Befürchtet ihr, dass die muslimische Judenfeindlichkeit erneut zunehmen könnte, wenn sich der Nahe Osten nicht endlich beruhigt?

11 Antworten

Befürchtet ihr, dass die muslimische Judenfeindlichkeit erneut zunehmen könnte, wenn sich der Nahe Osten nicht endlich beruhigt?

Ja, davon gehe ich aus. Das wird auch hier weiter hochkochen. Ich denke auch, dass die Dunkelziffer da deutlich höher ist. Wobei man natürlich eher davon sprechen muss, dass der muslimische Antisemitismus dadurch nur sichtbarer wird und nicht etwa zunimmt. Vorhanden ist er ohnehin.

Zugleich darf nicht vernachlässigt werden, dass – in der Summe und über einen längeren Zeitraum hinweg betrachtet, – die meisten antisemitischen Straftaten mit einer „rechten“ Orientierung zusammenhängen, was an die skizzierten Ergebnisse aus den Einstellungsbefragungen anschließt.

Ich finde, dass dies womöglich schon zu vernachlässigen ist, da diese Statistik völlig verzerrt wird, wenn man beispielsweise antisemitische Straftaten automatisch pmk-rechts zuordnet, wenn keine konkreten Hinweise vorliegen. Das Bild, welches da häufig gezeichnet wird, hat mit der Realität meiner Meinung nach nur wenig zu tun.

Das geht beispielsweise aus dieser Anfrage hervor:

  • 2.1 Wie viele Fälle werden prozentual der PMK-rechts zugeordnet, obwohl nichts über den/die Täter bekannt ist?
Um diese Frage zu beantworten, müsste eine Einzelfallauswertung aller antisemitischen und fremdenfeindlichen Straftaten, welche dem Phänomenbereich der Politisch motivierten Kriminalität – rechts (PMK-rechts) zugeordnet worden sind und keine Täterdaten im KPMD-PMK vorhanden sind, durchgeführt werden. Folglich würde die Beantwortung durch eine entsprechende Beauftragung zur notwendigen retrograden Erhebungen und Zusammenführung dieser Daten zu einem erheblichen und nicht vertretbaren zeitlichen und personellen Aufwand führen – u. a. auch bei den betroffenen Basisdienststellen und Verbänden.
  • 2.2 Weshalb werden diese Fälle nicht unter PKM-nicht erfasst?
Die Erfassung erfolgt gemäß der bundesweit einheitlichen Richtlinien des KPMDPMK. Die Ausnahmeregelung für antisemitische und fremdenfeindliche Straftaten basiert auf der Grundlage einer Studie des Bundeskriminalamts (BKA) zum Dunkelfeld, dass derartige Straftaten überwiegend von Personen aus dem rechten Spektrum begangen werden. Es wurde vonseiten des BKA als Ergebnis festgestellt, dass im Hellfeld, z. B. bei antisemitischen und fremdenfeindlichen Straftaten, ein sehr hoher Anteil (ca. 80 Prozent) mit dem Phänomenbereich PMK-rechts zu bewerten ist. Im Rahmen qualitätssichernder Maßnahmen konnten bislang keine Hinweise auf eine statistisch verzerrende Wirkung der Phänomenbereichs-Zuordnungsregelung festgestellt werden.
  • 3.1 Seit wann wird die Kriminalstatistik dahin gehend geführt, dass bei einer politisch motivierten Tat (unbekannt welcher politischen Richtung der Täter angehört) diese PMK-rechts zugeordnet wird?
Seit dem 01.01.2008 gilt diese bundesweit einheitliche Regelungslage für antisemitische und fremdenfeindliche Straftaten. 

Auch die FAZ (Paywall) und die Welt haben das mal thematisiert.

Das Problem hängt auch mit der niedrigen Aufklärungsquote der Fälle zusammen. In Berlin wurden von den 324 erfassten antisemitischen Taten im Jahr 2018 nur 111 (34 Prozent) aufgeklärt.
In der aktuellen Anfrage ging es nun um die Zahl der antisemitischen Fälle ohne diese erkennbaren rechtsextremen Motive. Das waren laut Senat 191. So bleiben nur 133 Taten mit klaren rechtsextremen Motiven übrig – obwohl in der Kriminalstatistik 253 Fälle dazu stehen. Für die Differenz von 120 Taten sind keine Motive bekannt – trotzdem gilt die Kategorie „rechts“.
Der „Unabhängige Expertenkreis Antisemitismus“, der die Bundesregierung berät, monierte 2017 in einem  Bericht: „ Fremdenfeindliche und antisemitische Straftaten werden grundsätzlich immer dann dem Phänomenbereich PMK-Rechts zugeordnet, wenn keine weiteren Spezifika erkennbar sind und zu denen keine Tatverdächtigen bekannt geworden sind.“ Damit entstehe „möglicherweise ein nach rechts verzerrtes Bild“ über die Täter. 
Woher ich das weiß:Recherche

paradox1899  26.06.2024, 22:19
@BelfastChild

Ja, die gab es schon immer, aber das bedeutet ja nicht, dass da mittlerweile anders verfahren wird.

0
BelfastChild 
Beitragsersteller
 26.06.2024, 22:22
@paradox1899

Meines Wissens war es nicht immer so. Vielleicht hast du mehr Infos als ich. Auf jeden Fall ist es so präziser, denn Judenfeindlichkeit geht mehr und mehr auch von anderen Gruppen aus, nicht bloß von Rechtsextremisten.

0
paradox1899  26.06.2024, 22:34
@BelfastChild

Hier beispielsweise der Bericht von 2017. Auch in 2018 ist das Feld vorhanden.

