40% - 80% Regel bei Smartphone Akkus - was stimmt wirklich!?

5 Antworten

Es gibt zwei Arten von Alterungen bei einem Li-Ion Akku: Die zyklische und kalendarische Alterung.

1.) Kalendarische Alterung

So ein Akku altert auch, wenn dieser nicht ge- und entladen wird und kann dann z.B. (Annahme) nach einem Jahr nur noch 90% seiner Ursprungskapazität haben. Prinzipiell ist es so, dass der Akku eine stärkere kalendarische Alterung hat, wenn er über 80% vom Ladezustand hat. Bei über 90% kommt dieser Effekt richtig stark zum tragen. Die Ursache ist im wesentlichen ein stärkerer Zersetzungprozess auf hohen Ladezuständen. Die maximale Ladung zu begrenzen macht vor allem Sinn, wenn man z.B. sein Smartphone über Nacht ladet, weil nach etwa 2h der Akku wohl etwa 6h des gesamten Tages auf 100% ist. Das macht beim Besitz des Smartphones über 4 Jahre ein gesamtes Jahr aus, auf der er bei 100% war. Auch ein Laptop, der immer am Kabel hängt sollte begrenzt werden. Was auch Schade ist, dass z.B. Akkuschrauber immer vollgeladen werden und nur einmal im Jahr benutzt werden und unnötig vor sich dahinaltern. Auch ein wichtiger Punkt: Hohe Ladezustände erhöhen die Gefahr des Aufbelähens des Akkus bzw. ein Durchgehen.

2.) Zyklische Alterung

Der Akku unterliegt einem gewissen Verschleiß, wenn bei den Lade- und Entladevorgänge. Man kann sich vorstellen, dass beim Tansport der Lithium-Ionen, die von einer Elektrode zur anderen wandern nicht 100% perfekt ablaufen. Man kann sich vorstellen, dass auf den Elektroden nicht perfekt gleichmäßig verteile die Lithiumionen eingelagerd und abgebaut werden. Vereinfacht kann man sich auch Laienhaft vorstellen, wenn man in Richtung 0% oder 100% der Ladung geht ist jeweils eine Elektrode fasst leer und eine fasst voll bezüglich der Fähigkeit Lihtium-Ionen aufzunehmen bzw. abzugeben. Mit der Zeit wird der Prozess immer schlechter und auch der Innenwiderstand wird immer schlechter. Deswegen kann man sich vorstellen, dass eine Laden zwischen 10% und 90% schon den Akku schon ein bisschen verschont. Ein Halten von 20% bis 80% wird die zyklische Lebensdauer noch mehr verbessern. Bitte hier einen Punkt nicht vergessen. Viele glauben, dass ja 10-90% nur 80% und 20-80% nur 60% ist und deswegen bei 20-80% mehr Zyklen möglich sind. Nein seriös angegeben werden die Zyklen immer auf ganze Zyklen bezogen, also von 0-100%. Ein Akku von 20-80% der 2000 Zyklen hält also genau doppelt so viel Energie Laden und Entladen bis zu seinem Lebensende als ein Akku der von 0-100% 1000 Zyklen hält! Man kann gerne den Akku bei 30% aufladen und bei 50% abstecken und kein schlechtes Gewissen haben. Diese Mikrozyklen schaden den Akku nicht wirklich. Es macht auch sinn lieber bei 40% auf 60% laden und später wieder bei 30% laden anstatt den Akku wieder einmal bis aufs Limit zu entladen. Er hat auch keinen Memoryeffek (bzw. einen der in der Größenordnung von Promille liegt). Prinzipiell macht es aber Sinn, fall einem die Akkuanzeige komisches anzeigt einmal doch denn Akku wieder einmal auf eher 0% zu bringen und wieder voll auf 100% zu laden, dass sich die Elektronik wieder besser den Ladezustand abschätzen kann. Da kommt bei mir eventuell alle Monate einmal vor.

