Borkenkäfer Waldbefall, Bäume fällen?

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

Wie genau ist der Zustand der Bäume? Sie haben alles "Grün", also die Nadeln verloren, aber haben ihre Rinde noch, und darunter befinden sich Borkenkäferbruten, die noch nicht ausgeflogen sind? Dann wäre Eile geboten, die Bäume müssten eingeschlagen und beseitigt/behandelt werden, bevor das passiert.

Wenn sämtliche Bäume schon komplett ohne Rinde sind, dann besteht zumindest keine Borkenkäfergefahr mehr, der wäre dann schon wieder weg! Eigentlich hätte man da als Waldbesitzer schon länger handeln müssen, um das zu verhindern, was dann wohl passiert wäre, dass die Käferbruten sich entwickeln konnten und die Bäume benachbarter Waldbesitzer befallen haben. Der Zeitpunkt des Ausfluges der Borkenkäfer kann aber bereits ja auch schon vor dem liegen, seit dem euch der Wald gehört.

In jedem Fall müsst ihr aber die Bäume relativ zeitnah fällen (lassen) da ein abgestorbener Baum absehbar irgendwann einmal umstürzen wird, und davon eine Gefahr für die Straße ausgeht. Als Eigentümer ist man für solche Gefahren haftbar, das nennt sich Verkehrssicherungspflicht.

So etwas kann man Fachfirmen übertragen. Was das genau kosten wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab, vor allem der Situation vor Ort. Wie ist die Erschließungssituation? (Das heißt, wie ist euer Grundstück für Maschinen zugänglich?) Sind die Bäume ohne weiteres fällbar, das hieße zB, sie wären sicher in eine Fallrichtung weg von der Straße zu bringen, oder ginge das nur mit Seilwindenunterstützung? Harvester wäre eine sichere und auch kostengünstige Möglichkeit, aber nur, wenn eure Bäume im Rahmen einer größeren Maßnahme mitgemacht werden könnten. Was uns eine große Menge erscheint, fünfzig Bäume, ist für eine Harvester zu wenig, wenn es nicht in der Nachbarschaft noch mehr für ihn zu tun gibt. Oder sind sie so lange abgestorben, dass die Gefahr besteht, dass sie schon auseinanderbrechen, sobald jemand eine Säge ansetzt? Dann geht das sowieso nur noch mit Maschine! Einen groben Kostenrahmen würde ich mit ca. 30,00 - 50,00 € pro Festmeter angeben, wenn die Situation nicht allzu schwierig ist. Das wäre dann verkaufsfertig aufgearbeitetes an einem Weg LKW- erreichbar gelagertes Holz. Ein Festmeter, das wäre beispielsweise in etwa ein Baumstamm, der 18 m lang ist, und in der Mitte ca. 30 cm Durchmesser mit Rinde hat.

Ja, daraus ergibt sich ja bereits, dass ich meine, dass das Holz noch verkauft werden könnte. Je nach Zustand könnte es möglicherweise noch, zumindest teilweise, ganz normal als Sägeholz genutzt werden, mit einem geringen Preisabschlag gegenüber frischem Holz. Wenn es diese Qualität nicht mehr hat, bzw die Stammteile, die sie nicht haben, zumindest noch als Sägeholz für geringerwertige Produkte: "Palettenholz". Oder als Industrieholz zur Spanplattenherstellung. Und wenn es nicht einmal mehr als Brennholz zu gebrauchen wäre, dann müsste es schon kurz vor dem Zusammenbrechen sein. Entsorgungskosten sollten nicht anfallen: Nur, wenn es noch ziemlich frisch und aktuell noch vom Käfer befallen wäre, müsste man es wegbringen oder irgendwie behandeln. Dann sollten aber im Gegenzug auch noch Sortimente anfallen, die mit Gewinn verkauft werden könnten. Wenn die Borkenkäfer bereits weg sind, kann man das Holz auch, ganz oder teilweise, im Wald als Totholz liegen lassen.

Ich weiß nicht, in welchem Bundesland ihr seid - Forst ist Ländersache. Aber in jedem gibt es eigentlich in irgendeiner Form eine Forst- Institution, die Privatwaldbesitzer berät und unterstützt. An diese solltest du dich wenden - in einem kleinen Teil Bayerns würdest du dann zB an mich geraten.


Panda168 
Beitragsersteller
 28.05.2024, 19:13

Vielen Dank für deinen ausführlichen Text, das hilft uns sehr. Viele Grüße

Bespreche das mit deinem zuständigen Förster.

Ein bekannter hatte das Problem auch. Der Forst hat die Fällung (Ernte) übernommen und auch die Vermarktung des Holzes. Am Ende hatte mein Bekannter Glück und kam auf 0 raus.


Panda168 
Beitragsersteller
 28.05.2024, 15:03

Vielen Dank für den Tipp, das werden wir mal ausprobieren.

Hallo zusammen, mein Mann hat vor Kurzem einen Wald vererbt bekommen.

Schön.

Dieser ist völlig zerstört durch einen Borkenkäferbefall.

Schlecht. Schädlingsbefall ist unverzüglich der Forstverwaltung anzuzeigen und ebenso zeitnah zu beseitigen.

Wir haben jetzt das Problem, dass dieser direkt an einer Bundesstraße steht

Dann seid ihr im Schadensnfall haftbar (Verkehrssicherungspflicht)! Sofern noch nicht geschehen, schließt unverzüglich eine Grundbesitz-HP ab, die auch Waldgebiete abdeckt! Euer Versicherungsmakler soll euch dahingehend beraten.

und müssten die Bäume fällen lassen, was nicht nur 1- 2 sind sondern gleich mal ca 50 Stück.

Na toll. Das geht in Anbetracht der Lage sowieso nur mit Harvester.

Habt ihr da Erfahrungswerte was für Preise genommen werden, wenn da schon alles Grün ab ist?

Rechnet mal mit € 10.000.-- aufwärts. Die letzte derartige Aktion kostete uns 3 Anrainer für 12 Bäume über € 6.000.--, davon alleine € 1800.-- WIMRE für die Miete des Harvesters samt An- und Abfahrt.


Panda168 
Beitragsersteller
 28.05.2024, 19:16

Vielen Dank für deine Nachricht, dann haben wir das schlimmste Szenario immerhin auch schonmal gehört und können uns zumindest darauf einstellen. Danke für die Tipps bzgl. Versicherung etc.

MB Baumdienste GmbH & Co. KG

+49 6198 3075540

 https://g.co/kgs/Jn7aVnP

Die Firma ist in der Naehe von Frankfurt / Main. Sie arbeitet ueberregional, ist sehr kompetent in der ganzen Abwicklung. So weit Nutzholz anfaellt ist auch diesr Firma guter Ansprechpartner


Panda168 
Beitragsersteller
 28.05.2024, 19:14

Das ist sehr nett, werden wir uns vorbehalten. Wir kommen aus Nds deshalb schauen wir uns erstmal hier um. Aber danke für den Kontakt.

Sonnenschein944  28.05.2024, 22:13
@Panda168

Gerne geschehen, mit dem Faellkran duerfte er ziemlich dereinzige Anbieter sein ... Cramer in NRW hatte damals glaube ich sein Geraet Generation 1 an MB Baumdienste verkauft