Benutzen Schüler Corona als Ausrede für die eigene Bequemlichkeit?

Das Ergebnis basiert auf 11 Abstimmungen

Ja - Corona wird aus Bequemlichkeit als Ausrede missbraucht 27%
Nein - Kinder und Jugendliche haben es hier schwerer 27%
Nicht vergleichbar (dann bitte mit Begründung) 27%
Ja - allerdings wurde den Kindern das Jammern hier vorgelebt 9%
Egal - Ohne Ausreden und mit Fleiß bekommt man ja bessere Noten 9%
Nein - sie schöpfen nur die angebotenen Alternativen aus 0%

5 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich weiß nicht was ich bei der kompliziert gestellten Umfrage wählen soll, schreibe aber meine Meinung dazu als Schüler bzw. Azubi:

Bei uns in der Klasse wurde im Dezember großer Zirkus veranstaltet, dass wir unbedingt Online Unterricht haben müssten um uns und die Gesellschaft zu schützen (trugen aber Maske alle falsch, Doppelmoral eben). Damals wurde Corona für die eigene Bequemlichkeit missbraucht in meiner Klasse (ich war von Anfang an dagegen, weil ich weiß, dass es eine emotionale Stresssituation ist).

Jetzt im Online Unterricht ist alles anders. Jeder ist für sich selbst verantwortlich im Online Unterricht. Niemand wird von Lehrern durch Blicke dazu gezwungen zuzuhören, mit zu machen oder mit zu schreiben, geschweige sich zu zeigen. Einige treten der Besprechung bei, legen sich aber sofort wieder schlafen. Wir haben zwar ("Gott sei Dank") nur 1x die Woche Unterricht, aber es ist trotzdem die Hölle.

Online Unterricht hört sich im ersten Moment verlockend an, aber wer wirklich was lernen will und mit machen möchte hat damit zu kämpfen, die alltägliche "Bequem-Gewohnheit" zu unterdrücken. — Am Schreibtisch am PC, während hinter einem das gemütliche Bett um 8 Uhr früh steht ? ... Sehr provokant, stressig und absolut nicht gemütlicher als in der Schule selbst. Mit dieser Situation komme ich selbst nicht wirklich gut zurecht und es kostet wirklich sehr viel Emotionale Kraft (zumindest bis etwa 10 Uhr)

Wir haben bald Zwischenprüfung. Einer hat ein angebliches dauerhaftes Mikro-Problem, andere fliegen "ständig raus", einige können nicht mit machen, da ihr Internet zu langsam ist, zocken aber gleichzeitig Online Spiele. ... ... Selbstverständlich machen es sich einige Schüler tatsächlich bequem im Online Unterricht und verschlafen wortwörtlich den Schultag. ... Ich möchte nicht arrogant sein, aber es wird mich nicht wundern wenn diese Experten am Ende in der Prüfung nicht zurecht kommen.

An sich ist Online Unterricht nicht schlecht, habe es mir schlechter vorgestellt. Zwar hat man keine Kopien und die Aufgaben werden Online hochgeladen, dennoch ist es viel besser dem Unterricht zu folgen. Von Rund 15 Leuten in meiner Klasse machen etwa 5 dauerhaft mit. Bei Fragen kann jeder sofort rein sprechen ohne Angst vor einem dummen Spruch oder dumme Blicke zu haben. Es geht wesentlich schneller, da es diesen Zirkus, von den Leuten die sonst auch immer alles mögliche tun den Unterricht aufzuhalten, nicht statt findet.

Emotionaler und unterbewusster Stress bildet sich im Online Unterricht definitiv. Keine direkten Sozialen Kontakte. Einige haben keinen Büro, sodass der Unterricht im Schlafzimmer oder in der Küche statt findet. — Die geistige Einstellung: "Ich bin in der Schule und muss jetzt was lernen und tun" geht in den eigenen 4 Wänden unter. Und ich denke das ist das größte Problem im O-Unterricht. Da es auch noch alles im Unterbewusstsein statt findet, ist es umso schlimmer (!) für diejenigen die auch wirklich was erreichen wollen. Eine Gewohnheit einzustellen, die seit möglicherweise Jahren Alltag ist, geht nicht von heute auf Morgen. Und Ehe wir uns an O-Unterricht gewohnt haben, ist der Lockdown auch schon vorbei.