Der Punkt 2.2. In der angeführten Anfrage (2020) thematisiert ja, warum entsprechende Fälle nicht auch unter "nicht zuzuordnen" geführt werden.

0
BelfastChild 
Beitragsersteller
 26.06.2024, 22:36
@paradox1899

Du hast Google verlinkt. Vielleicht reden wir auch einander vorbei.

0
paradox1899  26.06.2024, 22:47
@BelfastChild

Es wäre zwar nur ein Klick mehr, aber gerne nochmal. 😄

2017 und 2018.

Wenn ich das richtig sehe, gibt es die Kategorie (pmk - nicht zuzuordnen seit 2016.

1
BelfastChild 
Beitragsersteller
 26.06.2024, 22:49
@paradox1899

Ich müsste mir das mal anschauen. Ich schau sonst immer die Verfassungsschutzberichte, die logischerweise ebenfalls BKA-Angaben übernehmen.

0

Ja. Ich befürchte es und ich habe es auch schon erlebt in Form von morddrohungen, gerade nach dem 7. Oktober 23.

war schon schlimm genug Familie und Freunde an dem Tag verloren zu haben durch die Hamas Monster, und dann noch diese Morddrohungen und Anfeindungen und ich hab auch Angst vor dieser Entwicklung mit den Palästina Protesten wo teilweise Juden brutal angegriffen wurden.

Das ist wirklich schlimm und die Entwicklung macht mir Angst

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Wir Juden stammen ursprünglich aus Israel 🇮🇱

Margoschka92  26.06.2024, 10:48

Hast du die Morddrohungen angezeigt ?

0
GoriIIa  26.06.2024, 08:14

Ich bin kein Jude, bekomme aber selbiges mit, nur weil ich mich draußen offen zu Israel bekenne (Israel Cap).

8

Unabhängig dessen was sich noch in und um Israel herum alles ereignen wird, der Juden-Hass wird so oder so steigen und den Juden in Europa mehrend das Leben zur Hölle machen.

Seit 2013 beobachte ich auch immer mehr steigende Gewaltbereitschaft gegen Juden und ich denke, der Höhepunkt ist noch lange nicht erreicht.

Über islamische Sender lässt der Iran immer noch mehrmals täglich ausrufen, alle Juden zu töten, zu verprügeln oder zumindest auszugrenzen.

Einer der Gründe, warum ein islamischer Sender in Deutschland verboten wurde.

Um so ein Hass aktiv zu begegnen sollte man besser diese gewaltbereiten Hasser hinter Gitter bringen und nach Verbüßung ausweisen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich lebe in Israel.

Das befürchte ich nicht nur, davon gehe ich fest aus.

Ich selbst wurde schon zum Ziel von antisemitischen Anfeindungen, bis hin zu körperlichen Bedrohungen und Einschüchterungsversuchen.

Da sind diese Leute aber an den Falschen geraten.

Ich lasse mich weder einschüchtern noch mundtot machen. Und ich weiß mich zu verteidigen, wenn es zum Äußersten kommen sollte.

Ob diese Menschen nun ihren Hass auf Israel nicht von den Juden in anderen Teilen der Welt trennen können, oder sie tatsächlich Juden hassen, ist für mich nicht von Bedeutung - denn das Ergebnis ist dasselbe.

Die muslimische Judenfeindlichkeit wird durch den Nahostkonflikt nicht mehr oder weniger. Sie tritt nur deutlicher zu Tage. Und das ist eigentlich zur befürworten.

Woher ich das weiß:Hobby – Beobachte politische Entwicklungen seit meiner Jugend.

Skywalker17  26.06.2024, 10:36

Falsch.

Nancy Faeser hat gestern gesagt, dass es seit ca. 07.10 mehr als 7000 antisemitische Anschläge gab. Der grösste Teil durch Muslime.

Du lebst in Deutschland und findest Terror gegen Juden gut. Zum befürworten?

0
Philippus1990  26.06.2024, 10:41
@Skywalker17
Nancy Faeser hat gestern gesagt, dass es seit ca. 07.10 mehr als 7000 antisemitische Anschläge gab. Der grösste Teil durch Muslime.
  1. Der größte Teil der judenfeindlichen Straftaten (von "Anschlägen" kann hier keine Rede sein) wird als rechtsmotiviert eingestuft. Das liegt wiederum daran, dass Taten mit unbekannten Tätern automatisch als rechtsmotiviert erfasst werden.
  2. Meine Antwort stellt keinen Widerspruch zur Zunahme der judenfeindlichen Straftaten dar. Der muslimische Judenhass ist sowieso da. Durch den Nahostkonflikt tritt er jedoch etwa durch Straftaten offen zu Tage. Vorhanden war er jedoch auch schon vorher.
1
BelfastChild 
Beitragsersteller
 26.06.2024, 10:50
@Philippus1990
Vorhanden war er jedoch auch schon vorher.

Richtig. Aber bist du dafür, dass es mehr antisemitische Straftaten gibt?:

Und das ist eigentlich zur befürworten.

Oder meinst du es so, dass man dadurch die wahre Fratze des Islam zu sehen bekommt?

1
Philippus1990  26.06.2024, 15:16
@BelfastChild
Oder meinst du es so, dass man dadurch die wahre Fratze des Islam zu sehen bekommt?

Exakt das.

1
Eclair89  26.06.2024, 10:33

Tatsächlich wird sie mehr. Die muslimischen Redner stacheln alle anderen nun auf, auch Juden zu hassen.

2