Ausbildung wechseln 6 Monate ?

6 Antworten

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Die bereits investierte Zeit ist verloren wenn du die Branche bzw. den Beruf wechseln möchtest. Wenn du nur das Unternehmen wechselst und die Ausbildung im selben Beruf fortgeführt wird, dann würde die Ausbildung weiter laufen und die Zeit so zu sagen "angerechnet".

Wenn du aber sagst das dir das ganze Berufsfeld nicht zusagt und du den Beruf wechseln möchtest, dann beginnst du wieder von Null, das ist ganz einfach damit begründet das du aktuell auf Bankkauffrau ausgebildet wirst, in einer anderen Ausbildung liegt der Schwerpunkt natürlich wo anders.

Natürlich ist es ärgerlich für dich wenn du die bereits investierte Zeit verlierst, aber du musst es von der anderen Seite betrachten. Du kannst die Ausbildung jetzt weiter durchziehen und am Ende einen erlernten Beruf haben in dem du für dich keine Zukunft siehst, dann hast du 3 Möglichkeiten zur Auswahl:

Du beginnst eine Umschulung zu einem anderen Beruf, in diesem Fall verkürzt sich die Ausbildungszeit je nach Beruf auf insgesamt 2 Jahre (anstelle der vollen Ausbildung), hast aber das Problem das du innerhalb dieser 2 Jahre trotzdem alles können und lernen musst wofür andere 3 Jahre Zeit haben.

Du kannst eine neue Ausbildung beginnen und hast eine reguläre Ausbildungszeit, je nach Ausbildung ist hier auch die Ausbildungszeit unterschiedlich, im Normalfall sind es allerdings 3 Jahre.

Du kannst als Quereinsteiger arbeiten, hast dann aber das Problem das du zwar Geld verdienst, dann aber weniger als wärst du eine Fachkraft in diesem Beruf. Der Vorteil ist du musst keine Um- bzw. Ausbildung machen, hast aber ein eingeschränktes Berufsfeld in dem das möglich ist und verdienst zudem weniger als eine gelernte Fachkraft.

Da du erst frisch in der Ausbildung bist wäre es anzuraten deine aktuelle Ausbildung zu abzubrechen, dir geht dann zwar die Zeit verloren aber verlierst so gesehen weniger als würdest du die Ausbildung durchziehen und am Ende etwas haben worauf du eigentlich keine Lust hast.

Die neue Ausbildungszeit beginnt dann wieder im September, bis dorthin hast du dann die Möglichkeit in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit verschiedene Berufsfelder auszuprobieren, ich glaube das sich diese Maßnahme BvB nennt, kann aber auch noch etwas anderes geben. Was für dich in Frage kommt müsstest du mit der Agentur besprechen. Der Vorteil einer solchen Maßnahme ist, das du monatlich einen (wenn auch) geringen Lohn erhältst, stehst also wenigstens nicht ganz ohne Geld da. Zudem erhältst du die Möglichkeit in verschiedenen Praktika andere Berufsfelder kennen zu lernen.

Es gibt auch andere Möglichkeiten die du nutzen kannst, was für dich aber letztlich das richtige ist musst du ganz für dich entscheiden. Bespreche das auch mit deinen Eltern, die sind es letztlich auch die ihre Unterschrift aus den Ausbildungsvertrag setzen müssen (sofern unter 18 Jahre, davon gehe ich im Moment aus).

Mach dir Gedanken über die Berufe die dir Spaß machen könnten und bewerbe dich auf ein Praktikum, damit hast du die Möglichkeit das Berufsfeld bereits näher kennen zu lernen und entscheidest dich damit nicht blind. Die Agentur ist nur eine Möglichkeit und du wirst zwangsläufig damit in Kontakt kommen wenn du deine aktuelle Ausbildung beendest, wichtig ist aber das du die Zeit effektiv nutzt und nicht damit verbringst alles zu tun worauf zu gerade Lust hast, außer der Suche nach einem Beruf der dir gefallen könnte.

Es ist deine Zukunft daher gehe nicht leichtfertig damit um. Je besser du das im Vorfeld durchdenkst, desto bessere Chancen wirst du auch in Zukunft haben. Vergesse nicht das es nach der eigentlichen Ausbildung noch sehr viel weiter gehen kann, das einzige was dazu benötigst ist der Wille das auch zu tun.


DanaCa 
Beitragsersteller
 03.01.2020, 16:09

Vielen Dank für deine Ausführliche Antwort! ^^

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Ne, das funktioniert so nicht.

Schließlich hast du ja auch den Unterrichtsstoff des anderen Ausbilgsberufs verpasst.

Eine Ausbildung zu verkürzen ist zwar möglich, aber nur unter bestimmten Voraussetzungen (zB. bereits abgeschlossene Ausbildung oder Wechsel der Ausbildung innerhalb eines Berufsbereichs). Das trifft bei dir jedoch nicht zu.

Wenn du dich in deiner Ausbildung nicht wohl fühlst, solltest du auf jeden Fall mit deinem/r Ausbilder/in sprechen. Vielleicht schafft ihr es gemeinsam auch eine Lösung zu finden, wie du wieder Spaß an der Ausbildung bekommst.

Nach einem halben Jahr mal einen Durchhänger zu bekommen und kein Bock mehr zu haben ist übrigens vollkommen normal. Das gibt sich mit der Zeit aber wieder. ;)

Quelle: https://www.azubiyo.de/azubi-wissen/ausbildungsverkuerzung/

" Zeit von der jetzigen Ausbildung gutgeschrieben bekommt" Nein das geht nicht. Das ginge nur dann wenn du in derselben Branche bleibst also z.B. nur die Bank wechseln möchtest aber die Ausbildung diesselbe bleibt. Dein Wissen bringt dir im Autohaus ja gar nichts, besonders da auch in der Berufsschule auf Bank spezifisch unterrichtet wird. (Wäre jetzt anders wenn du Bürokaufmann machst und hier von einer Arztpraxis in ein Autohaus wechseln willst. Das ist ja dieselbe Ausbildung)

Die 6 Monate verlierst du, aber besser als nach 3 Jahren erst festzustellen, dass es nix für dich ist.

Eine Ausbildung kann nach der Probezeit nur gekündigt werden wenn du entweder den Beruf wechseln oder gar keine Ausbildung mehr machen möchtest.

Somit startest du also mit einem neuen Beruf wieder bei Null.

Nein, du fängst von vorne an, wenn dich dein Ausbildungsbetrieb überhaupt aus dem vertrag entlässt.


WolfishChaos  02.01.2020, 15:55

Gibt ja noch die Kündigungsfrist. Durch sie kann mit einer Frist von 4 Wochen gekündigt werden.

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