Fazit:

Einige nehmen Schule generell in ihrem Leben nicht ernst, sodass diese eine Erfolgreiche Karriere, auch moralisch gesehen, garnicht verdienen. Diese missbrauchen mMn Corona tatsächlich um es sich bequem zu machen. Andere hingegen, die es ernst nehmen, können vom Online Unterricht profitieren, insofern man eine Möglichkeit gefunden hat, mit diesem unterbewusstem Stress umzugehen (was nicht alle schaffen)

***

Auf was diese Antwort/Ansicht/Meinung in deiner Umfrage passt: Keine Ahnung.

Nicht vergleichbar (dann bitte mit Begründung)

Es ist in meinen Augen nicht vergleichbar. Schüler hier sind Präsenzunterricht gewöhnt. Heimunterricht stellt einen vor ganz neue 'Herauforderungen'. Er ist eben anders und dadurch auch aufwendiger, als für jemanden im Australischen Outback oder im afrikanischen Buschland, weil der betreffende Schüler mit einem ganz anderen System aufgewachsen ist und bisher mit einem ganz anderen System gelernt hat.

In diesem Sinne kannst du erstens dahingehend den Vergleich nicht ziehen und des weiteren müsstest du auch Angaben dazu machen, wie das Pensum der betreffenden Schüler ist, die da im afrikanischen Buschland lernen. Was MÜSSEN sie denn können? Ist der Lehrplan auf die besondere Situation zugeschnitten ? Wird dort so viel vermittelt, wie man es hier heutzutage versucht?

Zuletzt ist in meinen Augen auch der Titel der Frage im Zusammenhang mit dem Fragetext ziemlich verfehlt.


unicornwarrior 
Beitragsersteller
 11.02.2021, 20:35

Das auch das Lehrpersonal sich zuerst an die neue Herausforderung anpassen muss ist hier ein wirklich guter Hinweis! 👍

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Nicht vergleichbar (dann bitte mit Begründung)

Die Schüler, die im Outback leben, sind an eine derartige Schulform gewöhnt.

Unsere Schüler hier brauchen aber oftmals jemanden, der ihnen sozusagen "in den Hintern tritt" ;)

Das kennen sie so nun einmal.

Was ich auch momentan schwer finde: Der Mix von Freizeit und Arbeit.
Schule ist ein Ort der Arbeit - Zuhause ein Ort der Entspannung.

Zuhause werde ich nun einmal schnell abgelenkt: Mein Hund der raus möchte, der Geschirrspüler, der mal ausgeräumt werden könnte..

Ich wünschte, die Bibliotheken wären wenigstens für Schüler und Studenten geöffnet. Aber das würde keinen Sinn machen..

Nein - Kinder und Jugendliche haben es hier schwerer

der fernunterricht z.b. im outback läuft aber schon seit jahrzehnten, d.h. er ist geplant, die materialien und methoden sind erprobt. während nach dem, was ich von dem unterricht in deutschland mitbekommen habe, die kinder aktuell nur mit arbeitsblättern zugekackt werden. ich denke, die lehrer verwechseln zur zeit die anzahl der aufgaben als maß für die qualität, mit der sie unterrichten. vermutlich müssen auch lehrer irgendwie nachweisen, dass sie was leisten.

und mal eine störung im funk zu haben ist was anderes, als mit einem unzureichenden netz arbeiten zu müssen.

dass die kinder im outback alle ihren eltern helfen würden, ist eine behauptung von dir - man kann genauso gut behaupten, dass deutsche kinder ihren eltern genauso helfen. jedenfalls hat der tag in australien wie hier in deutschland auch nur 24 stunden.

Nein - Kinder und Jugendliche haben es hier schwerer
ist der Fernunterricht, auch in Corona-Zeiten, in Deutschland doch immer noch "sehr gut" aufgestellt!

Sorry das ist kompletter Unfug. Weder der Lehrplan, noch das Lehrmaterial, noch die Lehrer sind auf Fernunterricht ausgelegt.

In anderen Gebieten der Erde ist Fernunterricht nur über Funk und ohne Internet möglich.

Nur sehr eingeschränkt und nur für eine Teil der Bevölkerung. In Australien sind ein Großteil der Aborigines Analphabeten. Dazu kommt das der Aufwand für den Fernunterricht ca. doppelt so groß ist wie für den Präsentsunterricht.