Fazit:

Akkuschrauber, Powerbanks, Laptops die immer am Ladekabel hängen oder Smartphones die immer über Nacht geladen werden eventuell auf 80-85% begrenzen. Wenn man einen Lithium-Akku längere Zeit lagern möchte, dann eher auf 50% halten und bei Raumtemperatur lagern. Das mit dem Kühlschrank würde ich nicht empfehlen. 20°c sind schon eine gute Wohlfühloase. Wichtig ist auch, dass der Akku nicht in der Garage bei Minusgraden aufgehoben wird. Die heutigen Elektrowerkzeuge haben alle Schnellader. Wenn ich mich entscheide etwas zu bohren zu schleifen etc. dann kann ich den Akku nochmal kurz reinstecken und er hat fasst 100% bevor ich losstarte. Die meißten haben auch zwei Akkus und mehr, dann gibts gar kein Problem mehr.

Ein kleiner Tipp noch. die 20-80% gelten eher für Geräte die über mehrere Stunden entladen werden. (Smartphone, Laptop etc.) Bei einem 18V Li-Ion für z.b. ein Bosch Professional Geärt, wie Sauger, Winkelschleifer die den Akku in unter 30 Minuten leersaugen können kann man andere Ansätze haben. Die Spannung des Akkus sinkt mit der Abnahme des Ladezustands. Für die selbe Leistung muss also bei geringerer Spannung ein höherer Strom (P=U*I) aus dem Akku gezogen werden. Gleichzeitig steigt der Innenwiderstand mit der Abnahme des Ladezustandes. Wenn ich z.b. Schleife, dann wird der Akku bei etwa 2 von 5 Strichen schon wieder in den Lader geschmissen und den anderen Akku nehme ich heraus. Der andere Akku erreicht meist nicht einmal die 100%, da die letzten 10% relativ lange dauern. Also hier wechle ich relativ früh die Akkus, weil ich so mehr Leistung rausholen kann während des Anwendens der 90-100% kalendairsch weniger Probleme macht. Hier wird der Akku stark entladen, dass er sich eventuell sogar irgendwo zwischen 30-100% oder 40-90% oder wie auch immer langlebiger ist den Akku zu switchen bevor man jeden Akku immer zwischen 20-80% betreibt.

Aber ich glaube im Grund sollte mit meinem Auswüchsen an Text jeder ein Gefühl bekommen wie er mit seinem Akku umgeht. So gut es geht kann man durchaus die Extrema verhindern. Wenn man keine Anzeige hat oder keine Beschränkung möglich ist, dann bitte zum Beispiel wenigstens zur Winterzeit nicht den Akku vom Akkurasenmäher auf 100% Laden und ein halbes Jahr so im der kalten Gartenhütte lassen ;-)

Tatsächlich ist das eine gute Faustregel für Li-Ion Akkus - egal ob im Smartphone, Computer oder anderen Anwendungen. Durch flache Ladezyklen lässt sich die Lebensdauer stark steigern, und damit auch die Zahl der möglichen Aufladevorgänge. Bei hohem Ladestand (und hoher Temperatur) altern die Elektrodenmaterialien schnell, Tiefentladung kann einen Li-Ion-Akku schwer beschädigen. Moderne Ladeelektronik, die in jedem Smartphone verbaut ist, verhindert überladen, für flache Entladevorgänge (d.h. nicht unter 50...40%) ist der Nutzer zuständig.

bei Li Ionen Akkus ist es egal


Carsten1212  10.12.2020, 12:50

Korrekt - Lade meines über Nacht schon immer auf 100% noch nie Probleme gehabt

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laden wenn geladen werden muss und ob er halb voll ist oder noch 90% hat ist egal

Wenn du nicht unbedingt nen Steinzeit Nokia oder so hast und wie gesagt ein Smartphone, dann ist das fälliger Schwachsinn. Damit lässt du den Akku überarbeiten.

Klingt bescheuert aber das Handy erst bei maximal 15% anschließen oder weniger. Dann voll machen. Vielleicht ein mal den Akku komplett leer spielen und dann wieder auf Anfang

Wenn man das Handy lagert und den Akku im Smartphone lässt (was man nicht tun sollte aber trotzdem) dann sollte man das Handy auf genau 50% lagern.

Betonung liegt auf SOLLTE. Bei den Litium Ionen Akkus, die in jedem Smartphone sind, ist das fälliger schwachsinn.