Hufschmiedwechsel - Duplobeschlag?

2 Antworten

So wie es klingt wurden dem Pferd die Spezialeisen ja gegeben, da diese dem Barhuf von der Belastung am ehesten entsprechen und das Pferd die Bewegung im Huf auch benötigt um einen gesunden Huf nachzubilden.

Meine Überlegung wäre dann folgende:

Der Huf hat sich soweit stabilisiert und scheint sich wieder vernünftig aufgebaut zu haben. Ein normales Eisen allerdings schädigt den Huf immer (deshalb ja auch die beschlagsfreien Perioden, die man einlegen soll). Könnte mit Eisen also sein, dass du in 2-3 Jahren wieder mit kaputten Hufen am Anfang stehst.

Also würde ich sagen, wage die Umstellung zum Barhuf. Denn mit Eisen besteht zum einen wieder die Gefahr, dass der Fortschritt am Huf auf Dauer wieder zunichte gemacht wird schon allein dadurch, dass sich der Huf dann ja eben nicht wieder natürlich bewegen kann. (Zum anderen müssen auch Hufe mit Hufeisen ordentlich geschnitten und die Eisen vernünftig draufgemacht werden, eine Kunst die junge Schmiede leider oft nicht beherrschen wie ich feststellen musste)

Auf lange Sicht gesehen ist das nach deiner Schilderung vermutlich die sinnvollste Variante und die, die wohl auch das beste für die Hufe ist.

Gerade, da es ja auch keine "harte", plötzliche Umstellung von normalen Eisen ist, die die meisten Probleme macht. In wieweit dein Pferd damit zurecht kommt kann man pauschal nicht sagen, manche können nach 1/4 Jahr wieder richtig belastet werden, anderen merkt man noch nach 2 Jahren eine deutliche Fühligkeit an. (Über groben Schotter ist aber auch ein Barhufer der es gewohnt ist fühlig, solche Berichte sind also auch immer mit Vorsicht zu genießen.)

Zum Thema Hufschutz, mittlerweile gibt es für Barhufe dermaßen viele sehr gute Varianten um bei übermäßigem Abrieb gegenzusteuern, das reicht von Hufschuhen die nur für das Training verwendet werden bis zu aufgeklebten Plastikeisen (muss man halt vernünftig machen, dann halten die auch). Sind in meinen Augen deutlich Pferdefreundlicher und zum anderen tatsächlich auch auf Dauer günstiger als Eisen (Ja, so ein guter!! Hufschuh kostet mal eben 90-120€, hält aber auch mehrere Jahre. In der Zeit hat man dem Hufschmied für die Eisen mehr bezahlt).

PS: mit Hufschuhen habe ich sogar die Erfahrung gemacht, dass das Pferd gerade im schlammigen Gelände sogar mehr Grippe hatte als Barhuf, also wenn du oft draußen bist kann ich das nochmal extra empfehlen ;)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich würde jetzt nochmal versuchen, auf barhuf umzustellen. Dazu brauchst du halt einen fähigen Hufmenschen.

Schau mal bei der DHG.


Hjalti  27.07.2020, 14:04

Das war auch mein Gedanke. Aber eine Umstellung dauert halt nun mal und für viele geht es halt nicht, dass die Pferde erstmal platt gelaufen sind, oft über Monate. Wer durchhält, wird idR belohnt, aber manchmal geht es auch tatsächlich nicht ohne Hufschutz.

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