Bruder verlässt Schule ohne Abschluss?
Hallo mein Bruder ist 16 Jahre alt und besucht gerade die 10 Klasse in einer Förderschule. Leider hatte mein Bruder nach der zweiten Klasse keine Regelschulen mehr besucht, da er den Stoff nicht verstanden hatte. In der Förderschule macht er vor allem in Mathe Stoff der 6 Klasse. Nun soll er die Schule verlassen und hat keinen Abschluss. Die Hauptprüfung empfehlen die Lehrer ihm nicht, da er den Stoff für die Prüfung noch gar nicht hat.
Er soll auf eine Berufsschule und dort seinen qualifizierten Hauptschulabschluss machen. Nun würde ich gerne wissen, ob jemand da Erfahrungen hat? Kann er es auf der Berufsschule schaffen, obwohl er mit dem Stoff echt weit hinten ist? Es hat den Schwerpunkt Bautechnik/Holztechnik und Farbgestaltung gewählt. Ich mache mir echt sorgen um ihn, da ich ihm leider nicht helfen kann. Ich möchte nicht, dass mein Bruder sich so aufgibt...
5 Antworten
Ich vermute Mal, dass er ein Berufsvorbereitungsjahr macht. Dies richtet sich ja konkret an Schulabgänger von Förderschulen oder Hauptschulen ohne Abschluss. Ich habe in meiner ersten Ausbildung vereinzelt Kollegen gehabt, die diesen Weg vorher gegangen sind. Da gleichzeitig auch schon ein Fokus auf eventuelle Berufe gelegt wird, kann das später auch bei Bewerbungen von Vorteil sein....selbst wenn er am Ende ohne Abschluss dasteht. Er scheint ja eine Lernbehinderung zu haben? (Zumindest klingt es danach). Gleichzeitig ist er noch Schulpflichtig und muss sowieso etwas machen.
Gleichzeitig wird optimalerweise auch geschaut, welche Berufe realistisch in Frage kommen. Es gibt ja durchaus Tätigkeiten, die auf Lernschwächen ausgelegt sind. Ja, die Berufsaussichten sind damit nicht unbedingt rosig und auch die Gehaltsaussichten sind eher mau...aber es gibt sie.
Gleichzeitig kann es Sinn machen (wenn noch nicht geschehen) Kontakt mit der Agentur für Arbeit aufzunehmen um ggf. daran anschließenden Ausbildungen zu besprechen. Es gibt z.B. in vielen Branchen die s.g. Fachpraktiker für XY (also z.B. Fachpraktiker für Holzverarbeitung). Das ist dann ebenfalls eine 3 Jährige Ausbildung, aber quasi eine Art Lightversion vom Tischler. Diese Fachpraktiker gibt es aber wie erwähnt in verschiedenen Branchen.
Dein Bruder soll sich keine Sorgen machen. Ich habe genau den selben Weg wie er gemacht und habe mittlerweile meine Fachhochschulreife. Habe über das Berufskolleg alle Abschlüsse nachgeholt und kann danach studieren gehen. Ich war auch bis zur 10ten Klasse auf einer Förderschule mit dem Schwerpunkt lernen und dann dort angegangen und habe auf einen Berufskolleg den Hauptschulabschluss nachgeholt, allerdings in einen anderen Fachbereich.
Hallo anonym,
dein Bruder ist noch schulpflichtig.
Die Schule gehört nicht zu den Stärken von deinem Bruder und ist für ihn wohl auch sehr frustig.
In der Berufsschule wird er lernen, dass auch die Arbeit mit den Händen, Fleiß und Zuverlässigkeit eine Rolle spielen. Für viele ist das ein schönes neues Erlebnis, das in eine anschließende Handwerkerlehre führt.
Ich denke dein Bruder ist auf dem richtigen Weg.
Viel Erfolg!
Karliemeinname
Sie soll es versuchen.
Meine Schwester war damals auf der Förderschule und ist da total "verkümmert". Ihr einziges Problem war lesen. Sie hatte Probleme damit.
Man wusste es nicht besser und schickte sie dort hin.
Mit dem Ergebnis das sie sich dort gelangweilt hat, total unterfordert war. Und total unglücklich. Sie hat ihren Hauptschulabschluss hinterher mit Bravour geschafft.
Ist aber schon etliche Kahre her.
Wie Förderschulen heute sind , weiß ich nicht
ich will nicht sagen, dass es für ihn unmöglich sein wird, aber auf jeden Fall sehr, sehr schwer. Vllt sollte er probieren, in berufsbildenden Schulen eine Ausbildung zu machen. Unser Sohn hat keinen Schulabschluß und ist jetzt seit 4 Jahren im Krankenhaus im Hol- und Bringedienst tätig und verdient Mindestlohn. Irgendwie geht es immer weiter, die Hoffnung stirbt zuletzt