Alternative zu Hufeisen hinten?

6 Antworten

Ach, was habe ich Hufschmiede "verschlissen". Jeder, der einmal an meinem Pferd war, wollte nicht wieder kommen. Was sie gemeinsam hatten, war die Aussage "der kann nicht ohne Eisen". Er konnte aber auch nicht mit. Kaum drauf genagelt, riss er sich die mitsamt der Hufwand wieder runter und stand dann wieder in Verband vom Tierarzt. Von 6 Wochen Intervall stand er 4 Wochen in Verband. Wenn ich dann das Pferd wieder vorstellen wollte, wurde mir gesagt "den mach ich nimmer, schläfer den jetzt endlich ein". Diese Aussage "der kann nicht ohne" verwunderte mich sehr, kannte ich es doch über 30 Jahre lang nur so, dass jede Beschlagsperiode auch eine mindestens genauso lange beschlagsfreie Periode nach sich zog, um die Nachteile von Beschlag auszugleichen.

Ich fragte mich durch, es kamen die Ausbilder der Schmiede, die ja eigentlich sehr gutes Können haben sollten, damit die Schmiede es lernen können. Ich hatte die landesweit höchst gelobten her geschafft. Gleiches Spiel wie vorher.

Dann lernte ich eine DIfHO-HO kennen. Die sagte, ich soll's einfach mal barhuf probieren, mein Pferd hätte ja nichts zu verlieren, selbst der Tierarzt sprach schon von erlösen. Sie nahm ihm die frisch genagelten Eisen ab und seit exakt diesem Tag lebte er noch 11 Jahre völlig pannenfrei. Seine angeblich so schlechten Hufe waren nie mehr wieder ein Thema. Seine von dem vielen Beschlag verursachten Arthrosen auch nicht.

Das machte mich neugierig. Da ich es körperlich nicht schaffen würde, mich bei Eiseskälte unter ein Pferd zu falten - ich habe Raynaud-Syndrom, also im Winter quasi nie funktionstüchtige Hände -, möchte ich die Ausbildung nicht machen. Aber ich beobachte, lasse mir erklären, lerne, ... und so sehe ich inzwischen weit über 100 völlig problemlose Barhuf-Umstellungen von den DIfHO-Leuten, gemischte Erfolge von anderen, die so auftauchen und nicht funktionierende von Schmieden. Zufall? Nach allem, was ich bisher weiß, glaube ich nicht an Zufall. Jedesmal, wenn ich bei einem Schmied zusehe, frage ich mich, warum er dies und jenes macht, warum er eine hebelnde Wand durch Raspeln weiter schwächt, warum er zu viel Eckstreben stehen lässt, warum er überschüssiges Sohlenhorn, das das Pferd schon sichtlich drückt und die Wände so raus drängt, dass da ständig Last drauf ist, nicht weg nimmt, warum er den Tragrand derart berundet, dass dieser keine Stabilität mehr hat. Da würde ich auch nicht gerne laufen.

Es ist schade, dass nicht jeder so arbeitet, dass es problemlos geht und dass man, wenn man es nicht hinbringt, dem Pferdebesitzer buchstäblich die "Story vom Pferd" erzählt. Ich hatte Schmiede, die mir gesagt haben, bei meinem Wallach ginge es nicht wegen seinem Vollblutanteil, bei Vollblütern ginge es nämlich nicht, bei Haflingern ging es deren Aussage nach grundsätzlich eh nicht, bei Kaltblütern auch nicht, dann hatten Pferde, die am ganzen Körper gesund aussahen inklusive gutem Fellwechsel plötzlich "grundsätzlich schlechtes Horn", ... es hörte einfach nicht auf mit den Ausreden für jede Tageszeit und Wetterlage.

Seitdem würde ich nie, nie, nie mehr wieder ein Pferd beschlagen, lieber auf die Aufgaben verzichten, die Stollen benötigen, wobei je nach Schuh auch ein solcher Stollen zulässt. Jede andere Aufgabe kann das Pferd ohne Beschlag besser erfüllen und lebt damit noch gesünder. Also eigentlich ein Vorteil für alle.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Einen fähigen Barhufbearbeiter holen, der bekommt die Trachten langfristig auch wieder aufgerichtet. Ich verstehe auch nicht, warum Schmiede sowas scheinbar nicht ausreichend lernen, wo sämtliche Barhuf-Menschen das hinbekommen. Gibt sicher auch Schmiede, die das können - allerdings wird halt schnell mal gesagt "geht nicht ohne", ohne wirklich mal einige Monate den Huf zu trainieren.

https://difho.de/braucht-ihr-pferd-hufeisen/

Es geht nicht ohne Hufschutz.... Knatterst du jeden Tag 10km auf Schotter oder wie? Glaube ich nicht - Hufe lassen sich trainieren. Durch den Beschlag ist die Durchblutung stark stark eingeschränkt, also auch das Fühlen. Kommt der Beschlag ab, lernt das Pferd erstmal wieder, was es heißt zu fühlen. Ja, es geht dann fühlend. Wenn man aber viel harten Boden anbietet und damit 1. das bestehende Horn komprimiert und 2. nachwachsendes Horn kräftiger werden lässt, weil entsprechende Reize da sind, dann ist das eigentlich halb so wild.

