumeist nicht gearbeitet . Sie brauchten einen Versorger der arbeiten ging wenn sie zu hause saßen um die Rolle als Hausfrau und Mutter auszufüllen. Erst 1977 durften Frauen ohne Erlaubnis ihres Mannes überhaupt arbeiten.

Im Osten waren Männer und Frauen selbstverständlich beide werktätig. In der DDR waren bis zu ihrem Ende die Arbeitsplätze knapp und man konnte es sich nicht leisten die Hälfte der Bevölkerung zuhause sitzen zu lassen.
Im Osten herrschte ständig Mangelversorgung. Viele Dinge waren einfach nicht verfügbar. Deshalb war es im Osten nötig sich Dinge zu "besorgen". Durch Tauschgeschäfte, strategisches Einkaufen, weil man die richtigen Leute kannte, die richtigen Freunde hatte...

Dieses Zitat sagt also, eine Ostfrau brauchte damals einen Mann der fähig ist Dinge zu besorgen die sie und die Familie braucht.

Während eine Westfrau einen Mann brauchte der sie versorgt, also sich darum kümmert, dass sie nicht arbeiten muss.

Die Bewertung spare ich mir hier wenn das okay ist.


IchWillLolis 
Beitragsersteller
 08.06.2023, 16:14

Danke für deine ausführliche Antwort.

Klingt so als wenn diese Kolumne 30 Jahre alt ist. Wenn nicht sogar mehr. Das passt schon lange nicht mehr!


IchWillLolis 
Beitragsersteller
 08.06.2023, 16:23

Wie sieht es denn heute aus?

Tradwife ist in? Und die Gender-Pay-Gap existiert immer noch und ist im Westen größer, meines Wissens nach.

Asporc  08.06.2023, 16:26
@IchWillLolis

Wie es heute aussieht ? Das wort "Besorger" ist sexualisiert und sollte nicht verwendet werden wenn du keine Ohrfeigen kassieren willst.

Und es ist absolute Normalität das Frauen arbeiten gehen und sich eher einen Finger abschlagen liessen als sich vom Mann aus zu halten. Das heißt natürlich nicht das es die "Versorger-Frau" nicht mehr gibt nur das es mit der Normalität nicht mehr wirklich viel zu tun hat.

Dein Ausspruch ist Häme, das die Versorgung in der BRD besser gewesen ist, als in der DDR ist hinlänglich bekannt, somit musste man sich kümmern.

Das ist eine zeitliche Frage, denn ab Adenauer in der sich dann gebildeten BRD, herrschten die drei K fuer die Frauen. Küche ,Kinder, Kirche, der Mann verdiente, sollte es jedenfalls. Von Dato an sagte auch der gleiche Kanzler, Kinder machen die Leute immer und er irrte, das Dilemma nahm seinen Lauf, die Gastarbeiter füllten die Lücken. Das Ergebnis mit der Fertilität von 1,54 haben wir jetzt und es fällt uns auf die Füße, das wir auf die Suche in der Welt nach Ersatz uns bewegen , müssen? Damit ging auch allerdings die Rente der Frauen nicht auf, das hörten wir nach der Wende, als wir in Spanien mit den Westlern, pardon Deutsche Tür an Tür wohnten, das wir zwei volle Renten hatten und sie nicht.

In der DDR arbeiteten 85 % der Frauen voll und sie hatten immerhin noch eine höhere Kinderanzahl dabei. Warum das so ist, wissen jetzt alle, es wurde im Westen dem Selbstlauf überlassen, zumal auch die Emanzipierung mit der Salamitaktik vor sich ging und bis Heute andauert.

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Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
 - (Frauen, Politik, Deutschland)

IchWillLolis 
Beitragsersteller
 08.06.2023, 16:20

Wieso haben bzw. hatten "Ostfrauen" eine höhere Fertilität? Das habe ich noch nicht so verstanden.

zetra  08.06.2023, 16:27
@IchWillLolis

Kindertagesstätten, Kindergärten, fast umsonst und angepasst den Arbeitszeiten der arbeitenden Frauen, somit ueber 16 Uhr hinweg in Betrieb. Das ist Heute somit noch besser, weil es diese Einrichtungen noch gibt.

zetra  08.06.2023, 16:38
@zetra

Spiegel Nr. 3/14.1.2017

Wenn du da ran kommst, dann tränen dir die Augen. Ich habe diesen Bericht vor mir liegen.

zetra  08.06.2023, 20:15
@IchWillLolis

Weil es Heute keiner mehr hören will, wie es den Frauen damals in der BRD ergangen ist.