Abitur nichts mehr wert?
Habe mühsam mein Abitur nachgeholt, höre aber immer wieder, dass ich so 4 Jahre verschwendet hätte und in der Zwischenzeit Geld verdienen hätte können. Ich finde, dass es auch sehr zur Persönlichkeitsbildung beigetragen hat.
Wie seht ihr das?
5 Antworten
Hallo SpruehSahne694!
Zeit hast Du nicht verschwendet, da Bildung immer gut ist. Und wenn man eben etwas "mehr" Bildung besitzt oder gelernt hat, diverse Dinge anders anzugehen, dann ist das auch im Alltag hilfreich. Zudem eröffnet das Abitur in der Regel Türen und Tore bzw. macht es zumindest einfacher.
Und, da auch heutzutage leider Menschen mit einem höheren Abschluss im gleichen BEruf bei gleicher Arbeit "mehr" verdienen, könntest Du den Verlust in kurzer Zeit ausgleichen. Zudem verdienen wohl die meisten Menschen mit Abitur & Studium zumeist wesentlich mehr als der normale Arbeiter oder Mindestlohnempfänger. Manche studierte Berufe werfen sogar das Doppelte, Dreifache oder Vierfache ab. Es kommt da eben auf den Beruf, den Zweig und die Firma an.
Unterm Strich wird sich finanziell alles amortisieren. Außerdem geht es nicht ums Geld, sondern darum, sich zu bilden und lieber etwas in der Hand zu haben.
Klar wirkt das auch auf die Persönlichkeit und diente der Persönlichkeitsbildung.
Also deiner Persönlichkeit ist das wohl herzlich egal. Du kannst auch mit vieeeel weniger Aufwand deine Persönlichkeit entfalten und erweitern.
Abitur ist aber wichtig zum Studieren, und nur dafür macht es eigentlich. Kein Mensch macht es für die Persönlichkeit.
"Kein Mensch macht es für die Persönlichkeit" bedeutet, dass es kaum Menschen gibt, die es wegen der Persönlichkeit machen. Natürlich wird es immer irgendwo jemanden geben.
Aber man wird kaum einen 18-Jährigen finden, der das Abitur für die Persönlichkeit macht. Man macht es, um danach studieren zu können, oder weil man keine Ahnung hat, was man nach der Schule machen soll und erstmal schauen will.
Gehst du damit d'accord? Ansonsten kannst du gerne deine Sicht der Sache erläutern.
Das Abitur ist eine Eintrittskarte in bestimmte berufsbildende Wege. Wenn du einen dieser Wege gehen willst und wirst, ist es keine verschwendete Zeit. Hast du hingegen keine solchen Pläne und gehst einen beruflichen Weg, der gar kein Abitur erfordert hätte, nun, ja, dann war es möglicherweise schon vergeudete Zeit!
Und auch bei der Persönlichkeitsbildung: wenn du vor den vier Jahren gar nicht wusstest, wo du im Leben hin willst und dir das jetzt klar geworden ist, dann war diese Zeit vermutlich schon ganz sinnvoll genutzt (wobei diese Erkennisse auch z. B. während einer Berufsausbildung hätten kommen können, aber gut). Wenn du hingegen jetzt immer noch orientierungslos bist, naja, dann war da wohl auch nicht allzu viel Persönlichkeitsbildung in den vier Jahren im Spiel...
Ob das Abitur für dich wichtig ist, kannst nur du alleine entscheiden. Für manche mögen es verschwendete Jahre sein, für andere etwas, was sie für ihr Selbstbewusstsein brauchen (und daran ist überhaupt nichts schlechtes!), für wieder andere die notwendige Voraussetzung für ein Studium. Wenn du es machst, entscheide selber!
50/50
Ich würde nicht unbedingt sagen, dass mich mein Abitur auf mein Studium vorbereitet hat. Bis auf Deutsch hätte ich nichts anderes gebraucht. Ich hatte nicht mal Politik, bloß ein halbes Jahr.
Das ist ein dicker Irrtum