Hatte bisher einige Eisenabnahmen - und die Leute auf Asphalt geschickt, so oft es ging. Kein Pferd davon lief fühlig und es waren auch Pferde dabei, wo gesagt wurde "der kann niemals ohne Eisen leben!" Ja, doch, die Kombination der Böden mit der physiologisch sinnvollen Bearbeitung macht Sinn.

Kunststoff-Beschläge haben halt auch deutliche Nachteile und sind nicht wirklich besser. Der Kleber tut dem Horn nicht allzu gut, das "weiche" "Eisen" ist absolutes Gift für die Sehnen, zumindest für dauerhaft.

By the Way - früher war sogar mindestens eine Periode beschlagsfrei Pflicht bei den Schmieden, damit sich der Huf erholen kann. Und ja, als Besitzer eines beschlagenen Pferdes sollte man die Auswirkungen davon kennen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

Hol dir mal n Huforthopäden etc. der sich das ganze mal ansieht, die haben oftmals Ideen im Petto, die uns gar nicht einfallen oder es ist echt nur ne minmale Bearbeitung notwendig und es geht.

Auch so 24h Hufschuhe wären eine Idee, aber das muss das FACHPERSONAL am Pferd direkt sagen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe drei eigene Pferde, mehrere Zertifikate und Kurse

Wir sind hier eher die Liebhaber von Barhufen, Eisen hat hier keines der Pferde.

Meiner hatte vorne Eisen. Ich wollte von Anfang an Barhuf. Was habe ich mir anhören dürfen, dass das nicht geht, weil die Wege zu schottrig sind, er nicht gut laufen würde ohne Eisen etc. Und dann noch: Ja, Barhufbearbeitern kann man nicht trauen, weil die nur einen Wochenendkurs machen und meinen, sie könnten Hufe bearbeiten.

Ich sag dir mal was: Ich habe mich für die Gesundheit meines Pferdes entschieden, mich informiert, Punkgirl belästigt (😉) und eine fähige Hufbearbeiterin gefunden, die nach DIfHO arbeitet. Von wegen Barhug geht nicht. Und wie das geht. Mein Pferd hat wahrscheinlich mit die besten Hufe im Stall, seit ich meinen Schmied in den Wind geschossen habe!

Pferd ist dankbar und das ist mir das Wichtigste. Sch*** doch auf die Meinung der anderen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigenes Pferd

Punkgirl512  16.02.2023, 10:20

Danke <3 Ich freue mich sehr, dass du jemand vernünftigen gefunden hast und dein Pferd damit auch glücklich ist! Von wegen "geht nicht" ;)

Keks37  16.02.2023, 10:32
@Punkgirl512

Geht nicht, gibt's nicht.

Ich finde es halt so schade, dass immer gleich vorverurteilt wird. Immerhin hat dann meine RL hinterher gesagt, dass sie mit der Arbeit meiner Huforthopädin zufrieden ist. Da kam dann wenigstens ein wenig Einsicht. Und seit ich das Hufseminar besucht habe, kann mir sowieso keiner einen vom Pferd erzählen, was das Thema Hufe angeht😉

HeyHey250  16.02.2023, 11:50
@Keks37

Ja, geht nicht gibts nicht. Darf ich fragen, was genau auf einem Hufseminar passiert/was man da genau lernt? 😉

Keks37  16.02.2023, 11:54
@HeyHey250

Wie ein Huf richtig bearbeitet werden muss, wie man Missstände erkennt, zum Beispiel Stoffwechselrillen, Einblutungen, wo der Huf in den Kronrand schiebt und wie man all das durch korrekte Bearbeitung beheben kann. Die Arbeit an einem Tothuf gehörte auch dazu.

HeyHey250  16.02.2023, 12:11
@Keks37

Okay, danke dir ^^ vielleicht sollte ich mal so einen „Kurs“ machen..

Keks37  16.02.2023, 12:14
@HeyHey250

Das ist auf jeden Fall hilfreich. Blickschulung schadet nie und wenn man die Hufe des eigenen Pferdes beurteilen kann, weiß man auch, ob der Hufbearbeiter gute Arbeit macht oder nicht.

Hufschuhe.Aber nur weil es einer EIntellerin nicht passt,musst du doch nicht gleich die Eisen runterholen.SO ein Quatsch!Lass dich nicht unterdrücken!

Das ist einfach ne blöde Kuh